Erfinderischer USC Bayreuth: Per Crowdfunding in die Kreisklasse - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 08.08.2017 um 18:30 Uhr
Erfinderischer USC Bayreuth: Per Crowdfunding in die Kreisklasse
Das hat es im fränkischen Frauenfußball bislang auch noch nicht gegeben. Der Universitätssportclub Bayreuth schickt in der bevorstehenden Saison eine Frauenmannschaft in die Kreisklasse. Die bietet wiederum die Patenschaft einer Spielerin, ein exklusives Training mit dem Team oder ein ganz persönliches Video, um den Etat für die Premierensaison auf die Beine zu stellen….
Von Bernd Riemke
Seit dem 9. März 2015 ist der Universitätssportclub (kurz: USC) Bayreuth ein eingetragener Verein. Sportlich agieren die studierten Kicker in einer Spielgemeinschaft mit dem städtischen Nachbarn Post SV. Zur bevorstehenden Spielzeit meldete der Verein aus der Wagner-Stadt nun auch eine Frauenmannschaft, die in der Kreisklasse Ost an den Start geht. Um die Saison finanziell stemmen zu können, geht das Team ganz eigene Wege wie Initiatorin Kiara Kindler gegenüber anpfiff.info erläuterte.

Via Facebook auf Spielerinnensuche

Initialzündung hatte dabei ein Flyer, den die 20-jährige gebürtige Berlinerin, die an der Uni-Bayreuth im zweiten Semester Sportökonomie studiert, während einer Vorlesung in die Hand gedrückt bekam und mit dem die Kreisliga-Herren des USC Promotion für ihre eigene Mannschaft betrieben. Kindler, die ihre fußballerischen Wurzeln in der Bundeshauptstadt bei Blau-Weiß Hohenneudorf hat, fühlte sich vom Internetauftritt des USC angesprochen, vermisste jedoch eine Frauenfußballabteilung im jungen Verein. Eine Mail an Vorstandsvorsitzenden Jannik Lockl später, war zumindest die Idee geboren, den Frauen eine Plattform beim USC zu bieten. Gemeinsam mit Lena Walberer, aktuell stellvertretende Abteilungsleiterin des Frauenfußballs, die in der Oberpfalz bereits für den SV Parkstein kickte, fütterte sie diverse Social Media – Plattformen und so fanden sich schon im vergangenen Winter einige junge Damen zusammen, die die Hoffnung nährten, zur Saison 2017/18 eine eigene Mannschaft in die Punktspielbetrieb schicken zu können.

Mehr als nur mitspielen

Obgleich es der Vision des vor zwei Jahren gegründeten Vereins entspricht, gemäß dem Vorbild der USA, in einer eigenen Hochschulliga gegen andere Universitäten anzutreten, heißt die Realität für die jungen Damen aufgrund der zu geringen Anzahl anderer Universitätssportclubs, Kreisklasse Ost in Oberfranken. „Unsere Trainer sind hoffnungsfroh, dass wir in der Liga körperliche Vorteile haben werden und aufgrund unserer Fähigkeiten um den Aufstieg mitspielen können“, so Kiara Kindler, die auf einen bunt durchgemischten Kader von 22 Spielerinnen verweist, die zum Teil erst jüngst ihre ersten Gehversuche in Fußballschuhen hinter sich gebracht haben, zum Teil aber auch über langjährige Erfahrung verfügen. So zählt Laila Auerochs, die auf eine Vergangenheit beim 1. FC Nürnberg zurückblicken kann, zweifelsohne zu den Hoffnungsträgerinnen im Team. Ein Team, das gemäß den Statuten aus aktuell Studierenden, Mitarbeitern oder Alumni (= Ehemaligen) der Uni Bayreuth besteht. Während die „Sportbegeisterten und Fußballverrückten“ - so Kindler – auf den Sportplätzen der Universität trainieren dürfen, ist dies für Verbandsspiele nicht gestattet, da die Sportanlagen der Uni den Studierenden vorbehalten ist und die jeweils gegnerischen Mannschaften diese Grundvoraussetzung zwangsläufig nicht vollkommen erfüllen. So gehen also auch die Damen des USC eine Partnerschaft mit dem Post SV ein und tragen auf der Anlage des Kooperationsvereins ihre Heimspiele aus.

Kiara Kindler trieb das Projekt Frauenfußball beim USC Bayreuth voran und hofft nun auf weitere Spenden im Projekt Crowdfunding.
privat

Crowdfunding für den Etat

Auf der Suche nach einem eigenen studienbegleitenden Praktikum stieß Kiara Kindler auf die Idee des Crowdfunding. Crowdfunding bezeichnet gemeinhin ein Projekt, das von einer Vielzahl von Menschen finanziell unterstützt und meist über das World Wide Web vorangetrieben wird. Es bedurfte einer gewissen Vorbereitungs- und Planungszeit, bis das über viele Social Media Kanäle befütterte Projekt der USC-Damen am 1. August schließlich online gehen konnte. Innerhalb von zwei Wochen bittet die neu gegründete Frauenfußballmannschaft nun um insgesamt 3000€. Dieser Betrag entspricht nach gründlicher Kalkulation dem finanziellen Aufwand, den es für eine komplette Saison zu leisten gilt. Beinhaltet sind darin Kosten für den Schiedsrichterpool, Platzmiete beim Post SV, Versicherungsbeiträge für jede Spielerin, Trainingsmaterial sowie ausreichend Trikotsätze. Zur Halbzeit des Projekts haben die USC-Frauen mit etwa 1600€ knapp über die Hälfte des anvisierten Betrages akquiriert. Nur, wenn die Gesamtsumme von 3000€ bis zum 15. August tatsächlich erreicht wird, kommt es auch zur Auszahlung der Spendengelder – andernfalls geht das vorläufig auf ein Treuhandkonto eingezahlte Geld ohne Abzüge an die jeweiligen Unterstützer zurück.

Erfinderische DJane‘s erledigen Wochenendeinkäufe

Um möglichst viele solcher Unterstützer anzusprechen, zeigen sich die jungen Damen des USC wahrhaft erfinderisch. Für eine Spende von 12€ gibt es immerhin „ewige Dankbarkeit“ und wer etwas tiefer in die eigene Tasche greifen möchte, für den gehen die Spielerinnen anschließend zum Blutspenden oder erledigen den anstehenden Wochenendeinkauf im nahe gelegenen Supermarkt. Die freiwilligen Spender können auch die Patenschaft einer Akteurin ihrer Wahl übernehmen, die sich dann während der gesamten Saison im persönlichen Fan-Shirt aufwärmen wird. Wer von einer einzelnen USClerin jedoch nicht genug kriegen kann, der spendet so viel, dass das Team schließlich die nächste eigene Party schmeißt – mit der Torhüterin als DJ, der Topstürmerin am Grill oder der knallharten Innenverteidigerin als liebreizender Servicekraft. Das Top-Angebot ist indes bereits vergriffen. Das ebenso traditionelle wie beliebte Arschbolzen mit dem gesamten Team um Headcoach Adrian Heidemeier, Co-Trainer David Cisar sowie Athletik- und Koordinationstrainer Joshua Behr war äußerst beliebt und rasch vergeben. Haben nun auch Sie Lust bekommen, die neu gegründete Frauenmannschaft des USC Bayreuth mit einem erschwinglichen Betrag zu unterstützen, so können Sie unter diesemLink noch bis zum 15. August Ihre persönliche Spende entrichten, sich Ihre ganz persönliche Prämie sichern und so Teil eines ganz und gar außergewöhnlichen Projekts im oberfränkischen Frauenfußball werden!

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Steckbrief K. Kindler

Kiara Kindler
Alter
26
Geburtsort
Berlin
Wohnort
Bayreuth
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
173 cm
Beruf
Studentin der Sportökonomie
Hobbies
Fußball, Tennis
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
defensives Mittelfeld ("6er")


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