Novizin in den Startlöchern: TSV-Frauen brennen auf Fortsetzung - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 25.02.2021 um 06:00 Uhr
Novizin in den Startlöchern: TSV-Frauen brennen auf Fortsetzung
Beim TSV Engelmannsreuth ging man neue Wege vor der Zeit mit Corona. Zuerst hat man sich mit der zweiten Garnitur der SpVgg Bayreuth zusammengeschlossen. Nun setzt man für die restliche Saison auf eine Spielertrainerin. Es ist zwar die erste Station für Tamina Sachs als Trainerin, doch hat sie sich vieles als höherklassige Spielerin von ihren einstigen Übungsleitern abschauen können. Die Restsaison kann also kommen.
Von Florian Maedler
Tamina, du hast deine erste Trainerstation angenommen. Wie gehst du diese Aufgabe an?
Tamina Sachs: Genau, es ist meine erste Station als Trainerin. Ich habe in meinem Leben schon einige Trainer erlebt und habe von allen etwas mitgenommen, was ich in meine Einheiten einbaue. Außerdem orientiere ich mich stark an den Übungen, die der DFB auf seiner Homepage anbietet. Wenn ich etwas Neues mit der Mannschaft ausprobieren möchte, dann halte ich immer erst Rücksprache mit dem Mannschaftsrat und anschließend auch noch mit Tobias Teufel. Er unterstützt mich an allen Fronten, sei es mit Tipps und Tricks oder auch mal als Torwarttrainer. Sonst haben wir im Training eine lockere Stimmung. Ich plane alle Trainingseinheiten im Voraus und hebe die Pläne auf. So kann ich auf vergangene Übungen zurückgreifen und schauen, ob es eine Verbesserung im Team gegeben hat.  Sonst wird viel gelacht und auch mal der ein oder andere flotte Spruch gedrückt. Mein Ziel ist es, eine lockere Stimmung zu erzeugen, damit das Training Spaß macht. Aber ich habe dennoch den nötigen Respekt in der Mannschaft. Ich kann also auch die Zügel anziehen, sollte es mal nicht ganz so diszipliniert sein. Mit dieser Marschroute fahre ich bislang ganz gut, was mir auch die Spielerinnen bestätigen. An dieser Stelle muss ich auch erwähnen, dass der Zusammenhalt in der Mannschaft wirklich gut ist. Aufgrund meiner Tätigkeit im Schichtdienst kann ich nicht jedes Training leiten. Dann werde ich durch meine Spielerinnen, allen voran von unserer Spielführerin Jana Teufel unterstützt. Wenn ich nicht da bin, dann leitet sie meistens das Training und das ist natürlich eine große Entlastung für mich und ein Gewinn für die Mannschaft.

Tamina Sachs hat das Kommando bei den Damen des TSV Engelmannsreuth.
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Hat es in dieser Zeit personelle Veränderungen gegeben? Wie schaut es für die neue Saison aus? Wie versucht ihr, Spielerinnen für euch zu gewinnen?
Tamina Sachs: Neue Spielerinnen bekommen wir mehr oder weniger über Mundpropaganda. Wir gehen im Gespräch mit anderen jungen Frauen offen auf sie zu und fragen, ob sie nicht Lust haben, mal bei uns vorbei zu schauen. Ganz locker und ohne Verpflichtung. In der ein oder anderen steckt dann ein unerwartetes Talent. Einige der aktiven Spielerinnen haben zuvor auch in anderen Mannschaften gespielt und kennen daher ein paar richtig gute Mädels. Dann werden wir ins Spiel gebracht und freuen uns über jede Verstärkung für den Kader. Wenn es die Umstände mal wieder zulassen, ist auch wieder ein „Girls Day“ angedacht. Das bedeutet, dass alle Frauen und jungen Mädels auf ein Schnuppertraining vorbeikommen können und wir ganz ohne den Zwang eines Trainings unter der Saison entspannt kicken können. Dabei kann die Mannschaft kennengelernt werden. Unser Miteinander soll dabei im Vordergrund stehen. Anschließend wird auch das ein oder andere zwanglose Gespräch geführt. Mit den zukünftigen Mitspielerinnen und auch mit mir natürlich.  Aktuell haben wir einige heiße Eisen im Feuer, welche einen klaren Wechselwunsch haben. Wer das genau ist, darüber halte ich mich bedeckt bis es in trockenen Tüchern ist.

Welche Saisonziele habt ihr noch? Hast du schon eine Idee, wie es mit dem Training weiter geht, sofern man demnächst wieder anfangen darf?

Tamina Sachs: Wenn die Saison fortgesetzt wird, dann ist das einzige Ziel eine Verbesserung des Spielerischen. Wir sind solide im Mittelfeld und für uns sollte es weder hoch noch runter gehen. So habe ich die Möglichkeit, einiges auszuprobieren. Ein Sieg ist dabei natürlich immer das Ziel, aber ich möchte bewusst den Druck von den Mädels nehmen, damit wir frei aufspielen können und jeder sich persönlich verbessern kann. „Wenn das Training wieder erlaubt sein sollte, dann wird natürlich wieder an der körperlichen Fitness geschliffen. Ich finde es nämlich wichtig, dass wir nicht nur laufen können, sondern auch Kraft haben. Wir machen viel Stabilisation, weil für mich die Verhinderung von Verletzungen im Vordergrund steht. Außerdem ist ein gutes Muskelskelett ein wichtiger Punkt, um Verletzungen vorzubeugen. Daher wird zunächst an der Ausdauer und an der Kraftausdauer gearbeitet, natürlich auch an der Technik, soweit es die Vorgaben zulassen. Sollte man dann wieder richtig mit Körperkontakt trainieren dürfen, dann geht es um spielerische Elemente. Sollte der Kader aktuell so bleiben, wovon ich ausgehe, dann haben wir für die kommende Saison erneut ein gutes Team und können vielleicht sogar um die Meisterschaft mitspielen. Das ist auf jeden Falls das Ziel für die kommende Saison, wann immer das sein mag.

Der "Tausendsassa" beim TSV Engelmannsreuth, Tobias Teufel, hilft auch bei den Damen aus.
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Was habt ihr dann unternommen, als man wieder kicken durfte? Wie war die Zeit zwischen den beiden Lockdowns?

Tamina Sachs: Als wir das Training wieder aufnehmen durften und ich Anfang August die Mannschaft übernommen habe, wurde sofort mit einer intensiven Vorbereitung begonnen. Wir haben viel geschwitzt und viel gelacht, nur leider wurden wir für unsere Mühen nicht ausreichend belohnt. Fußballer trainieren unter der Woche, um am Wochenende das Beste zu geben. Wir hatten glücklicherweise vor dem Rückrundenbeginn nur ein Freundschaftsspiel gegen den ASV Oberpreuschwitz. Anschließend hatten wir zwei Ligaspiele und eine sehr lange Pause dazwischen. Die habe ich mit einem Freundschaftsspiel gegen die Eintracht aus Bayreuth gefüllt. Das war dann auch schon unser letztes Spiel, da die darauffolgenden Partien aufgrund von Corona und der generellen Spielabsage durch den BfV ausgefallen sind. Wenn man sieht, dass man acht Wochen harte Vorbereitung hatte und dann „nur“ zwei richtige Spiele machen konnte, dann steht das in keinerlei Relation. Das drückt dann natürlich auch die Moral, weil man in erster Linie trainiert, um am Wochenende zu spielen. Nichtsdestotrotz bin ich mit der Entwicklung der Mannschaft sehr zufrieden. Wir wurden körperlich fit und das Spielerische konnten wir in weiten Teilen auch verbessern. Allerdings fehlt uns fürs Spielerische natürlich Matchpraxis, die uns, wie bereits erwähnt, verwehrt geblieben ist.

Bist du dafür, dass die Saison zu Ende gespielt wird?
Tamina Sachs: Generell bin ich dafür, dass die Saison fortgesetzt wird, da einige Mannschaften bislang eine gute Saison gespielt haben und auch dafür belohnt werden sollten. Eine Aufstiegsfeier, sofern möglich, ist immer etwas Besonderes und die gibt es ja auch nicht jedes Jahr. Ich würde es begrüßen, wenn anschließend fast nahtlos die neue Saison beginnt. Eine Sommerpause bei bestem Fußballwetter halte ich für sinnlos, da man letztes Jahr gesehen hat, dass die Infektionszahlen im Herbst hochgeschossen sind und auch die Plätze immer unbespielbarer werden. Das Argument, dass in den Sommerferien viele Leute im Urlaub sind, finde ich schwach, da viele ihren Urlaub bewusst außerhalb der Sommerferien planen, da die Reisen dann meist billiger sind. Außerdem fehlt immer mal ein Spieler, sei es ein Geburtstag, eine Hochzeit oder eine andere Veranstaltung, was einfach wichtiger ist als Fußball. Letztendlich bin ich sogar für eine Kalendersaison. Im April wird angefangen und dann wird durchgespielt bis zum Oktober. So erspart man sich eine Vorbereitung und bleibt einfach in einen guten Rhythmus.

Bleibst du nach dieser Saison an Bord?

Tamina Sachs: Mein Ziel ist es, die Mannschaft auch kommende Saison zu trainieren. Als Spielerin bin ich schon ein paar Mal aufgestiegen, aber als Trainerin hatte ich die Möglichkeit logischerweise noch nicht. Das steht auf meiner Wunschliste ganz weit oben!

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25
3
10
41:13
23
4
11
39:15
22
5
11
26:26
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