Franken | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 24.08.2019 um 22:43 Uhr

Rückkehr des Tages: Steinmetz geht mit weinendem und lachendem Auge

SPIELTAG AKTUELL Anders vorgestellt hat sich Christian Steinmetz seine Rückkehr an die Mainaustraße. Denn mit seinem neuen Verein, dem TSV Abtswind, verlor der Defensivspezialist auch an alter Wirkungsstätte. Zu schwach zeigten sich die Kicker aus dem Kräuterdorf erneut in der Rückwärtsbewegung, während der Würzburger FV den zweiten Sieg in Folge feiert und sich in der Bayernliga zu stabilisieren scheint.

Von Alexander Rausch

Sieben Jahre lang schnürte Christian Steinmetz die Fußballstiefel für den Würzburger FV, bestritt über 150 Spiele für die Blauen und zählte nahezu stets zum Stammpersonal in der Innenverteidigung. Nun kehrte er erstmals als Gegner an die Mainaustraße zurück. Denn weder während seiner Zeit in Rimpar (2013 – 2015) noch mit seinem Heimatverein SV Bütthard (2017 – 2019) kam der WFV als Ligakontrahent in Frage. Mit dem TSV Abtswind, wo der 28-Jährige seit einigen Monaten kickt, allerdings schon. Für die Elf von Mario Schindler bestritt er in dieser Saison bereits sechs Partien und stand insgesamt 513 Minuten auf dem Platz.

Würzburger FV weniger fehlerbehaftet

Christian Steinmetz

anpfiff.info

Auch in der Mainau stand der Verteidiger nun über die gesamte Spielzeit auf dem Feld. Wirklich Spaß sollte er aber nicht haben. Denn die Hausherren begannen stark und Dennie Michel und Benjamin Schömig hatten früh die FV-Führung auf dem Fuß. Diese gelang aber Mitte der ersten Hälfte den Gästen – mit dem ersten Torschuss. Max Wolf hatte Severo Sturm bedient, der sich gegen Benjamin Schömig durchsetzte und aus spitzem Winkel einschoss. Beirren ließ sich die Göbel-Elf aber nicht und glich noch vor der Pause durch Erik Schnell-Kretschmer aus, der Dennie Michels Pfosten-Abpraller abstaubte. „Vom Ballbesitz her war es vor der Pause ausgeglichen. Doch der WFV war zielstrebiger und hatte die klareren Chancen. Sie hätten bereits führen können“, fand Steinmetz.

Das 2:1 folgte dann nach dem Seitenwechsel, als Fabio Bozesan Moritz Lotzen bediente. Die Blauen bestimmten die Partie, mussten aber den Ausgleich hinnehmen. Philipp Hummel staubte ab, nachdem Christian Dietz Severo Sturms Schuss nur nach vorne klatschen ließ. Doch die Gäste zerstörten sich die Hoffnung auf einen möglichen Punktgewinn selbst, als Max Hillenbrand Fabio Bozesan zu Fall brachte. Cristian Dan erzielte im Nachschuss das 3:2 und Patrick Hofmann machte per Sonntagsschuss den Deckel drauf. „Es war ein verdienter Sieg des WFV. Sie haben unsere Problemzonen offengelegt. Wir schaffen es momentan nicht, im Kollektiv vom Stürmer bis zum Keeper kompakt zu verteidigen“, legte Steinmetz den Finger in die Wunde. In einer handfesten Krise seien seine Abtswinder. Aber aus der kämen sie mit guter Trainingsarbeit wieder heraus.

Gemeinsam stoppen Dennie Michel und Moritz Lotzen Abtswinds Severo Sturm.

anpfiff.info

Applaus für den Rückkehrer

Trotz der Niederlage wird Christian Steinmetz die Partie in positiver Erinnerung bleiben. Denn auch die Fans hatten die Verdienste des 28-Jährigen für die Zellerauer nicht vergessen und feierten ihren ehemaligen Spieler vor und nach der Partie mit Sprechchören. „Für mich war es sehr emotional. Mein Herz schlägt immer noch blau. Ich hatte sehr schöne Zeiten beim Würzburger FV. Ein Dank geht auch an die Zuschauer für den herzlichen Empfang und Abgang. Ich kehre immer gerne zurück und fühle mich dort wohl“, verließ Steinmetz die Sepp-Endres-Sportanlage doch noch mit einem lachenden Auge.