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Artikel veröffentlicht am 01.11.2018 um 20:00 Uhr
Amateurfußball im Aufwind: Werden die unteren Ligen immer attraktiver?
Immer mehr Zuschauer wenden sich in Deutschland dem Amateurfußball zu. Diesem scheint es zu gelingen, die Aufmerksamkeit von allen Seiten auf sich zu ziehen und zu binden. Doch warum wird der Fußball der Amateure in diesen Tagen immer attraktiver? Es lohnt sich, einen genauen Blick auf die aktuelle Entwicklung zu werfen.
Von Manni Meisenkaiser
Neue wirtschaftliche Zweige

Tatsächlich gewinnen die unterklassigen Ligen inzwischen auch wirtschaftlich immer mehr an Bedeutung. Durch die neue Aufmerksamkeit, die in den vergangenen Jahren generiert werden konnte, wächst zum Beispiel die Attraktivität für Sponsoren. Immer mehr Unternehmen sind dazu bereit, im großen Stil in die Teams zu investieren. Die Vereine können diese Gelder wiederum nutzen, um den allgemeinen Betrieb Stück für Stück professionell zu gestalten. Nach und nach kann es auf diese Weise möglich sein, durch die neuen Gelder auch die sportliche Attraktivität auf ein neues Niveau zu haben und dadurch zu überzeugen.

Auch die Buchmacher haben zuletzt den neuen Markt für sich entdeckt. Sie sind inzwischen dazu bereit, auch in den unterklassigen Ligen zahlreiche Wetten anzubieten. Während in der Vergangenheit nur die Profiteams dafür interessant erschienen, reichen die Wetten inzwischen bis hinunter bis in die Oberliga. Auch Informationsseiten gehen seither verstärkt auf die Entwicklungen an der Grenze zwischen Profi- und Amateurfußball ein. Seiten wie 'Fussball livescore' halten aktuelle Spielstände und Tipps für mögliche Sportwetten bereit.

Traditionsklubs mit authentischem Fußball

Obwohl die dritte Liga traditionell noch dem Profifußball zugerechnet werden kann, schlägt sich die aktuelle Entwicklung auch dort nieder. Hier haben die Zuschauer aktuell die Möglichkeit, einen Blick auf große Traditionsvereine zu werfen, die über viele Jahre in der ersten Fußball Bundesliga aktiv waren. Dazu zählt zum Beispiel der 1. FC Kaiserslautern, der nach vielen Jahren der sportlichen Unsicherheit schließlich den Weg nach unten antreten musste. Darüber hinaus gibt es Klubs wie Eintracht Braunschweig, den Karlsruher SC oder 1860 München, die ein ähnliches Schicksal teilen.

An und für sich haben diese großen Klubs einen sehr positiven Einfluss auf die Liga. Dies liegt einerseits daran, dass sie über einen großen Rückhalt in der Bevölkerung verfügen. Mit ihren Abstiegen interessieren sich mit einem Mal sehr viel mehr Menschen für das Geschehen in dieser Spielklasse. Auch TV-Übertragungen gewinnen auf diese Weise an Rückhalt und sind dazu in der Lage, hohe Quoten zu generieren. Letztlich handelt es sich um eine Möglichkeit, die gesamte Liga besser zu vermarkten. Während kleine Dorfklubs wie die SG Sonnenhof Großaspach kaum dazu in der Lage sind, einen solchen Effekt zu erzielen, bleibt die Wirkung der Traditionsvereine an dieser Stelle nicht aus.

Regionalliga mit hartem Wettbewerb

Natürlich ist es in den unteren Ligen nicht möglich, einen Kampf um die internationalen Plätze zu beobachten. Vielmehr konzentriert sich das Geschehen auf den bitteren Kampf gegen den Abstieg und das Rennen um den Aufstieg. Wie spannend diese Phasen sein können, zeigt ein Blick auf die Regionalliga am besten. Dort werden Jahr für Jahr pro Liga drei Absteiger ermittelt. Der Schaden, der mit dem Abstieg verbunden ist, kann kaum genau beziffert werden. Da das Salär in der Oberliga kaum ausreicht, um davon den Lebensunterhalt zu finanzieren, droht manchem Spieler die Arbeitslosigkeit. Darüber hinaus sieht der Klub seine sportliche Existenz gefährdet, wenn es in einem solchen Fall nicht gelingt, noch die Klasse zu halten und sich zu stabilisieren.

Gleichsam verfügt das Rennen um den Aufstieg in die dritte Liga über eine große Anziehung. Hier läuft der Trichter des deutschen Fußballs endgültig zusammen. Während es auf der Ebene der vierten Liga noch vier verschiedene Spielklassen in Deutschland gibt, sind nur drei Plätze für die Aufsteiger in der dritten Liga frei. Selbst die Meisterschaft in der Regionalliga ist aus diesem Grund noch kein sicheres Ticket für die Spielteilnahme in der dritten Liga. Daraus ergibt sich eine besonders spannende Relegation um den Aufstieg, wie sie kaum eine andere Liga zu bieten hat. Entsprechend groß ist immer wieder das Interesse, das in diesem Rahmen beobachtet werden kann.

Authentischer Fußball im Stadion

Doch nicht nur der Blick auf TV-Übertragungen und das Lesen aktueller Berichte ist im Falle des Amateurfußballs attraktiv. Darüber hinaus handelt es sich um eine ansprechende Gelegenheit, um den Fußball von seiner authentischen Seite zu erleben. In der Tat kann hier die von den Ultras so häufig proklamierte Kommerzialisierung des Fußballs noch nicht beobachtet werden. Für wenige Euro ist es möglich, sich spontan einen Stehplatz im Stadion zu sichern. Dieses befindet sich meist auf dem Stand des vergangenen Jahrhunderts und zeugt von einer völlig anderen Fußballwelt. Auch ohne langen Kontrollen am Einlass und ohne aufladbaren Chipkarten zum Bezahlen der kleinen Speisen und Getränke kann so ein ansprechender Fußballtag verbracht werden.

Aus all diesen Perspektiven scheint es nur zu gut nachvollziehbar zu sein, warum viele Menschen den Charme des Amateurfußballs in diesen Tagen zu schätzen wissen. Noch immer erschließt sich hier ein ganz besonderer Einblick in den Sport.

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