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Artikel veröffentlicht am 05.02.2019 um 06:00 Uhr

Matthias Zull zieht Bilanz: „Alle haben einen Schritt nach vorne gemacht“

HALBZEIT-BILANZ 0:6 in Großbardorf und 0:7 in Aubstadt – zwei bittere Ausrutscher. Von den missglückten Reisen in die Rhön einmal abgesehen spielt die U15 des FC Sand in der Bezirksoberliga aber eine hervorragende Saison. Mit sieben Siegen hat man Tuchfühlung zur Tabellenspitze und will auch nach dem Winter vorne dranbleiben, wie Coach Matthias Zull in seiner anpfiff.info-Halbzeitbilanz feststellt.

Von Marco Heumann

Herr Zull, auf einer Skala von 10 (top) bis 0 (Flop) - wie schätzen Sie Ihre Halbserie ein?
Matthias Zull: 7 – wir spielen eine gute Runde, auch wenn es in einigen Bereichen, vor allem, wenn es ums körperliche Spiel geht, noch deutlich Luft nach oben ist. Aber die Jungs stehen bisher besser da, als es viele von ihnen erwartet hatten.

Welches Spiel war das beste und warum?
Matthias Zull: Bei unserem 2:1-Heimsieg gegen Viktoria Aschaffenburg waren wir richtig stark. Unser taktisches Konzept wurde von den Jungs von der ersten bis zur letzten Minute hervorragend umgesetzt. Die bis dahin ungeschlagenen Aschaffenburger kamen nicht dazu ihr Spiel aufzuziehen und nach vorne haben wir unsere Chancen sehr gut genutzt. Am Ende stand ein verdienter Dreier und die noch immer einzige Niederlage gegen den Tabellenführer.

Und welches das schlechteste?
Matthias Zull: Da gibt es zwei – unsere beiden Reisen in die Rhön. Weder in Großbardorf noch in Aubstadt sind wir gegen zweikampfstarke und körperlich robuste Gegenspieler in die Partie reingekommen und haben letztendlich auch in dieser Höhe verdient verloren.

Seine Jungs haben beim körperlichen Spiel noch Nachholbedarf: Matthias Zull.

anpfiff.info

Was machen Ihre Jungs schon richtig gut?
Matthias Zull: Sie versuchen, unterschiedliche taktische Vorgaben gut umzusetzen und verstehen es sowohl tief und abwartend zu stehen als auch den Gegner hoch und konsequent anzulaufen.

Was muss 2019 in jedem Fall besser werden?
Matthias Zull: Wir müssen es schaffen, körperlicher zu agieren und uns nicht von Gegnern den Schneid abkaufen zu lassen. Außerdem brauchen wir in hektischen Phasen dringend mehr Ruhe im Spielaufbau.

An welchen Moment der Hinserie erinnern Sie sich gerne zurück?
Matthias Zull: An den Schlusspfiff gegen Aschaffenburg und das Lob an die Jungs im Kreis danach. Es ist schon ein Highlight für den Trainer, wenn die Vorgaben so konsequent und 70 Minuten lang umgesetzt werden.

Unser „Tor des Jahres“ schoss bislang...
Matthias Zull: …Lars Stussak. Sein 2:0 gegen Viktoria Aschaffenburg war wichtig, gut herausgespielt und von Pascal Deuerling uneigennützig und clever vorbereitet.

Über welchen Spieler aus Ihrem Team haben Sie sich am meisten gefreut? Wer hat sich definitiv ein Lob verdient?
Matthias Zull: Die Jungs haben alle einen Schritt nach vorne gemacht. Man muss ja immer im Blick haben, dass kaum einer schon in der vergangenen Saison Stammspieler in der U15-Bezirksoberliga war. Richtig gut gefällt mir, wie unser Kapitän Lukas Stumpf in einigen Partien seine Führungsrolle angenommen hat und auf dem Platz vorangeht. Er muss jetzt aber genau da weitermachen und diese Mentalität in jeder Begegnung zeigen.

Felix Krapf (re.) und die U15 des FC Sand stehen in der Winterpause gut da.

anpfiff.info

Gibt es in der Winterpause Zu- oder Abgänge, kehren verletzte oder lange fehlende Spieler zurück?
Matthias Zull: Verletzte über einen längeren Zeitraum hatten wir bisher nicht. Da kehren also auch keine zurück. Neue wird es ebenfalls nicht geben. Wir sind von unseren Jungs überzeugt. Einer jedoch wird fehlen, weil es ihm leider an der nötigen Lust auf Fußball fehlt.

Mit welcher Zielsetzung starten Sie ins Fußball-Frühjahr 2019?
Matthias Zull: Die Jungs sollen sich spielerisch weiterentwickeln, dann kommt der Rest von ganz alleine.

Wem trauen Sie am ehesten den Meistertitel zu und warum?
Matthias Zull: Da haben wohl die U16 von Viktoria Aschaffenburg und die Jungs vom TSV Großbardorf die besten Karten. Sie sind in einer unheimlich ausgeglichenen Liga bisher die Teams, die am wenigsten Ausreißer nach unten hatten.

Wir sind ein Team! Die U15-1 und U15-2 des FC Sand mit ihrem Trainerquartett.

anpfiff.info

Was muss am Saisonende erreicht werden, damit Sie sich zufrieden zurücklehnen können?
Matthias Zull: Wenn die Jungs Spaß am Fußball haben, bereit sind und waren, unsere Spielphilosophie umzusetzen, dann wäre das schon sehr viel. Perfekt wird es, wenn dann noch ein Platz im vorderen Mittelfeld dabei herausspringt.

Ist schon klar, ob Sie über das Saisonende hinaus Trainer bleiben?
Matthias Zull: Wir coachen in dieser Saison als Vierer-Team unsere zwei U15-Mannschaften und werden wohl auch als Quartett in dieser Altersstufe zusammenbleiben.

Vielen Dank für das Gespräch!

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Leser-Kommentare

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Jetzt mal ehrlich...

Neben zahlreichen sportlichen Fragen hat anpfiff.info die Trainer der Liga auch in diesem Jahr wieder mit Fragen konfrontiert, bei denen ausdrücklich Antworten mit einem gewissen Augenzwinkern verlangt waren.

Vom Fußball mal abgesehen, in welcher Sportart würde Ihr Team noch eine gute Figur machen?
Matthias Zull: Wenn man den einen oder anderen beim Koordinationstraining sieht, dann wären viele wohl auch bei „Let’s dance“ einfach nur spitze!

Wenn es nach Ihnen ginge, dann müsste nach den Spielen in den Kabinen immer welches Lied laufen?
Matthias Zull: Was Zünftiges für mich als alter Musiker: Der böhmische Marsch oder „Auf der Autobahn“. Hin und wieder erfüllen die Jungs diese Wünsche sogar.

Hand aufs Herz, wer ist denn nach dem Training und nach dem Spiel der Spieler, der in der Kabine am längsten braucht und warum?
Matthias Zull: Da gibt es mehrere Kandidaten! Ehrlich gesagt brauchen gefühlt alle sehr lang – während wir alten Männer draußen frieren oder schwitzen.

Wenn Sie Ihr Team mit drei Worten beschreiben müssten, welche wären das und warum?
Matthias Zull: Motiviert, wissbegierig, (manchmal zu) brav.

Was war denn die kurioseste Entschuldigung, die Sie je für ein Fernbleiben vom Training gehört haben?
Matthias Zull: Wir haben eine Trainingsbeteiligung von über 90 Prozent, aber einmal durfte einer nicht mitmachen, weil er bei Temperaturen um den Gefrierpunkt partout mit kurzer Hose trainieren wollte. Eine lange von den Mitspielern hat er abgelehnt.

Wenn der Coach im Eckla einen Beinschuss bekommt, dann…
Matthias Zull: …sollten die Jungs aufpassen, der Coach will Revanche.

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