Markus Spielberger ist zurück: Über eine gute Organisation nach oben - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 09.06.2018 um 14:30 Uhr
Markus Spielberger ist zurück: Über eine gute Organisation nach oben
Im ersten Landesligajahr der Frauen der SpVgg Stegaurach fehlte auf der Trainerposition vor allem eines: Kontinuität. Nicht weniger als drei verschiedene Übungsleiter standen in der abgelaufenen Serie am Spielfeldrand in der Verantwortung. Für das verflixte zweite Jahr haben die Verantwortlichen um Steffan Seidler nun einen echten Coup gelandet.
Von Bernd Riemke
Er ist sehr kommunikativ im Umgang mit den Spielerinnen und wirft vor allem stets auch einen Blick über den Tellerrand hinaus.“ Angesprochen auf den neuen Trainer ist Spielleiter Steffan Seidler voll des Lobes. Mit Markus Spielberger konnte er einen Trainer verpflichten, der einst den Frauenfußball beim benachbarten SV Frensdorf ins Leben rief, salonfähig machte und mit dem Team sogar bis in die Landesliga aufstieg. Über die herausragenden Fähigkeiten des Markus Spielberger gibt es keine zwei Meinungen. Nach seinem freiwilligen Abschied vom Failsberg ist es sportlich gesehen um den 44-Jährigen, der sich eine 24-monatige Auszeit genommen hat, ein wenig ruhiger geworden, doch vor einer Rückkehr in das Tagesgeschäft Landesliga ist ihm keinesfalls Bange, wie er im exklusiven anpfiff.info-Interview nachhaltig zum Ausdruck bringt.

Herr Spielberger, im Sommer 2016 haben Sie das Traineramt beim SV Frensdorf niedergelegt. Wie ist es Ihnen in den vergangenen beiden Jahren ergangen?

Markus Spielberger: Ich hatte in den vergangenen zwei Jahren privat einiges zu erledigen. Meine Begeisterung für den Frauenfußball habe ich in dieser Zeit nicht verloren und habe mir, sofern zeitlich möglich, die Heimpiele des SV Frensdorf und der SpVgg Stegaurach angeschaut und Kontakte gepflegt.

Nun steigen Sie wieder in den höherklassigen Frauenfußball ein. Wie ist es zum Engagement bei der SpVgg Stegaurach gekommen?
Markus Spielberger: Da muss ich etwas weiter ausholen. Steffan Seidler hatte mich schon des Öfteren kontaktiert, zuletzt telefonisch während meiner Reha auf Sylt. Nach ernsthaften Überlegungen musste ich ihm jedoch absagen, da ich zeitlich sehr eingespannt war. Wer Steffan kennt weiß, wie schwer es ist ihm abzusagen, weil er für seine Frauenabteilung wirklich alle Hebel in Bewegung setzt. Dann nahm plötzlich Spielführerin Katrin Schäder die Verhandlungen in die Hand und setzte sich über alle Maßen für ihr Team ein, was mich nochmal zum nachdenken brachte. Ausschlaggebend für meine Entscheidung war schließlich eine Videobotschaft des kompletten Teams aus der Kabine. Eine so herzliche Bitte konnte ich dann nicht mehr ablehnen. Das hat mich echt berührt.

Markus Spielberger übernimmt zur kommenden Serie die Frauen der SpVgg Stegaurach im verflixten zweiten Jahr in der Landesliga.
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Eine emotionale Videobotschaft alleine dürfte allerdings schlussendlich nicht den Ausschlag gegeben haben, dass Sie wieder ins Trainergeschäft einsteigen.
Markus Spielberger: Ich treffe außerdem auf ein wissbegieriges, junges  Team mit wahnsinnig viel Potential. Der Verein ist gut aufgestellt und die Rahmenbedingungen sind perfekt. Mit Steffan Seidler habe ich einen sportlichen Leiter mit einer ähnlichen Denkweise hinter mir, der mir die Zusage gab, dass ich im sportlichen Bereich völlig freie Hand habe und 100%ige Unterstützung genieße. Dieses gegenseitige Vertrauen ist die beste Basis, die man sich wünschen kann.

Die SpVgg Stegaurach ist aufgrund diverser direkter Duelle in der Vergangenheit sicher kein unbeschriebenes Blatt für Sie. Haben Sie darüberhinaus auch schon Gelegenheit gehabt, sich von der Mannschaft in der abgelaufenen Saison ein Bild zu machen?
Markus Spielberger: Wie gesagt: ich habe mir einige Heimspiele angeschaut. Ich weiß also, was auf mich zu kommt. Ein Blick auf das Torverhältnis (39:48) spricht eigentlich Bände. Mit 48 Gegentoren findest du dich in der Regel auf einem Abstiegsplatz wieder. Dem gegenüber stehen 39 erzielte Tore, was wiederum ist der drittbeste Wert der Liga. Es gilt also eine vernünftige Balance zwischen Defensive und Offensive zu finden.

Die Vorbereitung auf das zweite Landesligajahr der Aurachtalerinnen beginnt am 15. Juli. Wo werden Sie den Hebel insbesondere ansetzen?
Markus Spielberger: Zunächst im taktischen Bereich ansetzen. Eine gute Organisation auf dem Platz, kann am Ende schonmal zwei bis drei Tabellenplätze ausmachen. Natürlich gilt es vor allem die Gegentorstatistik zu verbessern, aber das geht nur im Kollektiv. Bei durchschnittlich 2,4 Gegentoren pro Spiel, musst du immer drei Tore erzielen um drei Punkte einzufahren. Da liegt für mich der Hund begraben.

Womöglich haben Sie Ihre Auszeit auch genutzt, um sich fortzubilden oder Anregungen zu holen. Auf welchen Trainertyp dürfen sich die Damen der SpVgg denn freuen?
Markus Spielberger: Natürlich habe ich mich auch fortgebildet. Zum Thema Mannschaftsführung nimmt man das meiste natürlich aus Gesprächen mit Trainerkollegen mit. Jeder macht hier unterschiedlichste Erfahrungen, woraus man selbst lernen kann. Ich selbst pflege einen respektvollen Umgang mit den Spielerinnen. Ich habe den Anspruch als Trainer alles zu geben. Das erwarte ich auch von meinen Spielerinnen auf dem Platz. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

Mit Arbenita Elshani trifft Spielberger auf eine ehemalige Wegbegleiterin, die er auch in Frensdorf schon unter seinen Fittichen hatte.
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Man spricht gemeinhin vom "schwierigen zweiten Jahr" nach dem Aufstieg. Welche Ziele verfolgen Sie mit der SpVgg Stegaurach?
Markus Spielberger: Ich erwarte allgemein eine ausgeglichenere und somit schwierigere Saison als im letzten Jahr. Da entscheiden Kleinigkeiten über Sieg oder Niederlage. Ich möchte keinen Tabellenplatz als Ziel ausrufen und die Mannschaft nicht unnötig unter Druck setzen. Wichtig ist ein Fortschritt im taktischen Bereich. Alles andere ergibt sich.

Mit Svenja Meißner von der SpVgg Ebing bekommen Sie eine wahrhaft begnadete Technikerin hinzu. Welche Rolle kann Sie in der Mannschaft spielen?
Markus Spielberger: Mit ihr bekommen wir natürlich einen Top-Neuzugang. Sie ist auf verschiedenen Positionen einsetzbar. Ihre Stärke ist ihr großartiges Ballgefühl. Sie löst Situationen, in denen man als Trainer eigentlich schon mit dem Ballverlust rechnet, mit ihrer außergewöhnlichen Technik.

Abgänge stehen keine zu Buche. Sind damit die personellen Planungen abgeschlossen?
Markus Spielberger: Die personellen Planungen sind noch nicht abgeschlossen. Ich hätte schon noch gerne die ein, oder andere erfahrene Spielerin im Kader. Die Tür zur Landesliga steht für solche Spielerinnen natürlich weit offen.

Außerdem kann die SpVgg Stegaurach seit Jahren auf talentierten Nachwuchs aus den eigenen Reihen zurückgreifen. Sehen Sie da einige Akteurinnen auf dem Sprung in den Landesliga-Kader?

Markus Spielberger: Das ist natürlich Luxus. Mit Xenia Miener, Rebecca Müller, Maria Friedel, Alina Dorsch und Natalie Zeh kommen fünf Mädels aus der U17. Natürlich ist der Sprung in die Frauen-Landesliga groß, aber alles ist möglich. So kann Rebecca Müller mit ihren 32 erzielten Toren eine richtige Alternative für die Offensive werden. Die körperlichen Voraussetzungen bringt sie bereits mit und mit Xenia Miener erhalten wir eine sehr gut ausgebildete Torhüterin auf einer Position, die in der vergangenen Serie mitunter vakant war.

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Steckbrief M. Spielberger

Markus Spielberger
Spitzname
Maggi
Alter
50
Geburtsort
Frensdorf
Wohnort
Untergreuth
Familie
in Beziehung, 0 Kinder
Größe
173 cm
Gewicht
75 kg
Beruf
Lagerist
Hobbies
Gitarre spielen, reisen.


Trainerstationen M. Spielberger

18/19
LL
15/16
LL
 
14/15
LL
 
13/14
LL
 
12/13
BOL
11/12
BOL
 
10/11
BL
09/10
BL
 
08/09
BL
 
07/08
Frensdorf (w)
 
06/07
Frensdorf (w)
 
05/06
Frensdorf (w)
 
04/05
Frensdorf (w)
 
03/04
Frensdorf (w)
 
02/03
Frensdorf (w)
 
01/02
Frensdorf (w)
 
00/01
Frensdorf (w)
 
99/00
Frensdorf (w)
 
98/99
Frensdorf (w)
 

Trainer SpVgg Stegaurach

2022/23
2021/22
2019/21
2018/19
ab 01/2018
2017/18
bis 01/2018
2017/18
2016/17
2015/16
2014/15
2013/14
bis 12/2012
2012/13
ab 01/2013
2012/13

Bilanz SpVgg Stegaurach

Saison
Pl. 
Liga
2022/23
3. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2021/22
2. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2019/21
1. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
2018/19
8. 
Landesliga Nord
2017/18
8. 
Landesliga Nord
 
2016/17
1. 
Bezirksoberliga Oberfranken
2015/16
2. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2014/15
1. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
2013/14
1. 
Kreisliga Süd/West
2012/13
1. 
Kreisklasse West
2011/12
8. 
Kreisklasse West
 

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