Drei Tage vor dem Start in die BOL: Topfavorit ist der Schwabthaler SV - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 01.09.2015 um 17:00 Uhr
Drei Tage vor dem Start in die BOL: Topfavorit ist der Schwabthaler SV
In wenigen Tagen startet die Bezirksoberliga in ihre zwölfte Spielzeit. Obgleich sich viele Trainerkollegen auf einen Topfavoriten festgelegt haben, ist die Anwärterschar auf die vorderen Plätze groß. Selten zuvor war die Ausgeglichenheit in der Liga derart umfangreich, was nicht zuletzt auch auf zwei starke Aufsteiger zurückzuführen ist. anpfiff.info hörte sich vor dem offiziellen Saisonstart bei allen Vereinen um.
Von Bernd Riemke
Wenn am kommenden Freitag um 18 Uhr die neue Spielzeit mit der Begegnung SpVgg Stegaurach – Schwabthaler SV offiziell angepfiffen wird, treffen gleich zwei Teams aufeinander, die zweifelsohne zum erweiterten Favoritenkreis gezählt werden dürfen. Während die Gäste aus ihrem Bestreben, direkt wieder in die Landesliga zurückzukehren auch gar keinen Hehl machen, genießen die Aurachtalerinnen die Rolle des ambitionierten Geheimfavoriten. Mit Spannung erwartet wird jedoch nicht nur das Duell Absteiger gegen Aufsteiger, sondern grundsätzlich der Start in die vermeintlich stärkste Bezirksoberliga seit Jahren. Nicht nur die beiden Aufsteiger bringen viel Qualität mit, auch die Nachwuchsarbeit wird in den Vereinen groß geschrieben, so dass die aufrückenden Juniorinnen meist auf Anhieb das Niveau der Mannschaften heben. Ausgeglichenheit ist Trumpf in einer Liga, in der entsprechend viele Vereine durchaus Ambitionen hegen, vorne mitzumischen.

FC Eintracht Bayreuth: Als Aufsteiger landete die Eintracht im Vorjahr auf einem ausgezeichneten dritten Rang, weshalb es nicht verwundert, wenn Trainer Florian Mädler konstatiert: „Wir haben einen Kader, der in der BOL sehr gut mithalten kann.“ Bekräftigt wird diese Aussage nicht zuletzt aufgrund der Neuzugänge, die in allen Mannschaftsteilen für Belebung sorgen. Sei es Tina Schmidt, die schon reichlich BOL-Erfahrung vorweisen kann, Youngster Sophia Schmidt, die über einen enorm guten Abschluss vor dem Tor verfügt oder auch Antonia Hübner, die mit ihrer Zweikampfstärke die Defensive stabilisieren wird. Die Eintracht lebt  von einem homogenen Team, in dem beinahe jede Spielerin flexibel mehrere Positionen bekleiden kann. „Erst durch eine solche Gruppendynamik können einzelne Spielerinnen ihre individuelle Klasse vorzeigen“, schätzt Mädler den Umstand, dass sich jede einzelne Akteurin dem Erfolg der gesamten Truppe unterordnet.

Topfavorit: Schwabthaler SV

Saisonziel: eine gute Saison in ruhigem Fahrwasser spielen und uns in der BOL etablieren.

Denise Murgas (li.) hat mit der Eintracht aus Bayreuth sicher ebenso das Potenzial vorne mitzuspielen wie der FFC Hof 2 mit Tatjana Kempin.
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SpVgg Dietersdorf: Seit vier Jahren gehört die SpVgg zum festen Bestandteil der Bezirksoberliga und war dabei nie schlechter als Rang sechs platziert. Den erreichte das Team von Neu-Trainer Christian Barkow ausgerechnet im Vorjahr. Ist damit auch ein Fingerzeig auf die neue Spielzeit gegeben? „Wir planen sicher nicht den Gang in die Bezirksliga. Unser Anspruch ist es, uns Ziele zu setzen, die wir auch erreichen können. Meine Idee ist es, mindestens alle drei Spiele ein Erfolgserlebnis einzufahren“, so Barkow über eine in der Tat schwierige Serie, die Dietersdorf bevor steht. Sandra Jahrsdörfer hatte in der Defensive über 50 Partien in der BOL bestritten. Nadine und Schlund und Selina Zeitler zusammen 14 Tore erzielt. Alle drei stehen nun nicht mehr zur Verfügung. Während Erstere eine schöpferische Pause einlegt, wechselte Zeitler zurück nach Eicha und Schlund in die Bezirksliga zur SpVgg Ebing. Großen Illusionen, man könne erneut im Vorderfeld landen, gibt man sich bei der SpVgg jedenfalls nicht hin und dennoch ist der Trainer, der in Rückkehrerin Maria Gebauer und Laura Brunner (TSV Staffelstein) potentielle Verstärkungen sieht, im Jahr des Umbruchs zuversichtlich, dass es gelingt, rasch wieder ein Team auf die Beine zu stellen, dass den Konkurrenzkampf in der Bezirksoberliga annimmt.

Topfavorit: SpVgg Stegaurach

Saisonziel: Klassenerhalt

RSV Drosendorf: Ein Sieg und fünf Punkte reichten für den vorletzten Platz in der letzten Saison. Doch nach dem Neustart des TSV Staffelstein in einer Spielgemeinschaft in der Kreisliga bekam der einstige Regionalligist den letzten freien Platz in der BOL zugesprochen. „Wir wollen die Chance nutzen, dass wir weiterhin auf diesem Niveau spielen dürfen und allen zeigen, dass wir Fußball spielen können“, so Trainerin Kerstin Jakob, die sich sehr wohl bewusst ist, dass das vergangene Spieljahr eines zum Vergessen war – dass es aber auch kaum schlechter werden kann. Bis auf wenige Veränderungen geht der RSV mit dem gleichen Kader in die neue Serie. Dieser blickt Jakob durchaus zuversichtlich entgegen, weil ihre Mädels auch in der Vergangenheit bewiesen haben, dass sie in der Liga durchaus mithalten können. „Irgendwann hat es nach all den Pleiten auch an der nötigen Einstellung gefehlt“, hat die 31-Jährige sogar Verständnis für ihr Pleiten-Team des Vorjahres. Wohlwissend freilich, dass sich so eine Saison nicht wiederholen darf und soll. Selbst ohne namhafte Neuzugänge weiß die Trainerin genau: „Wir haben nichts zu verlieren!“

Topfavorit: FFC Hof 2

Saisonziel: Mittelfeldplatz

SpVg Eicha 2: Als Aufsteiger kehrten die Trächerinnen nach drei Jahren zurück in die Bezirksoberliga und taten sich in der vergangenen Spielzeit lange schwer. Im Frühjahr startete die Elf um Neu-Trainer Peter Maier dann aber mit fünf Siegen durch und entfernte sich rasch von den hinteren Rängen. Durch einige Neuzugänge - auch für die Bayernliga-Truppe - und den eigenen starken Nachwuchs aus der U17 hat der Kader der schwarz-gelben weiter an Qualität gewonnen. Die Verantwortung der Kapitänsbinde bekam nach einer bärenstarken Rückrunde die erst 18-Jährige Abwehrspielerin Jana Stadter übertragen, doch Trainer Maier pflegt in dieser Hinsicht seine ganz eigene Philosophie. "Wir brauchen zehn weitere Käptn's plus die, die noch auf der Bank sitzen", konstatiert der 37-Jährige, der so auch die Gemeinschaft im Kader stärken will. Eine Maßnahme, die zu greifen scheint. Für den neu erweckten Glauben an die eigene Stärke steht sinnbildlich das "ewige Talent" Lisa Leitzinger, die eine hervorragende Entwicklung in der jüngeren Vergangenheit genommen hat und wieder im erweiterten Blickfeld der ersten Mannschaft steht. Gute Laune sorgt für guten Fußball - unter diesem Motto strebt die SpVg Eicha 2 im verflixten zweiten Jahr nach oben und möchte dem Kampf um den Klassenerhalt von Anfang an eher laut als leise Servus sagen.

Topfavorit: FFC Hof 2

Saisonziel: attraktiven Fußball spielen

TSV Himmelkron: Der Vorjahresfünfte hat nicht nur seinen Kader beisammen gehalten, sondern sich mehr als nur adäquat verstärkt. Insbesondere mit Sabrina Sickl, die schon in der U17-Bundesliga für den 1. FC Nürnberg zwischen den Pfosten stand, sowie mit Sara Schneider, die vom TSV 08 Kulmbach kam, erhöht sich die Qualität der Mannschaft noch einmal merklich. „Wir haben eine eingespielte Truppe, die sich taktisch weiter entwickelt hat. Da agieren wir nun deutlich flexibler“, freut sich Trainer Thomas Popp nicht nur über den erhöhten Konkurrenzkampf im Team, sondern auch auf mehr Variabilität im eigenen Spiel. Trotz des jungen Alters von Führungsspielern wie Jasmin und Lisa Ammon oder Sturmführerin Lisa Schlegel, der im letzten Jahr endgültig der Durchbruch gelang, verfügen die TSV-Damen über eine gehörige Portion an Erfahrung, um sich wie in den letzten beiden Jahren nach dem Aufstieg unter den Top 5 zu platzieren.

Topfavorit: Schwabthaler SV

Saisonziel: besser als letzte Saison

Vanessa Kohlmann (li.) und der RSV Drosendorf bekommen in dieser Saison nach dem sportlichen Abstieg im Vorjahr die "zweite Chance". Lisa Schlegel und der TSV Himmelkron streben wieder nach einer Platzierung unter den Top 5.
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FFC Hof 2: Fünf Spielzeiten in Serie in der BOL haben die Ostoberfränkinnen nun auf dem Buckel und in jeder Saison sprang eine bessere Platzierung heraus als im Vorjahr. Die Richtung für den Vorjahres-Vize ist statistisch gesehen also vorgegeben. „In spätestens zwei Jahren wollen wir mit beiden Frauen-Mannschaften eine Liga höher spielen und wir wollen sicher bis zum Schluss ein Wörtchen um den Aufstieg mitreden, doch die Favoriten spielen woanders“, wiegelt Trainer Stefan Klinke allzu hohe Erwartungen an sein Team ab. Verlassen kann er sich auf seinen im Vergleich zum Vorjahr personell kaum veränderten Kader auf seine Mittelachse um die Innenverteidigerinnen Tatjana Kempin und Patricia Schiele sowie die beiden Sechser Lena Köppel und Julia Leistner,  die gemeinsam mit Sturmführerin Sandra Galle das Herz der Mannschaft bilden. Prunkstück ist zweifelsohne die Defensive, die 2014/15 nur 17 Gegentreffer zuließ und in sage und schreibe 14 Partien maximal ein Tor kassierte. „Es entspricht nicht unbedingt meiner Philosophie, aber unsere Schaltstellen im Team denken eher defensiv“, konstatiert Klinke den Charakter seiner Mannschaft, die nicht immer zwingend voll auf Angriff ausgerichtet ist – wohl auch der Tatsache geschuldet, dass neben Sandra Galle eine zweite Torjägerin fehlt.

Topfavorit: SpVgg Stegaurach

Saisonziel: Platz unter den ersten Drei

FC Michelau: In den letzten beiden Jahren entwickelten sich die Kickerinnen vom Maindamm zu ausgeprägten Spätstarterinnen, die zwar den Saisonauftakt leidlich verpatzten, sich im Laufe der Serie aber regelmäßig ins gesicherte Mittelfeld siegten. Basis dafür ist eine eingespielte Truppe, in die immer wieder gezielt die eigenen Juniorinnen ebenso behutsam wie nachhaltig eingebaut werden. „Das ist unser Weg. Den wollen wir weiter beschreiten. Außerdem können wir auch immer wieder auf Spielerinnen aus unserer gut ausgebildeten 2. Mannschaften zurückgreifen“, verweist Trainer-Legende Uwe Stammberger auf das große Plus der Korbmacherinnen, die zwar auf Toptorjägerin Anna Illmer (zurück zur SpVg Eicha) verzichten müssen, mit den beiden Youngster Sabrina Gebhardt sowie Annalena Haderlein in vorderster Front jedoch bestens aufgestellt sind. Die Hintermannschaft um Torwart-Floh Melanie Imhof zählt ohnehin zu den sattelfestesten der Liga. Das darf sie gleich zum Auftakt unter Beweis stellen, zu dem der FCM bei Angstgegner SpVgg Dietersdorf antritt. Dort gab es seit deren Aufstieg in die BOL in vier Spielen vier Pleiten mit desaströsen 6:19 Gegentoren…

Topfavorit: Schwabthaler SV

Saisonziel: guter Mittelfeldplatz und die Mannschaft spielerisch nach vorne bringen

Schwabthaler SV: Sehr unglücklich stieg der SSV auf den letzten Metern nach nur einer Spielzeit wieder aus der Landesliga ab. „Wir haben definitiv einen guten Kader, der es verdient, wieder Landesliga zu spielen“, nimmt Trainerin Theresia Vogt die ihrem Team zugedachte Favoritenrolle gerne an. In der Tat hat die ohnehin schon starke Offensive um Lisa Kestler und Jessica Keil in der Vorjahrestorjägerin der Liga noch einmal eine gehörige Aufwertung bekommen. Sabrina Hornung kommt mit der Empfehlung von 19 Toren aus der Vorsaison für den TSV Staffelstein. Neben ihr heizt vor allem auch Pia Kestler den internen Konkurrenzkampf weiter an, von dem am Ende die Mannschaft nur profitieren kann. Als größte Widersacher im Kampf um den Platz an der Sonne stuft Vogt die unberechenbaren zweiten Mannschaften aus Hof und Eicha sowie Aufsteiger SpVgg Stegaurach und den Vorjahresdritten FC Eintracht Bayreuth ein.

Topfavorit: "Ich gehe davon aus, dass wir das in den Augen der anderen sind" (Theresia Vogt)

Saisonziel: Meisterschaft

Die Partie Schwabthaler SV (hier mit Luisa Gründel, li.) gegen ASV Wunsiedel (Torjägerin Katharina Wippenbeck, re.) wird es diese Saison wieder geben, nachdem beide Vereine im letzten Jahr noch zwei Ligen voneinander getrennt waren.
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SpVgg Stegaurach: Die Aurachtalerinnen starten mit der Empfehlung von drei Aufstiegen in den letzten drei Jahren und der letzten Punktspielniederlage vom 21. April 2013. Seither gingen sie in 32 aufeinanderfolgenden tatsächlich auf dem Feld ausgetragenen Partien als Sieger vom Platz. Das Prunkstück ist zweifelsohne die Offensive um Katrin Schäder, Oberfrankens Torjägerin des Jahres 2014/15 sowie der spielfreudigen Franziska Wittmann. Schaltzentrale im Mittelfeld ist die bayernligaerfahrene Stefanie Schmelzer, die die junge Rasselbande führt. Der eigene erfolgreiche Nachwuchs – in der U17 Landesliga am Start – speist eine spielstarke Truppe, die in allen Mannschaftsteilen ausgeglichen besetzt ist und als Aufsteiger zu dem Geheimfavoriten auf einen der vorderen Plätze gezählt werden darf. „Wir haben in der Summe eine sehr junge Mannschaft, der wir die  nötige Zeit zum Reifen geben wollen“, so Steffan Seidler über seine Newcomerinnen, die in den vergangenen Spielzeiten nicht nur im Bezirkspokal bereits ihr hohes Niveau unter Beweis gestellt haben.

Topfavorit: Schwabthaler SV

Saisonziel: Platz 5 + X

ASV Wunsiedel: Vier Jahre lang spielte der ASV eine mehr als ansprechende Rolle in der BOL, bis es vor zwei Jahren eine Klasse tiefer ging. Dass Wunsiedel der direkte Wiederaufstieg gelang kam zwar nicht unbedingt überraschend, direkt geplant war die Rückkehr ins oberfränkische Oberhaus aber auch nicht. „Wir haben schon eine gute Runde gespielt, aber das Niveau der Bezirksliga ist nicht mehr das, das es vor einigen Jahren einmal gewesen ist“, blickt Trainer Jürgen Warzecha auf die letztjährige Meistersaison zurück. In der lief gerade offensiv wieder enorm viel über Torgarantin Katharina Wippenbeck, die für längere Zeit auf Melanie Siart neben sich verzichten muss. Die 23-Jährige wird nach einem Kreuzbandriss wohl erst wieder 2016 auf den Rasen zurückkehren. So verteilt sich die Verantwortung auf die bekannten Schultern von Laura Meyer in der Zentrale sowie Carolin Kunz, Trainerfrau Andrea Warzecha sowie Torhüterin Jenny Tanner, die in der BOL auch schon für den FFC Hof 2 zwischen den Pfosten stand und ihre Qualitäten seit Jahren auf hohem Niveau unter Beweis stellt. Bei den Neuzugängen ruhen die Hoffnungen vor allem auf Sarah Matthes, die mit dem A.TV Höchstädt schon BOL-Luft schnupperte. „Es ist klar, dass wir bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt kämpfen werden“, wagt Warzecha einen Ausblick auf eine sicher schwere Saison für sein Team.

Topfavorit: Schwabthaler SV

Saisonziel: Klassenerhalt




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Ø

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Team
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2
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17
41
3
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45
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4
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:
26
32
5
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31
30
7
18
42
:
29
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Der TSV Staffelstein startet in einer Spielgemeinschaft mit dem 1. FC Lichtenfels neu in der Kreisliga. Daher blieb der sportliche Absteiger RSV Drosendorf in der BOL.

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