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Artikel veröffentlicht am 14.10.2019 um 12:00 Uhr

Weismains Frauen weiter im Aufwind: "Der Feinschliff erfolgte im Trainingslager!"

In der letzten Saison 2018/2019 auf Anhieb als Aufsteiger am Ende ein hervorragender zweiter Platz in der Bezirksliga West. Nun im zweiten Jahr nach sieben Spieltagen mit fünf Siegen und zwei Remis stehen die Mädels des SCW Obermain in der Tabelle wieder mit zwei Punkten weniger ganz oben hinter der SG Stegaurach/Walsdorf. anpfiff.info hat sich mit Erfolgs-Coach Norbert Ziegmann unterhalten.

Von Dieter Koch

Die SCW Obermain-Frauen hintere Reihe von links mit Tina Trenkwald, Jule Schramm, Jessica Ziemann, Julia Genßler, Theresia Püls, Laura Endres; mittlere Reihe von links Laura Vonbrunn, Franziska Milach, Elena Kerling, Fabienne Seufert, Julia Feustel, Larissa Stark; vordere Reihe von links Natalie Freitag, Hanna Ziegmann, Laura Ziegmann, Lisa Bauer, Carina Gruber, Sarah Henkel. Es fehlen Alissia Leicht, Nina Endres und Nora Glaß.

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Trainer Norbert Ziegmann ist auch in seinem siebten Jahr als Verantwortlicher noch sehr ehrgeizig.

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Herr Ziegmann, wie waren Sie mit der Vorbereitung zufrieden?
Norbert Ziegmann: Von der Punktausbeute her und dem guten Saisonstart mit jetzt 17 Punkten können wir sehr zufrieden sein. In der Vorsaison hatten wir ja erst nach der kompletten Vorrunde diese Punktemarke erreicht, sodass man sagen kann, wir liegen im Soll. Der Verlauf der Vorbereitung war auch durchwegs positiv. Zur "Überbrückung" der nicht allzu langen Sommerpause haben wir den Mädels "Hausaufgaben" in Form von Laufeinheiten gegeben, welche jede Spielerin dann absolvieren musste, sodass zu Beginn der Vorbereitung schon die Grundlagen vorhanden waren. Ein Trainingslager haben wir eine Woche vor dem Saisonstart in Eisenberg absolviert und da den "Feinschliff" vorgenommen. Vorbereitungsspiele konnten wir leider nur zwei absolvieren, wobei ein Spiel davon das Bezirkspokal-Spiel bei der SpVgg Weißenstadt war, dass wir mit 4:3 für uns entscheiden konnten. Eine weitere Partie, und auch ein Gradmesser für uns, war dann das Spiel bei der SpVgg Eicha, wo wir gut mithielten, am Ende zwar mit 1:3 unterlegen waren, aber trotzdem positive Schlüsse ziehen konnten. Abgänge hatten wir zum Glück keine zu verbuchen. Als "Neuzugang" können wir Nina Endres nennen, sie spielt aber aktuell und vorrangig noch bei unseren B-Juniorinnen. Wenn es terminlich klappt, ist sie bei uns dabei, um auch an den Erwachsenenbereich herangeführt zu werden.

Die Mädels von Coach Norbert Ziegmann (li.) und seinem Co-Trainer Reik Henkel (re.) haben sich anfangs nach je drei Serien in der Kreisklasse und Kreisliga stets weiterentwickelt- Aktuell bestreiten sie ihre zweite Saison in der Bezirksliga.

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Nach sieben Spieltagen - nachdem Stegaurach/Walsdorf Ihre Mädels von der Tabellenspitze ablöste - dürfte doch trotzdem alles „im Lot" sein, oder?
Norbert Ziegmann: Wie eingangs erwähnt sind wir von der Punktzahl und dem aktuellen Tabellenstand her sehr zufrieden. Allerdings wissen wir das Ganze sehr gut einzuschätzen. Dass wir von unseren Konkurrenten als Meisterschaftsfavorit gehandelt werden, ehrt uns zwar, aber wir wissen, was wir können, noch besser aber wo wir noch Luft nach oben haben. Die beiden Auftaktsiege gegen Oberlauter und (SG) Staffelstein/Lichtenfels hatten wir zwar eingeplant, aber man weiß ja nie so genau, gerade zu Saisonbeginn, wo man leistungsmäßig steht. Das Unentschieden dann in Dietersdorf war gefühlt eher eine Niederlage, da wir aus einer Vielzahl an Chancen keine Tore machen konnten. Das hat sich dann wie so oft im Fußball gerächt. Dagegen war die Heimpartie eine Woche später mit dem 0:0 gegen eine kampf- und spielstarke (SG) SpVgg Stegaurach/Walsdorf gefühlsmäßig ein Sieg, da wir speziell in der zweiten Halbzeit fast nur am Verteidigen waren. In Frensdorf haben wir uns nach einer klaren 3:0-Führung das Heft zwischenzeitlich aus der Hand nehmen lassen, konnten aber das 4:3 dann mit Glück und Geschick ins Ziel bringen. Letzten Sonntag zu Hause gegen starke Unterleiterbacherinnen kamen wir nur schwer in die Gänge. Wir lagen auch verdient mit 0:1 hinten, konnten aber durch einen Doppelschlag mit einem schmeichelhaften 2:1 in die Pause gehen. In Halbzeit zwei waren wir viel besser im Spiel und auch in den Zweikämpfen. Letztendlich konnten wir uns gegen einen Tabellennachbarn mit 4:1 durchsetzen. Ich glaube auch insgesamt verdient. Beim letzten Spiel in Drosendorf war am Ende unser 5:2-Erfolg aufgrund der zweiten Halbzeit verdient. In der ersten Hälfte führten wir 2:0, dann nach dem 2:1-Anschlusstreffer wurde es nochmals eng, auch weil unsere Torfrau Tina Trenkwald einen Elfmeter hielt, der zum Ausgleich geführt hätte.

Laura Endres (vo.) erzielte bislang schon sechs Saisontore für ihr Team.

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Trotz des guten Saisonstarts, gibt es noch ein paar Stellschrauben im Team, an denen Sie drehen müssen. Womit sind Sie bisher zufrieden, was sollte oder müsste noch besser werden?
Norbert Ziegmann: Ein wesentlicher Pluspunkt ist unsere mannschaftliche Geschlossenheit, sowohl auf als auch neben dem Platz. Ebenso ist unsere Lauf- und Kampfbereitschaft schon sehr ausgeprägt. Das sind aber, wie ich denke, auch die Grundvoraussetzungen, um in der Bezirksliga auf Dauer bestehen zu können. Sowohl im spielerischen als auch taktischen Bereich allerdings haben wir schon noch etwas Luft nach oben. Es wäre aber gar nicht gut, wenn es anders wäre. Da könnten wir ja dann den Trainingsbetrieb einstellen (grinst). Auch fehlt uns ab und an im Abschluss die letzte Konsequenz und auch Abgeklärtheit im Ausnutzen von hochkarätigen Torchancen. Gerade gegen starke Gegner bekommt man eben nicht Torchancen am laufenden Band. Wenn man da kaltschnäuzig die wenigen Gelegenheiten nutzen kann, ist das oft auch das "Zünglein an der Waage", das eventuell über Sieg oder Niederlage entscheidet. Aber unsere Mädels sind sehr selbstkritisch, was die Einordnung der eigenen Leistung anbelangt. So wurde nach dem Auftaktsieg gegen Oberlauter nicht in Euphorie verfallen. Wir haben zwar klar gewonnen und das Ergebnis hätte von den Chancen her noch höher ausfallen können, doch an die Wand gespielt haben wir den Gegner nicht.

Welche anderen Teams sehen Sie als stärkste Konkurrenten im Kampf um die vorderen Plätze und warum?
Norbert Ziegmann: Also für mich ist eigentlich die Spielgemeinschaft Stegaurach/Walsdorf der Top-Favorit auf den Meistertitel. Sie war für uns auch, wie ich finde, der am schwersten zu bespielende Gegner bisher. Da ist schon sehr viel Qualität vorhanden, sowohl im spielerischen als auch im kämpferischen Bereich. Weiter glaube ich sind im erweiterten Kreis die zweiten Mannschaften zu erwarten. Mit Ebing 2 steht ja eine Mannschaft mit oben. Gegen Frensdorf 2 haben wir nach klarer Führung fast noch das Ding aus der Hand gegeben. Ich bin mir sicher, dass die Truppe noch einige Punkte holen wird, unabhängig ob mit oder ohne Verstärkung aus der Ersten. Und letztendlich wollen wir uns oben mit festsetzen und nebenbei so früh wie möglich die Punkte einfahren, um ein weiteres Jahr Teil der Bezirksliga zu sein. Auch unser Nachbarrivale Roth hat momentan einen Lauf und wird sicherlich auch versuchen, oben dran zu bleiben. Die Fortunen haben ja einige Jahre Bezirksliga-Erfahrung in ihren Reihen und sind keinesfalls zu unterschätzen. Wir aber haben jedenfalls keinerlei Druck, um mit aller Macht den Titel anzustreben, da werden wir auch die Kirche in der Stadt lassen.

Würde man am Ende - falls man die Meisterschaft holt - den Sprung zur Bezirksoberliga wagen?
Norbert Ziegmann: Also das mache' ich kurz. Wenn wir es sportlich schaffen sollten, tatsächlich den Titel zu holen, dann gibt es nur eine Antwort für mich, und das ist ein klares Ja zur Bezirksoberliga.

anpfiff.info bedankt sich recht herzlich für das ausführliche Interview bei Norbert Ziegmann!