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Artikel veröffentlicht am 27.03.2023 um 10:00 Uhr

Altstädter Husarenstreich: Hoffnung ist schlagartig zurück

Vor einer Woche herrschte auf Jakobs Höhen nach der Heimniederlage im Abstiegsduell gegen Oldenburg Tristesse pur. Jetzt feiern die Gelbschwarzen die Auferstehung mit einem schier sensationellen 2:1-Auswärtssieg in Dresden. Allerdings steht der Abstiegskrimi am Freitag gegen Meppen unter ganz anderen Vorzeichen.

Von Hans-Jürgen Wunder

Es war wohl die schwerste Woche, die Trainer Thomas Kleine in seiner Zeit in Bayreuth zu bewältigen hatte. Dann nach der Heimniederlage gegen Oldenburg, mit dem die SpVgg Bayreuth wieder auf einen Abstiegsplatz rutschte, war die Kritik an dem Trainer unüberhörbar und drang bis in das Führungsgremium des Vereins vor. Insofern war der Auftritt in der Sachsenmetropole für den ehemaligen Düsseldorfer eine haarige Angelegenheit - für ihn persönlich, aber auch für seine Mannschaft, die nach vier Niederlagen am Stück die Trendwende schaffen musste, wenn sie nicht gewillt ist, vorzeitig die Chancen auf den Klassenerhalt einzubüßen. Dabei hatte man es ausgerechnet mit der "derzeit stärksten Mannschaft in der Liga zu tun", wie sich Kleine bei der Pressekonferenz ausdrückte. Denn die Dresdner waren im Kalenderjahr 2023 noch ungeschlagen und nach vier Siegen am Stück auf einen Aufstiegsplatz gerutscht.

Dem Dresdner Paul Will (in gelb) unterlief gleich ein Eigentor.

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Kleine Änderungen

Bei der Torwartfrage entschied sich das SpVgg-Trainerteam, weiter Luca Petzold das Vertrauen zu schenken. Der gebürtige Bamberger, der für Sebastian Kolbe in den letzten beiden Spielen zwischen den Pfosten stand, machte dabei zwar einen ordentlichen Eindruck, aber die Partien endeten mit einer Niederlage. Mit dabei war auch Tim Latteier nach seinem schwachen Auftritt gegen Oldenburg, der sich aber zu steigern wusste, auch wenn er vom äußerst spielfreudigen Christian Joe Conteh gleich einmal böse getunnelt wurde. Der Dresdner Stürmer ließ auch Dennis Lippert zunächst schlecht aussehen, der für Marcel Götz in die Mannschaft gekommen war - in der Halbzeit erfolgte dann die Rolle rückwärts. Trotzdem wirkten die Bayreuther von Beginn an mutig und selbstbewusst, attackierten früh und hatten durch Alexander Nollenberger, dessen Schuss auf das lange Eck gerade noch mit der Fußspitze geklärt wurde, einen echten Hochkaräter. Zudem wurde ein Treffer von Markus Ziereis wegen Abseits nicht anerkannt - zumindest eine hauchdünne Entscheidung. Freilich hatte Dresden ein Chancenplus und besonders Conteh versiebte so manche Großchance. "Wir hätten heute auch fünf oder sechs Tore machen können", stöhnte Dynamo-Trainer Markus Anfang nach der Partie.

Knüpfte an die starken Spiele der Vorrunde an: Alexander Nollenberger (re.).

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Konter sitzt

"Wir haben immer wieder versucht, uns zu befreien und eigene Chancen zu erarbeiten", verriet Thomas Kleine die Marschroute der Wagnerstädter. Zudem besannen sie sich auf eine ihrer großen Stärken - nämlich Rückschläge schnell sacken zu lassen und mit frischem Mut anzutreten. Zudem kam das Spielglück zurück. Beim Führungstreffer wollte Dynamo-Verteidiger das Leder mit dem Schienbein klären, bugsierte es aber in die eigenen Maschen. Das 2:0 für die Wagnerstädter war dann aber stark herausgespielt - Latteier glänzte mit einem Traumpass in die Tiefe und Alexander Nollenberger nutzte seine Schnelligkeit im Eins-gegen-Eins und beförderte das Leder über den Innenpfosten ins Netz. Spannend wurde es in den Schlussminuten, als Dresden der Anschlusstreffer gelang. Aber die Altstädter ließen nichts mehr anbrennen und sorgten nach dem Sieg in Osnabrück für die zweite faustdicke Überraschung. Jetzt sind sie am Freitag gegen den Vorletzten Meppen sogar in der Favoritenrolle - was ihnen an sich eigentlich nicht so behagt. Zumindest kurzfristig war Trainer Kleine erleichtert. "Heute bin ich stolz auf meine Mannschaft", bekannte er.