Frauen-EM in England: Wer setzt sich die europäische Krone auf? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 20.07.2022 um 22:00 Uhr
Frauen-EM in England: Wer setzt sich die europäische Krone auf?
ANZEIGE Seit dem 6. Juli läuft die Fußball-Europameisterschaft der Frauen, die am 31. Juli mit dem Endspiel im Wembley-Stadion ihren Höhepunkt haben wird. Die gastgebenden Engländerinnen zählen zu den Favoriten. Aber auch der deutschen Mannschaft ist einiges zuzutrauen. In den Spiel Pausen finden sicher auch wieder Aktionen für Fans statt.
Von Markus Schütz
Pixabay | Pexels
Und dass die Elf von Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg (54) zumindest zum erweiterten Favoritenkreis gehört, das hat sie in ihren ersten beiden Gruppenspielen bewiesen, als es nämlich zwei Zu-Null-Siege gab. Unter anderem gegen die ebenfalls hoch eingeschätzten und technisch starken Spanierinnen. Somit ist den Frauen mit dem Adler auf der Brust der 1. Platz in ihrer Vorrunden-Gruppe nicht mehr zu nehmen. Ganz egal, wie das letzte Spiel gegen Finnland endet. Lohn ist nicht nur der Einzug ins Viertelfinale, sondern als Erster geht man auch den Gastgeberinnen aus dem Weg, die durch einen 8:0-Kantersieg über Norwegen - sicherlich auch alles andere als Laufkundschaft im Frauenfußball - eine Duftmarke setzten.

Wegen Corona um ein Jahr verschoben

Das Turnier sollte eigentlich bereits im Sommer 2021 stattfinden, wurde aber aufgrund der Corona-Pandemie verschoben. Als Titelverteidiger gehen die Holländerinnen ins Turnier. Sie sind als Vierter der Fifa-Weltrangliste eines der Teams, das in dieser Wertung vor der deutschen Mannschaft liegen. Erster ist dort übrigens die USA, gefolgt von den Europäerinnen aus Schweden und Frankreich. Beide gehören nicht nur deswegen zum mittlerweile breit gewordenen Favoritenkreis. Deutschland ist übrigens mit acht Erfolgen der Rekord-Europameister. Viele dieser Erfolge stammen allerdings aus einer Zeit, in der der deutsche Frauenfußball einen nicht unerheblichen Vorsprung hatte. Mittlerweile ist die Welt- und europäische Spitze viel enger zusammengerückt.

Portugal für Russland am Start


16 Frauen-Mannschaften haben sich für die Endrunde qualifiziert. Für die schlussendlich infolge des Krieges gegen die Ukraine disqualifizierten Russinnen rückten die eigentlich im Qualifikationsspiel unterlegenen Portugiesinnen nach. Die 16 Teilnehmer duellieren sich in zehn verschiedenen Stadion quer über die Insel verteilt darum, entweder Erster oder Zweiter in den Gruppen zu werden, um sich für das Viertelfinale zu qualifizieren. Das Preisgeld wurde von der UEFA übrigens im Vergleich zur letzten EM verdoppelt: Insgesamt werden 16 Millionen Euro ausgeschüttet. Neben dem Antrittsgeld von 600.000 Euro gibt es für einen Vorrunden-Sieg 100.000 und für ein Unentschieden 50.000 Euro. Die Siegermannschaft erhält zusätzlich noch einmal 660.000 Euro, so dass der Europameister - wenn er alle Vorrunden-Spiele gewinnt - auf über zwei Millionen Euro Preisgeld kommen könnte. Für die deutsche Mannschaft geht es im Viertelfinale entweder gegen Norwegen oder gegen Österreich, das entscheidet sich im direkten Duell dieser beiden Mannschaften. Trotz der hohen Niederlage gegen England gehen die Norwegerinnen als Favoriten in dieses Duell. Fürchten braucht sich die deutsche Mannschaft vor beiden nicht. Zumal sie nicht nur offensiv, sondern insbesondere gegen Spanien auch defensiv überzeugte. Und eine erstaunliche Effektivität an den Tag legte. Denn was den Ballbesitz angeht, da waren die Spanierinnen deutlich überlegen. Aber - und da gibt es keinen Unterschied zu den Herren - im Fußball zählen halt nun einmal die Tore.

Blockbildung im deutschen Team


Nationaltrainerin Martina Voss-Tecklenburg ist seit 2018 im Amt. Sie lief als Aktive selbst 125 Mal für Deutschland im Mittelfeld auf. Davor führte sie die Schweizerinnen 2015 zu ihrer ersten WM-Teilnahme überhaupt. Sie und ihr Trainerteam setzen im DFB-Team auf Blockbildung: Die meisten Spielerinnen kommen entweder vom VFL Wolfsburg, von Bayern München und von Eintracht Frankfurt. Der Kader gehört zwar vielleicht nicht mehr zu den Topfavoriten - das sind, wie gesagt eher England, Frankreich, die Niederlande und Spanien - aber deutsche Mannschaften sind eben auch Turniermannschaften. So ist es zumindest nicht ausgeschlossen, dass nach dem letzten Titel 2013 ein weiterer hinzu kommen könnte. Die Zuschauer trauen der Nationalmannschaft einiges zu. Zumindest ist das Interesse groß, die Partie gegen Spanien verfolgten über 8 Millionen Menschen an den Bildschirmen und wurden damit Zeuge, wie die spanische Nationalmannschaft nach 24 Spielen ohne Niederlage wieder einmal eine Partie verlor. Ende Juli steht dann fest, wer sich neuer Europameister der Frauen nennen darf. In K.O.-Spielen kann bekanntlich viel passieren. Alles ist möglich - und das macht es umso spannender, auf die zahlreich noch ausstehenden Spiele zu setzen.

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