Turbulenzen beim FC 05 Schweinfurt: Joseph Mensah gedopt - Rüdiger Mauder weg - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 21.10.2014 um 15:44 Uhr
Turbulenzen beim FC 05 Schweinfurt: Joseph Mensah gedopt - Rüdiger Mauder weg
Die „Bombe" platzte am Dienstagnachmittag. Da wussten die Verantwortlichen des FC Schweinfurt 05 freilich schon, dass Joseph Mensah am 12. September nach dem Sieg in Buchbach bei der Dopingprobe positiv getestet wurde. Die B-Probe musste zwar erst noch geöffnet werden, das Verbands-Sportgericht des BFV hat den 29-Jährigen aber schon mal vorläufig gesperrt, der Verein suspendierte den Ghanaer sofort vom Training.
Von Thomas Müther (BFV)/Michael Horling
Kein Sportchef mehr: Rüdiger Mauder.
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„Wir waren völlig bestürzt, als wir davon erfahren haben“, sagte FC-05-Vorsitzender Markus Wolf (46), der bestätigte, dass die Schnüdel Mensahs Vertrag umgehend auflösen werden, wenn sich der Verdacht bestätigt. Denn er wurde positiv auf Amphetamine getestet. Mannschaftsarzt Dr. Reiner Wirsching (51), der Ex-Profi des 1. FC Nürnberg, weiß, dass dieser Nachweis nicht durch eine versehentliche Medikamenteneinnahme erklärbar ist. Als Quelle kommen eigentlich nur Partydrogen wie beispielsweise Speed in Frage.

Waren es die Colanüsse?

Mensah versicherte aber, derartiges nie konsumiert zu haben und sprach von den Colanüssen mit hohen Koffeingehalt, die er kaut, was die Werte verursacht haben könnte.  „Wir wollen keine Vorverurteilung, aber auch keinesfalls eine Verharmlosung", sagt Markus Wolf, der Mensah auf alle Fälle unterstützen möchte, wie auch immer die Sache endet.  Der TSV Buchbach hat Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt. Die drei Punkte sind womöglich bald weg.
Und eine zweite Personalie belastet den Schweinfurter Traditionsverein, der am Freitag nach zuvor fünf Spielen ohne Sieg gegen Schlusslicht Seligenporten nun eigentlich eine Dreier holen muss. Mit Rüdiger Mauder (51) trat der sportliche Leiter mit sofortiger Wirkung zurück. Aus beruflichen und zeitlichen Gründen, wie es heißt. Wobei der Zeitpunkt rund sechs Wochen vor der Winterpause allerdings überrascht.

Unter Dopingverdacht: Joseph Mensah (re.).
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Mauder hat "nullkommanull" mit der Dopingsache zu tun
 
„Mauders Rücktritt hat mit der Doping-Sache nullkommanull zu tun. Das stand schon länger im Raum", versichert Pressesprecher und Vorstandsmitglied Markus Schäflein. Allerdings sagt Mauder, der einstige Zweitligaspieler des FC 05, dass er erst nach dem Spiel letzten Samstag in Illertissen von dem Vorfall erfuhr. Anders als beispielsweise Trainer Gerd Klaus. Mauder: „Und dann bin ich hier fehl am Platz.“
Warum Rüdiger Mauder erst nach dem Spiel in Illertissen von dem Vorfall mit Mensah erfuhr, es Trainer Gerd Klaus aber bereits seit Freitag wusste, will Markus Wolf wiederum erklären. "Ich wusste von der Sache auch erst seit Freitagspätnachmittag und durfte nur den Trainer informieren, da Mensah sofort vom Spielbetrieb ausgeschlossen worden ist. Daher musste Gerd Klaus informiert werden, nicht dass der Spieler Samstag im Kader steht. Nicht einmal die anderen Vorstandskollegen wussten es. Es wurde allen am Sonntag nach dem Spiel mitgeteilt", sagt der FC 05-Vorstand.

Hier die Pressemitteilung des Bayerischen Fußballverbands vom Dienstag

Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) hat ein Verfahren gegen den unter Doping-Verdacht stehenden Joseph Mensah vom 1. FC Schweinfurt 05 eingeleitet. Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hatte den BFV zuvor über eine positive Dopingprobe (A-Probe) informiert. Die Probe wurde am 12. September nach der Regionalliga-Partie TSV Buchbach - 1. FC Schweinfurt
05 (1:2) genommen.Bis zum Abschluss des Verfahrens hat das Verbands-Sportgericht des BFV den Spieler vorläufig gesperrt. Schweinfurt 05 hat die Öffnung der B-Probe beantragt. Im Fall eines Dopingnachweises liegt das Strafmaß gemäß der Rechts- und Verfahrensordnung des BFV bei einer Sperre zwischen acht Wochen und zwei Jahren. Außerdem hat der TSV Buchbach bereits Einspruch gegen die Spielwertung eingelegt.

Spieler unterschreiben Richtlinien

Alle Vereine der Regionalliga Bayern erhalten vom BFV vor jeder Saison die aktuellen Anti-Doping-Richtlinien des DFB und sind verpflichtet, diese an ihre Spieler weiterzugeben. Die Bestätigung über den Erhalt, die Kenntnisnahme und die Anerkennung der geltenden Anti-Doping-Richtlinien durch jeden einzelnen Spieler ist Teil der Zulassungsvoraussetzungen für die Regionalliga Bayern. Unterschreibt ein Spieler diese Bestätigung nicht, erhält er kein Spielrecht für die höchste bayerische Amateurliga.

Untersuchung bei der WADA

Der Bayerische Fußball-Verband hat den Deutschen Fußball-Bund mit der Durchführung von Dopingkontrollen in der Regionalliga Bayern beauftragt. Die genommenen Proben werden im von der WADA (Welt-Anti-Doping-Agentur) akkreditierten Kontrolllabor in Kreischa untersucht und ausgewertet.

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Leser-Kommentare


Saisonbilanz J. Mensah

 
19/21
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16/17
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1
2
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14/15
9
1
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1
1
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13/14
28
1
0
2
7
1
0
13/14
1
0
0
0
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0
0
12/13
20
0
1
0
3
0
0
12/13
9
1
0
0
0
0
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09/10
1
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0
0
0
0
0
Gesamt
83
5
1
4
13
1
0


Karriere in Zahlen J. Mensah

Spiele
84
Spiele gewonnen
34
Spiele unentschieden
17
Spiele verloren
33
Tore gesamt
5
Vereine
11
Aufstiege
0
Abstiege
3

Spielstenogramm

Tore: 0:1 Häcker (25.), 0:2 Jäckel (49.), 1:2 Stijepic (59.)
Gelbe Karten: Petrovic (13.) / Kraus M. (2.), Häcker (36.), Müller M. (85.), Pfeiffer (90.), Mensah (90.+1)
Zuschauer: 668 | Schiedsrichter: Lothar Ostheimer (TSV Sulzberg)

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