Update aus dem Kreis: Trotz Entwicklung den LigaPokal erhalten - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 28.10.2020 um 12:00 Uhr
Update aus dem Kreis: Trotz Entwicklung den LigaPokal erhalten
UPDATE (28.10.2020, 22 Uhr): Erst am Mittwochmittag ging dieser Bericht über den LigaPokal online. Am Abend dann die neueste Entwicklung mit dem "Lockdown" ab 02.11.2020. Der Kreisspielleiter Manfred Neumeister hat um ein kurzes Update gebeten, in dem er den Appell an die Vereine richtet, jetzt trotzdem nicht vorschnell komplett aus dem LigaPokal auszusteigen.
Von Markus Schütz
"Wie ich im ursprünglichen Bericht gesagt habe, akzeptieren wir die Entscheidungen der Politik. Eine solche ist nun gekommen, mit Wirkung ab 02.11.2020. Für den Moment ist der Spieltag, der zweite im LigaPokal, noch im System. Morgen berät sich der Bezirksspielausschuss, dann könnten die Spiele als Ganzes heruntergenommen werden. Aber ich will da nicht vorgreifen.", so Manfred Neumeister. Die Vereine können bis dahin weiter absagen. "Mir geht es aber vor allem darum, dass Mannschaften nicht schon zum jetzigen Zeitpunkt aus dem LigaPokal abmelden bzw. aussteigen. Wir möchten den bereits begonnenen Wettbewerb ins Frühjahr retten. Zumindest wollen wir uns und vor allen den Vereinen die Chance erhalten - je nachdem, wie dann die Zahlen sein werden. Wenn wir jetzt schon aussteigen, dann verschenken wir die Chance einer Neubewertung und einer möglichen Umstrukturierung des Wettbewerbs, über die wir gemeinsam im Januar sprechen könnten. Und wir verschenken sportliche und finanzielle Möglichkeiten für die Teilnehmer. Denn, wer jetzt aussteigt ist raus aus dem LigaPokal und dem damit verbundenen Toto-Pokal - und hätte von jetzt an bis zum Mai 2021 nur mehr noch fünf Pflichtspiele, manche Teams sogar noch weniger.", so der Appell des Kreisspielleiters.

"Wenn sich die Lage bis Anfang nächsten Jahres wirklich nicht verbessern sollte, dann kann man den Wettbewerb immer noch auf Eis legen oder die Vereine können aussteigen. Aber jetzt schon rauszugehen, würde uns einer möglichen Flexibilität berauben! Diese Flexibilität und diese Chance sollten wir uns erhalten! Deshalb: Sagt bei Bedenken diesen Spieltag - wie der §94 (9) der SpO es ja zulässt - jetzt schon ab, das erscheint auch vernünftig, aber bleibt erst einmal grundsätzlich im Wettbewerb!" Für Fragen, so der Kreisspielleiter, stehe er gerne zur Verfügung! 
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Ursprünglicher Bericht: 

Wie geht es weiter im Kreis?

"Wer kann und will soll auch spielen dürfen"

Kürzlich bestätigte der BFV-Vorstand die aktuelle Vorgehensweise und damit die flexiblen Maßahmen zur Absage von Spielen, wenn der Inzidenzwert die Marke 50 übersteigt und die Ampel auf rot umschaltet. Wir baten Kreisspielleiter Manfred Neumeister nach Absolvierung der Ligen-Spieltage um seine Bilanz. Und vor dem - aktuell noch angesetzten - LigaPokal  um einen Ausblick. Gerade Letzteres ein schwieriges Unterfangen.

Herr Neumeister, auf Kreisebene sind die für die Liga angesetzten Spieltage absolviert: Wie fällt Ihre Bilanz bislang aus, wie hoch sind die Ausfallzahlen? Welchen Einfluss haben die coronabedingten Absagen?
Manfred Neumeister: Im Teilkreis Bamberg hatten wir am Wochenende 27,2 % Ausfälle. Anders in Bayreuth/Kulmbach, wo wir am Sonntag bei 77,3% Spielabsagen lagen. Im gesamten Spielkreis 1 gab es von 19. September bis 23.10.2020 an fünf Spieltagen 89 Ausfälle, gleichbedeutend 13,65%.
Coronabedingt lagen dabei die Werte vor dem Wochenende bei insgesamt 17 Spielausfällen (2,67%). Durch den § 94 (9) SpO explodierten die Absagen in dieser Hinsicht. Von 139 angesetzten Spielen wurden 66 abgesetzt (Bamberg 20 und Bayreuth/Kulmbach 46). Dafür gab es an diesem Wochenende allerdings keine Spielabsagen mehr wegen Witterungsverhältnissen, Platzsperren oder Spielermangel. Im Teilkreis Bamberg haben von 164 Mannschaften 106 die geplanten Verbandsspiele der Saison 2019/21 mit fünf Spieltagen erreicht. 41 Mannschaften haben ein Nachholspiel und zwölf Mannschaften zwei Nachholspiele.

KV Manfred Neumeister
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Über die Corona-Maßnahmen der Politik gehen die Meinungen seit Monaten weit auseinander. Wie ist der Einfluss der momentan gültigen Maßnahmen auf den Amateur-Fußball?
Manfred Neumeister: Es gab und gibt aus meiner Sicht eine klare Regelung durch die Politik. Das sollte der Maßstab sein, nach diesen Leitlinien sollten wir uns richten. Zunächst haben wir mit den Vereinen noch im Juli und dann im September eingefordert, endlich Wettkampfspiele machen zu dürfen. Einige in den Vereinen forderten sogar den Klageweg. Die Politik gab beidseitig uns eine Chance. Die Vereine haben ein Hygienekonzept erarbeitet und umgesetzt. Nachweislich ist der Fußball (ebenso wie die Kultur) bis heute kein Negativfaktor für die steigenden Corona-Zahlen. Deshalb: Auch wenn es natürlich gut gemeint ist und der Verunsicherung der Vereine Rechnung getragen werden soll, hätte es aus meiner Sicht einer Neuregelung des § 94 (9) SpO nicht bedurft. 

Wir alle stehen auf Fußball. Will, darf, soll, kann man in der jetzigen Situation noch Fußball spielen? Jeder beantwortet diese Frage für sich anders. 
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Warum? Diese Verunsicherung scheint es ja hier und da tatsächlich zu geben.
Manfred Neumeister: Mit der Neuregelung des § 94 (9) SpO lösen wir ja aber ursächlich nicht das Corona-Problem. Mit dem Virus müssen wir noch lange umgehen und vor allem müssen wir uns richtig verhalten! Das A und O ist das konsequente Einhalten von Maskenpflicht, des Abstands von mindestens 1,5m und die Hygiene. Der Virus braucht einen Wirt und mit Einhaltung der Regeln bekommt der Virus nur schwer einen Empfänger. Seit 05. Juli tun diese unsere Vereine und mir ist keine einzige Infektion nachweislich bekannt. Auf das aktuelle Infektionsgeschehen hin hat die Politik eine Corona-Ampel aufgestellt. Der BFV hat mit § 94 (9) der Spielordnung die zusätzliche Möglichkeit kostenloser Spielverlegungen und –absagen in dieser Hinsicht geschaffen. Wir werden im Kreisspielausschuss dazu eine konkrete Zeitschiene verfassen und den Vereinen mitteilen, um gerade kurzfristige Absagen zum Nachteil eines Vereins zu vermeiden. Diese Anregung bekam ich von einem Verein, der bereits Vorleistungen zu einem Spiel erbrachte hatte und auf der gekauften Ware sitzengeblieben ist, weil die Absage sehr kurzfristig erfolgte. Hier werden wir Fristen einziehen müssen.

Sie sprachen die Corona-Ampeln an, die sind sind phasen- und gebietsweise von grün auf gelb und dann vielerorts auf rot gesprungen: Was ändert sich für den Amateurfußball in den einzelnen Farbbereichen?
Manfred Neumeister: Rein was die Ampeln betrifft für den Fußball eigentlich gar nichts! Ab gelb ist jedoch die Maskenpflicht dann während des gesamten Aufenthalts beim Spiel und gilt fortlaufend dann auch ab 50er-Wert. Einschränkungen sind insbesondere bei Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Raum, bei privaten Veranstaltungen und Feiern.

Ab dem kommenden Wochenende ist der LigaPokal eingeplant? Viele Vereine fragen sich, ob bei zu erwartender "Zerrissenheit" eine Durchführung Sinn gibt. Wie ist da der aktuelle Stand? Was erwarten Sie?
Manfred Neumeister: Aussagen sind heute gar nicht möglich, denn wir müssen kurzfristige Entscheidungen und Entwicklungen abwarten. Die Politik wird dies, denke ich, mit Weitblick tun und darauf sollten wir auch mehr vertrauen. Bei aller Vorsicht, auf die auch ich in allen Bereichen großen Wert lege und dem Respekt vor dem Virus: Angst und Panik sind die schlechtesten Ratgeber!

Aktuell behördlicherseits noch möglich und erlaubt: Fußballspiele anzuschauen, mit dauerhaft zu tragender Mund-/Nasenmaske. 
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Aber dennoch dürfte, gerade was den jetzt anstehenden LigaPokal angeht, ein mehr als lückenhafter Spielplan zu erwarten sein?!
Manfred Neumeister: Es liegt - insbesondere bei Überschreitung des 50er-Wertes - nun in der Sichtweise der Vereine. Wir in der Spielleitung sind in solchen Fällen ausführendes Organ, wir werden es nehmen, wie es kommt und ist. Befriedigend ist dies natürlich nicht. Vereine erwarten grundsätzlich einen geregelten Spielbetrieb, eine Ordnung und erwarten von uns Führungsqualität. Jetzt geht vieles durcheinander und die Diskussionen haben jetzt Hochkonjunktur. Die Vereine gehen doch mit, jedoch wollen sie nicht auch noch durch Schnellschüsse auf Zusatzkosten hängen bleiben und so müssen auch Spielabsagen geregelt werden.

Haben Sie Verständnis für diejenigen Vereine oder Verantwortlichen, die verunsichert sind oder gar Angst haben, etwas falsch zu machen, wenn sie in der aktuellen Situation antreten?
Manfred Neumeister: Die Neufassung des 94ers trägt dem ja Rechnung. Ich selbst möchte emotionslos und wertneutral bleiben. Diejenigen, die nicht spielen wollen, dürfen es und denjenigen, die es wollen, soll es ermöglicht werden. Die Politik und der Verband haben es vorgegeben, erlauben es, wie gesagt für den Moment, und ich mit meinen Spielleitern bleiben in diesem Sinne der Diener für unsere Vereine. 

Welches Szenario erwarten Sie: Hat der LigaPokal und seine Fortführung im Frühjahr überhaupt noch eine Chance?
Manfred Neumeister: Wir haben vom Ablauf prinzipiell keine Terminprobleme oder besser gesagt, dort, wo Probleme wegen Ausfällen von Verbandsspielen aus der Saison 2019/20 vorherrschen, ändert sich nichts am Spielplan. Wir können es grundsätzlich bei der Fortsetzung des LigaPokals bis Ende November belassen. Was geht, ist okay, was nicht geht, wird abgesagt - es wird ja keiner verpflichtet, zu spielen. Aber ich schließe mich der grds. Vorgehensweise des Verbandes an, dass wir den Spielplan nicht canceln. Denn: Wir dürfen doch auch die andere Seite nicht außer Acht lassen, also die Vereine nicht vergessen, die spielen wollen und können. Die sollen das tun - weil man es von der Politik her unter den bekannten Auflagen, Maßnahmen und Voraussetzungen eben auch darf!

Manche sind der Meinung, wenn weiterspielen grundsätzlich erlaubt bleiben sollte, dann sollte man den LigaPokal besser gleich canceln und stattdessen die bei einzelnen Vereinen recht vielen Nachholspiele ansetzen und Ihnen die Möglichkeit geben, diese abzubauen.
Manfred Neumeister: Was würde das ändern? Bei Absagen könnte man ja weder den LigaPokal noch die Nachholspiele machen. Wenn ein Verein coronabedingt absagt, ist es doch egal, in welchem Wettbewerb er hätte antreten müssen. Also bliebe uns das Problem der bereits jetzt vorliegenden abgesagten Spiele so oder so - nur, dass der LigaPokal eben schon jetzt endgültig vom Tisch wäre. Ich sehe deshalb keine Verbesserung darin, den LigaPokal jetzt abzusagen und dafür Nachholspiele anzusetzen. Der, der absagt, macht es dort oder dort. Unser Spielplan kann also fortgeführt werden und Ende November können wir dann auch eine entsprechende Bewertung vornehmen. So war es auch von der Mehrzahl der Vereine bei den Besprechungen vorgesehen. Wenn uns die Behörden vorgeben, dass nicht mehr gespielt werden kann und darf, dann müssen wir uns ja sowieso danach richten. Und nochmal: Freilich kann das passieren und ich bin der Erste, der das dann akzeptiert. Aber Stand heute ist dem eben noch nicht so.

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