Und wieder Miloslav Janovsky: Zum dritten Mal Trainer des Jahres - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 24.08.2016 um 15:00 Uhr
Und wieder Miloslav Janovsky: Zum dritten Mal Trainer des Jahres
Wie schnelllebig der Fußball ist, zeigt sich am Beispiel der Hofer Bayern: Vor einigen Wochen noch umjubelter Aufsteiger in die Regionalliga, durchlaufen die Gelb-Schwarzen aktuell eine Durststrecke mit sechs sieglosen Spielen am Stück. Kleine Aufheiterung für Trainer Miloslav Janovsky: Der Hofer Coach wurde zum dritten Mal in Folge von den Lesern von anpfiff.info zum Trainer des Jahres gewählt!
Von Thomas Nietner
So recht kam Miloslav Janovsky der Zeitpunkt der Auszeichnung nicht. Just in einer Phase, in der es für ihn und sein Team nicht läuft, möchte sich der Trainer nur noch ungern die Lorbeeren der vergangenen Saison schmücken. „Komm doch in einem halben Jahr wieder“, grämte sich der 42-Jährige anfänglich bei der Preisverleihung noch etwas. Es zeigt aber wie schnelllebig der Fußball doch ist: Heute der Held und morgen... Nein, an Miloslav Janovsky zweifelt aktuell trotz einer Serie von sechs Spielen niemand. Vielmehr erfährt der Coach weiterhin die volle Rückdeckung des Umfelds. Denn Miloslav Janovsky hat in der vergangenen Saison bewiesen, dass er nicht nur ein erstklassiger Trainer ist, sondern auch perfekt zu den Gelb-Schwarzen passt. Nicht nur mit seiner Art, sondern auch mit dem Anspruch mit der er an das Projekt Aufstieg heranging und letztendlich auch umsetzte.

Miloslav Janovsky lebt den Fußball. Oft hat es den Eindruck, als ob der Hofer Coach selbst am liebsten noch mitspielen würde. Die Fitness dazu hätte er sicherlich noch.
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Aber auch im Vorjahr gab es Phasen, in denen es bei den Gelb-Schwarzen nicht nach Plan lief und das Projekt Regionalliga am seidenen Faden hin: Nach vier sieglosen Spielen im August zweifelten die ersten bereits am Vorhaben der Hofer Bayern. Aber mit einer Serie von elf Spielen am Stück holte die Mannschaft auch die letzten Zweifler zurück ins Boot. Als Einheit trat auch die Elf auf dem Spielfeld auf und trotze damit den Diskussionen über die Kaderzusammenstellung im Umfeld. Der Erfolg gab den Verantwortlichen letztendlich Recht: Miloslav Janovsky bastelte eine homogene Truppe aus einheimischen Kickern und talentierten Jungs aus der benachbarten Tschechischen Republik. Dabei stand ihm weder viel Geld noch viel Zeit zur Verfügung. Aus der im Vorjahr so harmlosen Truppe formte der ehemalige Weidener eine Mannschaft, die die Zuschauer auf der Grünen Au wieder begeisterte. Das war das Minimalziel der Hofer Bayern. Am Ende reichte es dank eines leidenschaftlichen Endspurts und einem furiosen Saisonfinale inklusive zweier packender Auftritte gegen Aschaffenburg sogar zum Maximum: Dem Aufstieg, der zwischenzeitlich nach drei Pleiten im April eigentlich schon nicht mehr möglich erschien, dann aber so überschwänglicher gefeiert wurde. Da passt das von Miloslav Janovksy oft zitierte „das ist Fußball“ wie die Faust aufs Auge. Es beweist aber auch die vom Trainer immer wieder gepredigte Weisheit, dass eben immer alles möglich ist, solange man an sich glaubt.

anpfiff.info-Bayern-Hof-Experte Thomas Nietner (li.) überreicht Miloslav Janovsky
die Auszeichnung zum Trainer des Jahres im Spielkreis Hof-Marktredwitz.
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Und den Glauben hatten die Hofer Bayern in der vergangenen Saison bis zum Schluss. Miloslav Janovsky zog sein Programm dabei durch und verfuhr auch in Härtefällen nach dem Leistungsprinzip: „Das ist Bayern Hof und kein Spaß.“ Er verlangte viel von seinen Spielern, fand aber zu seinen Spielern immer den richtigen Draht. Fordern und fördern. Unter dem Hofer Coach machten vor allem die jungen Spieler einen Sprung. Allen voran Maximilian Krauß, der mit überragenden Leistungen den Sprung zum großen 1. FC Nürnberg schaffte. Aus einer Hofer Mannschaft mit viel Talent holte Miloslav Janovsky auch körperlich das Maximum heraus. Die Fitness erwies sich oftmals als Türöffner in den letzten Spielminuten. Auch SpVgg-Scout Jochen Kauper sprach jüngst im Zusammenhang mit Miloslav Janovsky über einen „Glücksgriff“ für die Hofer Bayern. Dem ist nichts hinzuzufügen. Nach anfänglichen Zweifeln war Miloslav Janovsky dann doch stolz auf die Würdigung seiner Arbeit. Da ihm zudem folgendes einfiel: „Schon im Vorjahr habe ich die Auszeichnung in unserer schwachen Phase nach dem späten Ausgleich gegen Haibach bekommen.“ Vielleicht erweist sich dies als gutes Omen. Denn in der Folge bekamen die Hofer Bayern wieder die Kurve und fanden in die Erfolgsspur. „Wenn dem so ist, dann können wir das gerne jedes Jahr so machen“, schmunzelte Miloslav Janovsky nach der Partie gegen Garching, um wieder im Kabinentrakt der Grünen Au zu verschwinden. Die Arbeit ruft: Die magere Ausbeute lässt dem akribischen Arbeiter keine Ruhe. Da konnte die dritte Auszeichnung in Folge - quasi der Titelhattrick - nichts daran ändern. Miloslav Janovsky lebt eben den Fußball und passt wohl genau deswegen so gut in die Fußballstadt Hof.

42 Prozent der Wähler sehen das genauso. Damit entschied der Hofer Coach die Wahl vor dem Regnitzlosauer Benni Schaal (11,5%) und Horst Pankau (10,6%) klar für sich.

anpfiff.info gratuliert Miloslav Janovsky zum Tripel und wünscht weiter viel Erfolg!

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Steckbrief M. Janovsky

Miloslav Janovsky
Spitzname
Milo
Alter
49
Geburtsort
Karlsbad
Wohnort
Karlsbad
Nation
Tschechische Republik
Größe
183 cm
Beruf
Geschäftsführer
Lieb.-Position
Mittelfeld - Außenbahn
Der 42-jährige Trainer der SpVgg Bayern Hof spielte von 1994 bis 2000 in der Bayernliga-Mannschaft der Hofer Bayern, anschließend bis 2002 beim FC Augsburg; seine Trainerlaufbahn begann der B-Lizenzinhaber 2007 als Co-Trainer von Gino Lettieri (jetzt MSV Duisburg, 2. Liga) bei der SpVgg Weiden in der Bayernliga und der Regionalliga Süd; 2010 wechselte er zu Wehen Wiesbaden in die 3. Liga und trainierte von 2011 an ein Jahr lang die Karlsbader A-Jugend, bevor er 2012 zum SV Poppenreuth wechselte, den er in die Landesliga führte


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