Bayreuth-Kulmbach | Nicht angemeldet | Registrieren | Login

Artikel veröffentlicht am 29.06.2017 um 13:00 Uhr

U19-Meister SG Creußen: Nach Rudelbildung in die Kreisliga

Geschenkt wurde den Creußener und Engelmannsreuther Junioren auf dem Weg zum Titel wahrlich nichts. Im entscheidenden Spiel gegen Kreuz Bayreuth lag man lange zurück und als sich das Blatt für die Koch-Elf wendete, musste man sogar noch einen Faustkampf überstehen. Am Ende ging man aber relativ klar mit sechs Punkten Vorsprung durch das Ziel.

Von Hans-Jürgen Wunder

Oft spielt ja die Konstanz bei erfolgreichen Teams eine große Rolle und die ist bei der Creußener und Engelmannsreuther Nachwuchsarbeit sicher vorhanden. Jugendcoach Benjamin Koch etwa, inzwischen Inhaber der Trainerlizenz, kümmert sich seit der D-Jugend um das Team und hat dabei sicher so manche Höhen und Tiefen durchgemacht. Dennoch formulierte er ehrgeizige Ziele. "Wir hatten uns den Aufstieg von Anfang an zum Ziel gesetzt", verriet Koch ohne große Umschweife. Also kein langes Taktieren und Druck von der Mannschaft nehmen, sondern angreifen und alles in die Waagschale werden.

So eng wie gegen Kreuz Kayreuth ging es häufig in der Saison zu.

anpfiff.info

Absteiger als härtester Rivale

Oft ist die Spielstärke der Mannschaften im Nachwuchsbereich nicht so leicht zu kalkulieren wie etwa bei den Herren. Dennoch dürfte den Creußenern klar gewesen sein, dass mit dem ehemaligen Kreisligisten JFG Jura Oberfranken Hollfeld oder den der kampf- und abwehrstarken JFG Steinachtal oder dem SSV Kirchenpingarten harte Rivalen gibt, die selbst das Zeug dazu haben, am Ende vorne zu stehen. Doch die Krugstädter schienen für diesen sportlichen Wettbewerb gut gerüstete zu sein. "Ich bin mit dem Kader nicht unzufrieden. Aber bei 15 Mann wird es sehr schnell eng, wenn eine Grippewelle grassiert oder die Jungs wegen Abivorbereitungen verhindert sind. Deshalb haben in der Vorrunde auch immer wieder einmal zwei oder drei B-Jugendliche mit ausgeholfen", berichtete Koch. Dennoch dürfte der Außenverteidiger mit seiner Truppe recht zufrieden gewesen sein. Denn zur Winterpause standen sechs Siege zu Buche, die die Herbstmeisterschaft einbrachten. Allerdings wurden die Dreier hart errungen, denn dreimal schaffte man es, nur ein Tor mehr als der Gegner zu erzielen. Aber nur beim 1:1-Unentschieden bei der JFG Steinachtal musste man sich dann auch wirklich nur mit einem Zähler begnügen und hatte dabei jedoch noch Glück, dass Maximilian Schmidt in der Schlussminute noch den Ausgleich markierte. Dass die Meisterschaft ein Selbstläufer werden würde, dachte deshalb zur Winterpause sicher niemand beim Tabellenführer.

In der entscheidenden Partie gegen die Kreuzer und Bindlacher hatte der Gegner (in schwarz) zunächst Vorteile.

anpfiff.info

Rückstand weggesteckt

"Wir fangen frühzeitig mit der Vorbereitung an und holen uns die Fitness. Dafür wird Moritz Hagen zur Ersten stoßen", skizzierte Benjamin Koch die Situation vor Beginn der Rückrunde. Allerdings stellte sich das Trainerteam um Simon Raimund, Fitnesstrainer Andreas Koch und Robert Hacke, der sich um die Torhüter gekümmert hat, darauf ein, dass die Engelmannsreuther Junioren wohl öfters doppelt spielen würden, nachdem sich die Herren ihres Stammvereins gegen den Abstieg in der Kreisliga stemmen mussten. Nach Doppelschlag von Daniel Fricker, der mit "überdimensionalem Schuss" ausgestattet ist und einem 3:1-Sieg in Kreuz passte der Auftakt ins neue Fußballjahr, zumal drei Punkte am Grünen Tisch folgten. Obwohl man anschließend weiter ungeschlagen blieb, sorgten die Remis gegen Hollfeld und Maintal-Friesenbachtal dafür, dass es nicht langweilig wurde. Doch am vorletzten Spieltag hatte man es in der eigenen Hand, das Ding klar zu machen. Freilich entpuppte sich Gegner SV Kreuz Bayreuth beim Unternehmen Titelgewinn als sehr hartleibig, ging mit einer Führung in die Pause und erweckte auch nach dem Wechsel nicht den Eindruck, die Punkte freiwillig abgeben zu wollen. Erst 20 Minuten vor Schluss gelang Ben Sauer der Ausgleich, der jedoch befreiende Wirkung hatte. Denn jetzt wollten es die Creußener wissen, legten eine Schippe drauf und bekamen einen Strafstoß, den sie eiskalt durch Daniel Fricker verwandelten. Der eingewechselte Julian Fischer setzte dann nach einem Konter zumindest den spielerischen Schlusspunkt. Allerdings musste der Referee danach noch Schwerstarbeit leisten, weil die drohende Niederlage bei einem Gästeakteur einen ordentlichen Schub Adrenalin auslöste, er zum Faustkampf überging und sich ein Rudel bildete, das erst aufgelöst werden musste. Nach Schlusspfiff bildete sich dann ein weiteres Rudel - das des Meisters und Aufsteigers in die Kreisliga, der bei einbrechender Dunkelheit gebührend seinen Erfolg feierte.