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Artikel veröffentlicht am 20.12.2021 um 06:00 Uhr

Rückblick SpVgg Bayreuth: Eine Halbserie wie aus einem Guss

Vor der Serie hatten wohl nur die kühnsten Optimisten vorhergesagt, dass die Altstädter zur Winterpause noch vor dem hochkarätig besetzten Unterbau des deutschen Rekordmeisters FC Bayern München landen würde. Doch die Gelbschwarzen waren von Beginn an auswärts eine Macht und kamen auch im heimischen Hans-Walter-Wild-Stadion immer stärker ins Rollen.

Von Hans-Jürgen Wunder

Die letzten Absagen in der Regionalliga waren aus SpVgg-Sicht fast etwas ärgerlich. Denn ursprünglich sah der Spielplan vor, dass die Mannschaft von Timo Rost im Dezember noch die Heimspiele gegen den FC Augsburg 2 und die SpVgg Unterhaching austragen sollte. Und nachdem die Altstädter zuletzt "gut drauf" waren, hätten sie den Vorsprung auf Hauptverfolger FC Bayern München 2 wieder auf sieben Zähler ausbauen können. Aber das Wetter bzw. der neu verlegte Rasen machten dem Spitzenreiter einen Strich durch die Rechnung, so dass die Partien wegen Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden mussten. Ob es allerdings sinnvoll gewesen wäre, ohne die Unterstützung durch die Zuschauer anzutreten - wie bei den neuen Corona-Maßnahmen beschlossen - sei dahingestellt.

Trainer Timo Rost hat die Mannschaft noch ein weiteres Stückchen nach vorne gebracht.

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Imponierende Serie

Wenn eine Mannschaft zum Saisonstart gleich dreimal hintereinander antreten muss, ist das normalerweise ein großer Nachteil. Doch die Wagnerstädter machten aus der Not eine Tugend, fertigten Rain/Lech und die Fürther Zweite gleich einmal deutlich ab und hatten beim 2:1-Auswärtssieg bei den starken Aubstädtern auch die nötige Portion Glück auf ihrer Seite. "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft, denn wenn du nach einer Stunde eine fragwürdige rote Karte bekommst, ist klar, dass es sehr schwer wird", zeigte sich Timo Rost nach dem Frankenderby erleichtert. Und Grund, stolz auf sein Team zu sein, bekam er noch öfters. Beim DFB-Pokalspiel gegen den Bundesligisten Arminia Bielefeld bot der Underdog trotz der 3:6-Niederlage einen großen Kampf und die 5.000 Zuschauer sorgten für prächtige Stimmung an der Ellrodzeile. Getrübt wurde die Aufwärtsentwicklung nur durch die anfängliche Heimschwäche. Das 2:3 gegen Burghausen war vielleicht auch dem inzwischen ungewohnten Geläuf in Weismain zuzuschreiben, wohin die Bayreuther ausweichen mussten, nachdem die Leitungen für die Rasenheizung verlegt wurden und anschließend das Grün erneuert wurde. Doch nach den Heimpleiten gegen Pipinsried und Angstgegner Schweinfurt war unübersehbar, dass sich die Rost-Elf im heimischen Stadion deutlich schwerer tat als in der Fremde - denn dort gewann sie zehnmal in Folge.

Echte Verstärkung: Benedikt Kirsch (li.) kam von Türkgücü München und übernahm gleich die Kapitänsbinde.

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Vorsprung erarbeitet

Vor dem Spitzenspiel in München tankten die Altstädter beim 1:0-Erfolg in Aschaffenburg noch einmal Selbstvertrauen und ließen sich dann auch von der Bayern-Führung nicht beeindrucken. Torjäger Markus Ziereis war mit dem möglicherweise wichtigsten seiner 12 Treffer mit dem Ausgleich zur Stelle und sicherte beim Gipfeltreffen zumindest einen Zähler. Anschließend gab es einen kleinen Missklang, denn nach dem 1:1-Remis gegen Buchbach antwortete Trainer Timo Rost mit einer Wutrede auf kritische Stimmen und beklagte sich zugleich über das gesandete Geläuf im Stadion. Aber der Theaterdonner war schnell verflogen, zumal der Spitzenreiter nun von Sieg zu Sieg eilte - auswärts und auch am Roten Main. Da konnten selbst die hoch gehandelten Münchner nicht mithalten und plötzlich betrug der Vorsprung des Spitzenreiters auf den Hauptverfolger sieben Zähler. Am Ende verkürzten die Hauptstädter mit einem Sieg gegen Illertissen zwar noch etwas, haben aber eine Partie mehr absolviert - und an eine Vorentscheidung im Titelrennen hatte man auf der Jakobshöhe ohnehin nicht gedacht.