Neustart geglückt: Uwe Will: "Durch den Hype zusammengewachsen" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 15.01.2021 um 06:00 Uhr
Neustart geglückt: Uwe Will: "Durch den Hype zusammengewachsen"
Eigentlich sollten sich die Damen vom SV Seybothenreuth schon in ihrer zweiten Saison nach Wiedergründung befinden. Hätte-Hätte-Fahrradkette, sagte schon einst eine Fußballlegende, denn es ist derzeit noch nicht einmal die erste Saison der Damen vorbei. Mit dieser ist man aber im Trainerstab mehr als zufrieden. Trainer Uwe Will blickt auf die bislang gespielten Partien mit großer Freude zurück.
Von Florian Maedler
Großer Hype und Anfangseuphorie!

Nach zehn Jahren ohne Damenfußball wagten die Verantwortlichen beim SV Seybothenreuth im Jahr 2019 den Neuanfang mit einer Damenmannschaft. Uwe Will als Trainer und Ute Potzel als Spielleiterin hatten hierfür vollstes Vertrauen erhalten und das wurde auch jeden Tag zurückgezahlt. Die Bilanz der SV-Mädels lässt sich durchaus gut lesen. Und auch der Trainer hat nur lobende Worte. „Für unsere erste Saison ist das Erreichte schon ein großartiges Ergebnis. Wir können sehr zufrieden sein.“ Uwe Will sieht vor allem den tollen Zusammenhalt und auch den Fleiß der Mannschaft als einen der großen Schlüsselfaktoren. „Nach der Mannschaftsmeldung ist ein Hype entstanden, der das Team auf eine Art zusammengeschweißt hat, wie ich es vorher noch nicht erlebt habe. Es entstand eine Dynamik, die es zum Einstand für alle sehr leicht gemacht hat.“ erzählt der Übungsleiter von den Anfängen, die auch noch den ein oder anderen Neuzugang anlocken konnte. Das münzte dahin, dass der 60-Jährige im Schnitt 85 % bis 90 % seines Kaders im Training begrüßen durfte. Man war also gewappnet für die erste Saison nach langer Zeit.

Uwe Will (links) ist mit der ersten Saison der SV-Mädels sehr zufrieden. Vor allem der Trainingsfleiß ist bei seinen Damen bemerkenswert.
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Auch Lehrgeld gezahlt


Dass man auch am Anfang Lehrgeld zahlen wird, darüber waren sich die Macher im Klaren. Im ersten Punktspiel konnte man zwar schon eine gute Leistung abrufen, dennoch reichte es (noch) nicht zum ersten Punktgewinn. Das lag mitunter daran, dass die Erfahrung noch fehlte, die der Gegner in jenem Spiel in Form von Isabell Helldörfer hatte. „Wir waren in manchen Spielen noch etwas grün hinter den Ohren, aber das war auch zu erwarten in unserer ersten Saison.“ Aber Uwe Will hat auch aus diesem Spielen nur Positives abgewinnen können. Zudem sollten schon in den weiteren Spielen die ersten Punkte folgen. Inzwischen wurden es deren 14 Punkte und zur Winterpause 2019/2020 reichte es zu einem respektablen 3. Rang. „Was mich auch sehr beeindruckt hat, ist die Tatsache, dass die erfahrenen Mädels die Neulinge stets mitgezogen haben und auch im Training die Mädels an die Hand genommen haben. Zusammenhalt per Excellence würde man dazu sagen können." Von Spiel zu Spiel steigerten sich die Damen und so konnte das respektable Zwischenergebnis erzielt werden. In der Zwischenzeit konnte auch eine Torwarttrainerin gewonnen werden. Julia Zimmermann kümmert sich um das hütende Volk, während Uwe Will gänzlich mit den Feldspielerinnen arbeiten kann. „Julia war selbst in der Kiste gestanden und kann mit ihrer Erfahrung vieles vermitteln. Unsere Hüterin konnte ich auch schon sehr steigern.“ Eine besondere Stärke ist die Flexibilität der Mannschaft. Zwölf verschiedene Torschützen kann der SVS vorweisen. Zudem sind die Spielerinnen so trainiert, dass mehrere Positionen flexibel bekleidet werden können.

Die Trainingsbeteiligung bei den SV-Ladies ist enorm hoch. Der Lohn für den Fleiß war ein toller dritter Rang zur Winterpause.
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Lockdown
 

Die gute Hinrunde konnte jedoch nicht vollendet werden. „Wir waren bei einigen Hallenturnieren und hatten auch hier gute Ergebnisse erzielt. Nach der Vorbereitung kam dann der Lockdown und legte uns lahm“, berichtet der leidenschaftliche Musiker vom Problem, das alle Vereine wie eine Keule traf. Zwar versuchte man mit Meetings via Internet ein Trainingsprogramm zu entwerfen, doch schnell wurde klar, dass dies nicht mit dem Zusammensein auf den grünen Rasen vergleichbar ist. „Wir haben dadurch ein wenig von unserem Hype verloren. Nichts destotrotz sind wir guter Dinge, dass wir die Saison gut zu Ende spielen werden.“ Nach den Lockerungen war es die Ungewissheit, wie man ein Training am sichersten und besten gestalten kann. „Der Verein hat ein Bomben-Sicherheitskonzept erstellt. Dennoch ist man mit der Verantwortung als Trainer stets hin und hergerissen. Ein so gutes Gefühl wie vor der Pandemie hatten wir alle nicht mehr auf den Platz.“ berichtet Will von der Unsicherheit zwischen den beiden Zwangspausen. Dennoch konnte man in dieser Zeit ein starkes Ergebnis erzielen. Gegen den unangefochtenen Spitzenreiter aus Kirchenpingarten konnten die Mädels ein Unentschieden erringen und hätten mit etwas Glück sogar den Dreier feiern können. Nur die Latte verhinderte den Sieg gegen den SSV. Das zweite Spiel war dann geprägt von Ausfällen und Erkrankungen. So wurde das bislang letzte Spiel verloren, was der guten Stimmung aber keinen Abbruch tut.

Früher war Ute Potzel selbst aktiv und Leistungsträgerin bei vielen Vereinen. Heute arbeitet Sie als Spielleiterin beim SV Seybothenreuth.
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Wie und wann geht es weiter?


Die Frage stellen sich derzeit viele Vereine und deren Verantwortlichen. Uwe Will sieht aber in erster Linie die Gesundheit aller im Vordergrund und macht sich deswegen vorab keine großen Gedankenspiele. „Mir ist es wichtig, dass wir alle gesund durch diese Pandemie kommen und dann wieder alle auf dem Platz stehen können, wann auch immer das sein mag.“ Die erste Serie nach der Meldung der Mannschaft wird auf jeden Fall allen in Seybothenreuth in Erinnerung bleiben, nicht zuletzt auch wegen Spielleiterin Ute Potzel. „Ihre Arbeit ist nach wie vor hervorragend. Sie nimmt mir vieles an organisatorischen Aufgaben ab und hat auch für die Mannschaft immer ein offenes Ohr.“ Mit Freude wird die ehemalige Schreezerin sehen, dass ihre Tochter ihre einstige Rolle auf dem Platz eingenommen hat und in ihre Fußstapfen tritt. Auch generationenübergreifend hat der Hype beim SVS stattgefunden. Und der Hype wird sicher erstmal bleiben bei den Lila-Weißen.

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Daten SV Seybothenreuth

SV Seybothenreuth
Gründung: 1953
Mitglieder: 500
Farben: lila-weiß
Abteilungen: Fußball


Torschützen SV Seybothenreuth

(9|0|0)
1
In Klammern: Spiele | Elfmeter | Tor-Vorlagen

Tabelle Kreisklasse Ost

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
11
53:18
26
3
10
21:17
18
4
10
24:14
14
5
8
15:23
10
7
11
13:59
7
8
10
7:29
4
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

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