BFV-Verbandstag in Bad Gögging: Regionalligisten bekräftigen Position - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 05.05.2018 um 09:17 Uhr
BFV-Verbandstag in Bad Gögging: Regionalligisten bekräftigen Position
Einstimmig wurde Rainer Koch auf dem Verbandstag als BFV-Präsident wiedergewählt. Zudem wird der BFV finanziell entlastet: Mit 90 Prozent wird der Freistaat Bayern den Neubau der Sportschule Oberhaching fördern. Zudem haben Bayerns Regionalligisten ihre Position zur Regionalliga-Reform bekräftigt und im Beisein von Ehrengast und DFB-Präsident Reinhard Grindel klar skizziert, wie sie sich deren Umsetzung vorstellen.
Von Redaktion / BFV
Dr. Rainer Koch während seiner Rede am Verbandstag
BFV
Rainer Koch bleibt Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV) und steht damit weitere vier Jahre an der Spitze des größten der 21 DFB-Landesverbände. Auf dem Verbandstag in Bad Gögging bestätigten die Delegierten den 59-Jährigen aus Poing einstimmig im Amt. Koch, der auch 1. DFB-Vizepräsident (Amateure) und Präsident des Süddeutschen Fußball-Verbandes (SFV) ist, hatte 2004 das Amt erstmals übernommen. „Ich nehme die Wahl an. Herzlichen Dank für das Vertrauen“, erklärte Koch. Neben Koch haben die Delegierten in Bad Gögging auch die weiteren Mitglieder des Präsidiums, den Vorsitzenden der Prüfungskommission sowie die Vorsitzenden der Verbands-Ausschüsse gewählt.

Präsidium einstimmig bestätigt


Rainer Koch
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BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher (Waldsassen) sowie die Vizepräsidenten Reinhold Baier (München), Jürgen Pfau (Frankenwinheim), Silke Raml (Straubing) und Robert Schraudner (München) wurden einstimmig in ihren Ämtern bestätigt. Bei den Ausschüssen gab es einen personellen Wechsel: Neuer Vorsitzender des Verbands-Jugendausschusses ist Florian Weißmann (München), der sich in geheimer Abstimmung mit 156 von insgesamt 249 gültigen Stimmen gegen den bisherigen Amtsinhaber Karl-Heinz Wilhelm (Höchberg, 93 Stimmen) durchsetzte.

Josef Janker (Vorsitzender Verbands-Spielausschuss, Zell-Martinsneukirchen), Walter Moritz (Vorsitzender des Verbands-Schiedsrichterausschusses, Haßfurt), Sabine Bucher (Vorsitzende des Verbands-Frauen- und Mädchenausschusses, Hof) und Oskar Riedmeyer (Vorsitzender Verbands-Sportgericht, München) setzen ihre erfolgreiche Arbeit für weitere vier Jahre fort. Weiterhin das Vertrauen der Delegierten genießen auch der leitende Verbandsanwalt Friedrich Reisinger (München) und Tobias Bracht (Passau) als U30-Mitglied im Verbands-Vorstand. Vorsitzender der BFV-Prüfungskommission bleibt Günther Huber (Altdorf).

Wendelsteiner Vorlage bestätigt

Die Delegierten votierten in einer eigenen Abstimmung zudem einstimmig für diese Position. Dabei wurden auch in Bad Gögging nochmals die insgesamt acht Punkte umfassende „Wendelsteiner Vorlage“ vom September 2017 untermauert.
Demnach sehen die Vereine in der Einführung einer zweigleisigen 3. Liga die Wiederherstellung der Spielklassenpyramide, die auch die Aufstiegsfrage („Der Meister steigt auf“) zufriedenstellend lösen würde. Ein solches Modell ist für die bayerischen Klubs allerdings nur dann vorstellbar, wenn die sportlichen und wirtschaftlichen Rahmenverhältnisse eine sinnvolle Weiterentwicklung dieser Spielklasse zulassen.

Die bayerischen Regionalligisten sind sich darin einig, dass die Regionalliga Bayern in der bisherigen Form ein absolutes Erfolgsmodell ist. Wir haben in der Vergangenheit mit Jahn Regensburg, den Würzburger Kickers und der SpVgg Unterhaching Aufsteiger gestellt, die in der 3. Liga äußerst erfolgreich waren, sogar in die 2. Liga durchmarschiert sind und heuer – wie Jahn Regensburg – an das Tor der Bundesliga geklopft haben. Dies spricht für die sportliche Qualität dieser Liga“, sagte Regionalliga-Sprecher Christoph Heckel vom FC Ingolstadt 04 II stellvertretend für alle Klubs. Heckel wird der bayerische Vertreter in der vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) beim Bundestag eingesetzten AG zur Regionalliga-Reform sein. Zudem sei auch in wirtschaftlicher Hinsicht klar, dass es – im Gegensatz zur 3. Liga und dem früheren System mit drei Regionalligen – in der Regionalliga Bayern seit ihrer Gründung vor sechs Jahren keinen einzigen Fall einer Klub-Insolvenz aufgetreten ist.

Oliver Bierhoff während seiner Rede am Verbandstag
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Für den Fall, dass die AG des DFB zu dem Ergebnis kommt, die bis dato fünf Regionalligen auf vier zu reduzieren, haben die bayerischen Klub-Vertreter eine klare Vorstellung bei der Umsetzung. Einer Zersplitterung der bayerischen Vereine in unterschiedliche Gruppen erteilten die Vereinsvertreter eine klare Absage: „Wenn wir uns nun als Vereine der Regionalliga Bayern äußern, so geschieht das unter dem Aspekt, dass eine angestrebte Reduzierung der bisher fünf Regionalligen in Deutschland auf vier Ligen auf keinen Fall zur Folge haben kann, dass Bayern, Baden-Württemberg und Hessen zu einer Liga zusammengefasst werden. Denn Bayern und Baden-Württemberg ergeben bereits ohne Hessen nach allen relevanten Parametern (Fläche, Einwohner, Vereine, Mannschaften) mehr als ein Viertel von Deutschland. Die frühere Regionalliga Süd mit ihren wirtschaftlich und sportlich inakzeptablen Strukturen war der Grund für die seinerzeitige Initiative der bayerischen Amateurspitzenvereine zur Abschaffung der dreigleisigen Regionalliga. Die Wiedereinführung dieser Liga wird entschieden und klar abgelehnt! Wie würden allerdings einer viergleisigen Regionalliga sehr wohl zustimmen, um eine Aufstiegsregelung nach dem Motto ,der Meister muss aufsteigen‘ zu ermöglichen. Dies setzt aber natürlich voraus, dass Bayern ein proportional angemessener Teil einer der vier Ligen ist. Dies wäre zusammen mit Baden-Württemberg oder zusammen mit Sachsen und/oder Thüringen oder zusammen mit Hessen der Fall, nicht aber in einer gebietsmäßig größeren Liga.

90 Prozent Zuschüsse für die Sportschule Oberhaching

Ehrengast Joachim Herrmann hatte zum Auftakt des BFV-Verbandstags in Bad Gögging großartige Neuigkeiten für die Fußballer im Freistaat mit im Gepäck: Bayerns Staatsminister des Innern sagte für die geplante notwendige Sanierung der Sportschule Oberhaching eine umfangreiche finanzielle Unterstützung zu.

Demnach bezuschusst der Freistaat Bayern die nach 25 Jahren zwingend notwendigen Umbauarbeiten mit 90 Prozent. Die Kosten für die Modernisierung betragen nach aktuellen Schätzungen rund 16 Millionen Euro. Der bayerische Amateurfußball und der BFV als 50-prozentiger Eigentümer der Sportschule werden damit erheblich entlastet. Neben der Sanierung der kompletten Funktionsgebäude soll in Oberhaching auch ein neuer Kunstrasenplatz mit Rasenheizung entstehen und die Trainer-Aus- und Fortbildung sowie die Maßnahmen der BFV-Auswahlteams witterungsunabhängiger machen. Schließlich ist der Fußball ein wichtiger Mosaikstein beim geplanten Ausbau der Sportschule zum Zentrum der bayerischen Sport- und Talentförderung.

Joachim Herrmann während seiner Rede am Verbandstag
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Der Bayerische Fußball-Verband genießt als moderner Fußball-Dienstleister und Partner in gesellschaftlich relevanten Themen einen exzellenten Ruf – nicht nur bei seinen 1,6 Millionen Mitgliedern, sondern auch bei den Entscheidern in der Politik. Die Zusage von Innenminister Joachim Herrmann, dass der Freistaat den Großteil der Sanierungskosten für die Sportschule Oberhaching übernimmt, ist ein herausragendes Signal und zeigt, dass die Politik erkennt, was der Sport im allgemeinen und der Fußball im Speziellen für die Gesellschaft leisten. Es ist eine Anerkennung für das, was die Ehrenamtlichen in den bayerischen Amateurklubs auf die Beine stellen. Nicht nur im Bereich der Talentförderung, sondern vor allem auch im sozialen Bereich – sei es bei der Integration von Flüchtlingen oder bei der Unterstützung von Kampagnen zum Klimaschutz oder zum Thema Organspende“, sagte BFV-Präsident Rainer Koch.

Die im Bayerischen Fußball-Verband organisierten Vereine prägen das gesellschaftliche Miteinander in unseren Städten und erst recht auf dem Land und wirken dabei über das Spielfeld hinaus tief in unsere Gesellschaft hinein. Gerade für den Zusammenhalt in unserer zunehmend individualisierten Gesellschaft ist der Fußball von zentraler Bedeutung. Denn Sport verbindet! Und ganz besonders der Fußball – er führt Menschen jeglichen Alters, jeglicher sozialer Stellung und jeglicher Herkunft scheinbar mühelos zusammen und stärkt so den Gemeinsinn innerhalb unserer Gesellschaft – das gilt für den Amateur- ebenso wie für den Profibereich“, erklärte Herrmann. „Die Sportschule soll aber nicht nur durch die Sanierung in neuem Glanz erstrahlen, sondern zum Leuchtturmprojekt des bayerischen Sports werden. Hierfür wird derzeit vom BFV und BLSV ein Konzept erarbeitet, das meinem Ministerium als möglichen künftigen Fördergeber vorgestellt werden soll. Geplant ist, an der Sportschule Oberhaching ein interdisziplinäres Leistungs- und Kompetenzzentrum für den bayerischen Breiten-, Behinderten-, und Nachwuchsleistungssport aufzubauen, das unsere Sportlerinnen und Sportler an die Hand nimmt und optimal betreut“, führte Herrmann weiter aus.

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