Roßtaler Zwickmühle: Neues Gelände winkt, Abstieg droht - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 04.12.2017 um 15:43 Uhr
Roßtaler Zwickmühle: Neues Gelände winkt, Abstieg droht
Nach dem Rückzug der U23 des SV Seligenporten bildet Aufsteiger Tuspo Roßtal das Schlusslicht der Bezirksliga Süd, dabei ist die Perspektive des Vereins mit der Sportmeile, die im kommenden Jahr komplett in Betrieb gehen soll, im Fürther Landkreis infrastrukturell hervorragend. Gelingt dem Tuspo noch die Aufholjagd in dieser Saison?
Von Marco Galuska
Die besten Nachrichten kamen in Roßtal in den vergangenen Wochen von der tatsächlichen Baustelle - der Sportmeile. Nachdem am 5. Mai des Jahres der feierliche Spatenstich erfolgte, sind die Fortschritte nun auch deutlich sichtbar. Der neue Kunstrasenplatz erstrahlt in grün - freilich sofern sich nicht die Schneedecke vorerst darüber legt. Bis ins Frühjahr soll der knapp zehn Millionen schwere Bau der Roßtaler Sportmeile abgeschlossen werden. Spätestens zur kommenden Saison würden dann auch die Fußballer aus Roßtal eine neue Heimat finden, um die sie viele Vereine beneiden dürften.

Der neue Kunstrasenplatz auf der Roßtaler Sportmeile ist fast fertig.
TSV Roßtal

Kein "United", aber eine große Perspektive

Doch während mittlerweile auch der Name nach der Fusion der Verein TV Roßtal und Tuspo Roßtal mit "TSV Roßtal" - der angedachte Zusatz "United" fiel dann doch dem Veto der Mitglieder zum Opfer - gefunden wurde, erscheint die sportliche Lage in der Bezirksliga weiterhin äußerst prekär.

Die Eingliederung in die Süd-Gruppe will Roßtals Trainer Maurizio Scigliuzzo keineswegs als Nachteil geltend machen: "Das macht auch von den Fahrten über das Jahr gesehen nicht viel aus. Das ist ganz sicher kein Grund für die schlechte Tabellensituation." Vielmehr ausschlaggebend war die personelle Lage im Kader.

Auch Garret Gachot fehlte dem Tuspo über viele Wochen.
fussballn.de / Strauch

"Ich mache den Jungs, die für uns in der Bezirksliga aufgelaufen sind, überhaupt keinen Vorwurf. Ich bin sogar richtig stolz auf sie, denn sie stellen sich der Aufgabe, auch wenn sie eigentlich nicht alle dafür vorgesehen waren. Das sind Sportsmänner hoch zehn", lobt Trainer Maurizio Scigliuzzo.

Dabei müsste sich der Coach dann eigentlich auch selbst loben, denn mangels Personal musste auch der 45-Jährige noch einmal in der Bezirksliga ran. Die Ausfallliste der Leistungsträger aus der Aufstiegssaison, die weg sind oder zwischenzeitlich nicht zur Verfügung standen, ist lange.

Leistungsträger der Vorsaison fehlten


Angefangen vom Torjäger Asko Hamidovic, der vor der Saison zum KSD Croatia wechselte, über Oliver Feiertag und Niculae Oltean, die aus privaten Gründen pausierten, häuften sich die Ausfälle im Laufe der Saison: Garret Gachot (Knieprobleme), Dorin Prelipcean (Mensikus), Stefan Wirth (Kreuzbandanriss), Michele Rendina (Leiste), Rene Bernardez (Außenband). "Das sind einfach brutal viele Leistungsträger, die man nicht einfach so ersetzen kann", so Scigliuzzo.

Als "Pfundskerle" lobt Muarizio Scigliuzzo die Spieler, die durch das Fehlen einer ganzen Reihe von Leistungsträger in die Bresche springen mussten.
G. Chovanec-Carl

So ergab sich nicht nur die Situation, dass Scigliuzzo noch einmal selbst zu einem Kurzeinsatz kam, sondern vor allem eine Reihe von Spielern aus der zweiten Reihe regelmäßig in der Bezirskliga auflaufen mussten. Dass mittlerweile zwischen 2. Mannschaft und 1. Mannschaft drei Klassen liegen, unterstreicht die Tatsache, dass der Tuspo eigentlich mit stumpfen Waffen kämpfen musste.

Das Prinzip Hoffnung und (gefühlte) Neuzugänge

Elf Punkte beträgt so die Hypothek zum rettenden Ufer. Eigentlich eine entmutigende Situation, aber andererseits gibt es dann doch Ansätze, die Hoffnung machen. 22 Mann konnte Scigliuzzo im ersten Hallentraining zählen. "Die Stimmung ist viel besser als es der Tabellenplatz aussagen würde." Dass sich der Großteil der aufgezählten verletzten Spieler wohl über den Winter wieder einfinden werden, ist die eine Sache, unabdingbar - sofern die Klasse gehalten werden soll - erscheint aber dennoch die Verpflichtung von Neuzugängen. "Es gibt Gespräche mit dem ein oder anderen Spieler, aber aktuell haben wir noch keine definitiven Zu- oder Abgänge."

Dabei wäre eine entsprechende sportliche Perspektive sicherlich auch ausschlaggebend für die langfristige Zusammenarbeit mit Trainer Scigliuzzo, der zugibt, dass "im letzten halben Jahr die Arbeit schon sehr anstrengend" gewesen sei. Interne Baustellen könne man da neben der sportlichen und der tatsächlichen auf der Sportmeile nicht auch noch gebrauchen.

Außergewöhnliche Bedingungen für die Zukunft

Die sportliche Perspektive ließe sich mit der Sportmeile eigentlich idealerweise in Einklang bringen: "Und damit sehe ich gar nicht so sehr nur den Fokus auf die 1. Mannschaft. Denn die Bedingungen sollten eigentlich dazu führen, dass der Unterbau mit einer stabilen Jugendarbeit gegeben ist. Denn die Voraussetzungen mit dem Kunstrasenplatz sind natürlich ideal", so Scigliuzzo. Andererseits wäre eben die Bezirksliga zusätzlich attraktiv und für viele Spieler reizvoll.

Wie der Weg des Tuspo in naher Zukunft weitergeht, dass könnte freilich auch vom Baufortschritt der Sportmeile abhängen. Der Kunstrasenplatz ist faktisch fertig, muss aber noch abgenommen und freigegeben werden. Auch ein Trainingslager plant man im Februar. Aspekte, die Motivation liefern könnten, um doch noch das kleine Wunder vom Klassenerhalt zu schaffen.

Klassenerhalt oder ein neuer Anlauf?

"Das Ziel Klassenerhalt ist noch immer erreichbar und solange es rechnerisch möglich ist, wollen Mannschaft, Trainer und Betreuer alles dafür tun. Für den Fall, dass es anders kommen sollte, wird in Roßtal weiter Fußball gespielt und ein neuer Anlauf genommen werden", so Tuspo-Vorstand Hans Kittler im Vereinsheft.

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34:33
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39:35
24
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34:29
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