Janina-Maria Pfeiffer im Porträt: "Unvergesslich der 1:0-Heimsieg gegen den 1. FCN!" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 26.11.2019 um 12:00 Uhr
Janina-Maria Pfeiffer im Porträt: "Unvergesslich der 1:0-Heimsieg gegen den 1. FCN!"
MAGAZIN Kürzlich wurde Janina-Maria Pfeiffer vom SV Reitsch für ihr Engagement außerhalb des Spielfeldes in München als Kreissiegerin des Spielkreises 2 mit dem Ehrenamtspreis ausgezeichnet (anpfiff.info berichtete ausführlich). Im folgenden Interview erklärt die 33-jährige Spielerin der Oranjes, wo sie aufwuchs, wann sie mit dem Kicken begann und welche Personen sie prägten.
Von Dieter Koch
Mit ihrem Team SV Reitsch überwintert Janina-Maria Pfeiffer (hinten stehend zweite von rechts) auf dem ersten Platz der Frauen-Bezirksoberliga, welches sich jüngst auch in der Halle für die Endrunde auf Bezirksebene am 25. Januar 2020 in Stegaurach qualifiziert hat, wo an gleicher Stätte am 8. Februar 2020 auch die Bayerischen Meisterschaften stattfinden..
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Frau Pfeiffer, wo sind sie aufgewachsen und wie kamen sie zum Fußball?
Janina-Maria Pfeiffer: Geboren bin in Kronach, aufgewachsen in Neufang. Dort habe ich täglich nach der Schule gemeinsam mit den Jungs auf dem Sportplatz gekickt und mit den Großeltern jeden Sonntag die Herrenspiele der DJK mitverfolgt.

Mit vielen Jahren haben sie mit dem Kicken begonnen?

Janina-Maria Pfeiffer: Puh, da kann ich mich gar nicht mehr genau erinnern. Im Verein spiele ich seit 1998, nachdem ich im Schulbus von einer Spielerin vom SSV Lahm/Hesselbach gefragt wurde, ob ich nicht mal mit zum Training kommen möchte. Anfangs sagte ich ab, revidierte meine Aussage aber schnell und fing dann dort bei den B-Juniorinnen an. Unter der Leitung von Bernd "Comet" Gareis, der mich stets förderte, konnte ich ab 2002 in der Frauenmannschaft spielen, ehe ich 2007 zum Rivalen nach Reitsch wechselte. Diese Entscheidung ist mir damals nicht sehr leicht gefallen. Dennoch war mein Ehrgeiz viel zu groß, um diese Chance nicht zu nutzen.

Sie sind nicht nur Spielerin in Reitsch, sondern haben ja noch einige ehrenamtliche Aufgaben mehr, welche sind das?

Janina-Maria Pfeiffer: In Reitsch bringe ich mich seit 2011 als Schriftführerin im Ausschuss des Vereines ein und helfe bei Festen und Veranstaltungen mit. Seit 2016 übernehme ich Aufgaben der Abteilungsleitung und als Spielleiterin für Frauen- und Mädchenfußball beim SV Reitsch. Von 2016 bis 2018 betreute ich die zweite Frauenmannschaft, die als Spielgemeinschaft mit Steinbach am Wald und später mit Rothenkirchen geführt wurde. Darüberhinaus bin ich Ansprechpartner bei allen Fragen rund um die Abteilung. 

Ein Selfie für die Ewigkeit der Reitscher Frauen nach ihrem 2:1-Bezirkspokalsieg 2018 gegen den FC Eintracht Bayreuth.
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An welche Spiele denken sie gerne zurück?

Janina-Maria Pfeiffer: Die prägendste Liga war natürlich die Bayernliga-Zeit von 2011 bis 2013 unter Trainer Hans Geiger und später Oli Müller in Reitsch. Es gibt keine Worte für das, was wir in dieser Ära erlebt haben. Unvergesslich und am meisten in Erinnerung ist mir der 1:0-Heimsieg gegen den 1. FC Nürnberg - noch dazu als Club-Fan - vor einer stattlichen Zuschauerkulisse geblieben, ebenso wie der 3:0-Auswärtssieg gegen die SpVgg Kaufbeuren. Überhaupt war dies eine sehr intensive Zeit, da wir ja teilweise fast das ganze Wochenende miteinander verbrachten. Ich denke sehr gerne an diese Zeit zurück!

Sie haben viele Erfolge gefeiert, aber manchmal wird die "schönste Nebensache" wirklich zur traurigen Angelegenheit, oder?
Janina-Maria Pfeiffer: Ja, das stimmt. Das einschneidenste Ereignis war mit Abstand der tödliche Unfall unserer Sportfreundin Lara Grune, deren Gedenken wir immer noch aufrechterhalten und keinen Erfolg im Sportheim feiern, ohne nicht auch ihre Kerze anzuzünden.

Welche Trainer oder Personen brachten sie weiter?
Janina-Maria Pfeiffer: Im Prinzip fällt es mir schwer, einen Trainer besonders hervorzuheben, da jeder versucht hat, die Mannschaft voranzubringen und weiterzuentwickeln. Sicher hatte Bernd Gareis zu Beginn meiner ersten fußballerischen Gehversuche die meiste Arbeit mit mir (grinst), da ich von Hause aus nie ein technisches Talent war, sondern nur durch Einsatzbereitschaft überzeugen konnte. Im Hinblick auf die Vereins- und Abteilungsarbeit ist es unbestritten der Verdienst von Karola Herrmann, dass ich mich überhaupt so für die Frauen und Mädchen einsetzen kann. Ich konnte mir sehr viel von ihrem unermüdlichen Einsatz abschauen und bereits bewährte Strukturen übernehmen, während sie alles erst aufgebaut hat. Ich bin ihr nach wie vor sehr dankbar, für alles, was sie geleistet hat und nicht zuletzt dafür, dass sie mich nach Reitsch geholt hat.

Welche Chancen sehen Sie im Sport als Freizeitbeschäftigung?
Janina-Maria Pfeiffer: Ich denke, der Sport im Allgemeinen und Fußball im Besonderen bieten eine Vielzahl von positiven Effekten. Man lernt, an seine Grenzen zu gehen, zusammenzuhalten und immer wieder an sich zu arbeiten. Es sind im Laufe der Zeit auch enge Freundschaften entstanden, die ich ohne den Fußball nie gehabt hätte.

Kommt da nicht ein bisschen Champions-League-Feeling auf, als Janina-Maria Pfeiffer den Pott küsst, nachdem der erste Platz beim Aurachtaler Ladies Cup 2018 für die Oranjes-Mädels perfekt war.
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Deswegen engagieren sie sich auch sehr außerhalb des Spielfeldes. Was beinhaltet das alles?

Janina-Maria Pfeiffer: Für mich hat es einen besonderen Reiz, sich ehrenamtlich zu engagieren. Kindern und Jugendlichen die Möglichkeit zu bieten, in ihrer Freizeit Fußball zu spielen, Freundschaften zu knüpfen und einzigartige Momente zu erleben. Das Gemeinschaftsgefühl, das in Niederlagen oder bei gemeinsam erarbeiteten Erfolgen aufgebaut wird, ist unbeschreiblich. In diesem Zusammenhang ist es wirklich zu würdigen, dass unsere U17-Juniorinnen Herbstmeister in der Landesliga Nord wurden und die U15-Juniorinnen aktuell auf dem fünften Tabellenplatz in der Gruppe überwintern. Wir sind bemüht, auch immer wieder neue Mädchen für den Fußballsport zu begeistern und vielleicht gelingt es auch auf diesem Weg, Jugendliche zu erreichen, die jederzeit herzlich zu einem Training eingeladen sind.

Früher wurde in den Anfängen der Mädchen- und Frauenfußball noch belächelt. Das hat sich doch grundlegend geändert, oder?
Janina-Maria Pfeiffer: Genau, ich selbst kann mich noch gut an die Zeiten erinnern, als ich mir anhören durfte, dass Fußball nur etwas für Jungs ist. Daher ist es unsere Aufgabe, junge Frauen und Mädchen stark zu machen und zu zeigen, dass Sport kein Geschlecht kennt und wir stolz auf das sein können, was wir erreicht haben.

Schlusssatz von Janina-Maria Pfeiffer!
Janina-Maria Pfeiffer: Mein größter Wunsch wäre es, dass die Abteilung noch sehr lange erhalten bleiben kann und sich immer wieder bereitwillige Ehrenamtler finden, die sich in den Dienst der Gemeinschaft stellen und mit anpacken - denn gemeinsam geht Vieles leichter!

Vielen Dank für das Gespräch!

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Steckbrief J. Pfeiffer

Janina-Maria Pfeiffer
Spitzname
Muddi
Alter
37
Geburtsort
Kronach
Wohnort
Kronach
Familie
verheiratet, 0 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
160 cm
Beruf
Lehrerin
Hobbies
Fußball, Reiten, Yoga
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Mittelfeld
Erfolge
Mit dem SV Reitsch 2011 Aufstieg in die Bayernliga, Hallenbezirksmeister 2013, Bezirkspokalsieger und Mannschaft des Jahres 2018, Herbstmeister BOL 2019


Spielerstationen J. Pfeiffer

23/24
LL, w
 
23/24
KL, w
 
22/23
LL, w
 
21/22
LL, w
 
19/21
BOL, w
18/19
BOL, w
 
17/18
BOL, w
 
16/17
LL, w
16/17
BL, w
 
15/16
LL, w
 
14/15
LL, w
 
14/15
KK, w
 
13/14
LL, w
 
13/14
BL, w
12/13
BAYL, w
11/12
BAYL, w
 
10/11
LL, w
09/10
LL, w
 
09/10
KL, w
08/09
BOL, w
 
07/08
 
97/98
 

Karriere in Zahlen J. Pfeiffer

Spiele
196
Spiele gewonnen
115
Spiele unentschieden
23
Spiele verloren
58
Tore gesamt
14
Vereine
3
Aufstiege
4
Abstiege
3

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