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Artikel veröffentlicht am 22.05.2017 um 18:45 Uhr

FCO vor der Relegation: "Wir gehen demütig an die Aufgabe heran!"

Zum zweiten Mal nach 2012 bietet sich dem FC Oberhaid die Chance, in die Landesliga auf Verbandsebene aufzusteigen. In der Regionalgruppe Mitte/Nord bekommt es der Vizemeister der Bezirksliga/West zunächst mit TuS Feuchtwangen zu tun. anpfiff.info sprach mit Trainer Alexander Stretz.

Von Bernd Riemke

Als der FC Oberhaid in der Saison 2012/13 sein Gastspiel in der Landesliga Nordwest gab, sollte es ein kurzes und erfolgloses werden. Nach nur einer Spielzeit ging es direkt wieder zurück in die Bezirksliga. Ein Schicksal, das der kommende Gegner in der Relegation zur Landesliga teilt. Zweimal nacheinander scheiterte TuS Feuchtwangen in den Jahren 2013 und 2014 in der Relegation am Aufstieg, ehe 2015 der größte Erfolg der Vereinshistorie gelang. Einer, den der TuS ebenfalls teuer bezahlen musste, denn in der Landesliga Südwest ging es nach der Saison erneut in die Relegation und wieder scheiterten die Mittelfranken. Dreimal in den letzten vier Jahren musste Feuchtwangen nachsitzen. Dreimal nahm es kein gutes Ende. In der laufenden Spielzeit der Bezirksliga Mittelfranken 2 führte der kommende Gegner des FCO die Tabelle an zwanzig Spieltagen an – so häufig wie kein anderes Team – holte aus den letzten drei Partien jedoch nur zwei Zähler und gab dabei unter anderem den direkten Vergleich gegen ESV Ansbach-Eyb aus der Hand. So wartet nun die vierte Relegation in den vergangenen fünf Jahren – und als erster Gegner der FC Oberhaid.

Herr Stretz, nehmen Sie „trotz“ des 2. Platzes die Glückwünsche zu einer bärenstarken Bezirksliga-Saison an?
Alexander Stretz: Die nehmen wir sehr gerne an, denn wir haben die stärkste Rückrunde der Vereinsgeschichte gespielt. 62 Punkte in einer Saison hat auch noch nie eine Mannschaft des FCO in der Bezirksliga geholt und ich bin sehr stolz auf meine Jungs, die wirklich eine herausragende Leistung gezeigt haben. Natürlich kommt im Lauf einer Saison auch immer ein wenig Glück hinzu, aber das haben wir uns erarbeitet und können so auf einen hoch verdienten 2. Platz schauen.

Nun wartet der TuS Feuchtwangen, der für Sie aller Voraussicht nach ein unbeschriebenes Blatt sein dürfte.
Alexander Stretz: Grundsätzlich schauen wir ohnehin überwiegend auf uns selbst. Natürlich richten wir unser Augenmerk ein stückweit auf den Gegner. Feuchtwangen ist kurz vor Schluss noch abgefangen worden. Von daher müssen die in die Relegation, wir dürfen. Mit Manuel Reichert haben sie einen Stürmer, der 33 Tore geschossen hat. Uns erwartet also mit Sicherheit ein sehr starker Gegner, der dem Niveau eines Landesligisten nicht hinten anstehen wird. Wir werden aber alles reinhauen und freuen uns darauf, uns mit einem Gegner zu messen, den wir tatsächlich noch nie gesehen haben.

Hat der FC Oberhaid auch in der Relegation zur Landesliga allen Grund zum Jubeln?

anpfiff.info

Wie gehen Sie eine Partie an, bei der Sie so gar nicht wissen, was auf Sie zukommt?
Alexander Stretz: Wir waren noch nie die, die vom Anpfiff weg einen großen Sturm abgefackelt, sondern immer eine gewisse Disziplin und Ordnung gehalten und geduldig auf unsere Möglichkeiten gewartet haben. Sicherlich stellen wir uns darauf ein, im Laufe des Spiels reagieren zu müssen, wenn das Spiel anders läuft, als wir es erwarten, weil wir den Gegner bislang nicht kennen. Dennoch spielen wir zu Hause und wissen gerade auch mit den Fans im Rücken um unsere Heimstärke. Wir wollen in jedem Fall versuchen ein ordentliches Resultat zu erzielen, damit wir im Rückspiel noch die Chance haben, weiterzukommen.

Werden Sie denn personell aus dem Vollen schöpfen können?
Alexander Stretz: Unsere Langzeitverletzten stehen natürlich nicht zur Verfügung und auch Björn Vogel nach seiner roten Karte gegen Kleintettau nicht. Ich möchte sowieso, dass die Jungs die Momente genießen, die jetzt kommen, weil es für uns ein Privileg ist, Relegation zur Landesliga spielen zu dürfen. Spieler wie Christopher Hümmer oder Philipp Häder haben vor einem Jahr noch in der A-Klasse gespielt. Für uns ist das, was jetzt kommt eine Zugabe, an die wir uns noch lange erinnern werden.

Und wenn Sie es am Ende tatsächlich schaffen, aufzusteigen...?
Alexander Stretz: … dann werde ich wohl entlassen, weil ich das ursprüngliche Saisonziel komplett verfehlt habe (lacht). Wir sprechen aber nicht darüber, was wäre, wenn. Es ist ein verflucht langer und schwerer Weg, an den wir demütig herangehen.

Sie dürfen mit Sicherheit eine große Kulisse im Heimspiel erwarten und reisen selbst mit Fangemeinde zum Rückspiel ins gut 160km entfernte Feuchtwangen...
Alexander Stretz: Ich denke schon, dass zum Hinspiel mindestens 600 Zuschauer auftauchen. Nach Feuchtwangen fahren wir mit einem Bus, um auch eine gewisse Einheit zu demonstrieren. Ich hoffe, dass uns die Fans dann auch auswärts wieder zahlreich unterstützen. Das wird natürlich auch ein stückweit abhängig sein vom Ausgang des Hinspiels.

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Der TuS ist nicht gerade ein Relegations-Spezialist, scheiterte er doch in den vergangenen vier Spielzeiten dreimal.

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