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Artikel veröffentlicht am 28.04.2017 um 09:00 Uhr

Höchstädt und Selb vereinen sich: Sigrid Eckl: "Wir waren uns sehr schnell einig!"

Seit Jahren wird sowohl beim ATV Höchstadt als auch bei den Kickers Selb Damenfussball angeboten. Beide konnten auch schon alleinstehend in höheren Ligen agieren, doch nun ist der Zeitpunkt gekommen, um alle Kräfte zu bündeln um gemeinsam an erfolgreiche Zeiten anzuknüpfen. Sigrid Eckl, Spielleiterin der Höchstädter Mädels berichtet über die Zusammenkunft der beiden Vereine und die gesteckten Ziele im Fichtelgebirge.

Von Florian Maedler

Noch spielen beide Mannschaften ihre Saison zu Ende. Der ATV aus Höchstädt ist dabei gewillt, in der Kreisliga Ost das Zünglein an der Waage zu spielen, wie auch gegen die Dritte Hofer Garde, als ein Sieg gegen einen der Meisterschaftsfavouriten gelang. Nach oben in der Tabelle wird aufgrund des großen Punktabstandes aber nichts mehr gehen, so das man den vierten Platz sicher ins Ziel bringen will, um auch in der kommenden Saison den gemeinsamen Start mit den Kickers Selb in der Kreisliga angehen will.

Frau Eckl, Sie gehen mit den Selber Kickers in eine Spielgemeinschaft ab der kommenden Saison. Wie kam es zu diesem Schritt?

Eckl: „Unser Trainer Martin Damrot ist mit einigen Vorständen der Selber befreundet. So kam in diesem Jahr der erste Kontakt zustande. Wir hatten auch schon in der Vergangenheit immer wieder einen losen Kontakt. Die Verantwortlichen haben sich aber diesmal zusammengesetzt und die Konzepte beider Vereine waren stimmig und die Gepräche überaus positiv. Da wir mit Marktleuthen und natürlich den FFC Hof höherklassige Vereine in der Umgebung haben ist es eben schwer, neue Spielerinnen zu uns zu lotsen. Mit diesem Schritt haben wir einen richtig schönen Kader zusammen. Es fehlen aktuell nur noch die finalen Formalitäten über den Verband aber die Spielgemeinschaft wird es im kommenden Jahr geben.“

Haben Sie aktuell nicht genügend Spielerinnen im Kader?

Eckl: „Eigentlich haben wir schon einen großen Kader auf dem Papier. Aber dennoch wird es bei so manchen Spielen schon sehr knapp, speziell bei den Auswärtsfahrten. Wir haben einige Studentinnen im Team, die nicht zwingend jedes Wochenende in ihrer Heimat weilen. Zudem haben wir auch ein paar junge Mütter, die an ihrem freien Wochenende dann doch lieber bei der Familie sein möchten. Mit Kerstin Brauner hat unsere aktuelle Torfrau mit ihren 42 Lenzen die Karriere beendet, um mehr Zeit mit ihrem Kind am Wochenende zu haben. Letztlich spielen wir oftmals mit stark wechselnden Personal. Aber der Teamgeist ist sehr gut und das zeigen die Mädels, wenn Sie auf den Platz stehen.“

Kerstin Brauner (Blau) hat ihre Karriere mit 42 Jahren beendet.

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Wie wird die Spielgemeinschaft funktionieren? Wo finden die Trainingseinheiten und die Spiele statt?

Eckl: „ Federführend in der Spielgemeinschaft wird der ATV Höchstädt sein. Somit werden wir auch in der neuen Serie in der Kreisliga beginnen können. Wir haben jetzt schon damit begonnen, einmal pro Woche ein gemeinsames Training abzuhalten, damit sich die Spielerinnen aneinander gewöhnen können. Das funktioniert auch schon sehr gut. Zum allgemeinen Spielbetrieb haben wir auch schon Vorstellungen. Da wir eine Halle haben und auch eine Sauna, wird der Trainingsbetrieb im Winter eher bei uns stattfinden. Bei den Spielen warten wir noch auf die Spielpläne, um den Ablauf hier auch gut organisieren zu können. Ziel wird aber sein, eine tolle und erfolgreiche Gemeinschaft aufzubauen. Eine Verlagerung zu einen Verein hin soll es unter keinen Umständen geben.“

Was erwarten Sie sich von dieser Konstellation? Bezirksoberligaluft ist ja beiden Vereinen bekannt!

Eckl: „Natürlich erwarten wir uns auf Sicht hin die Möglichkeit, wieder in die Bezirksliga aufzusteigen. Mit den jungen Selber Mädels sehe ich da auch großes Potential. Der Schuh drückt letztlich auf der Torhüterposition. Wir haben schon länger ein Problem zwischen den Pfosten. Wir erhoffen uns natürlich, das Vaclava Sejvlova aus Selb noch ein Jahr dranhängt. Sie ist eine starke Torfrau mit viel Erfahrung. Sie könnte von hinten die Truppe führen. Zudem haben die Kickers im Juniorinnenbereich noch eine gute Torhüterin, die allerdings aktuell verletzt ist. Ich denke, wenn wir das Torwartproblem lösen können, meines Erachtens übrigens ein in ganz Oberfranken vorhandenes Problem, dann können wir einen großen Schritt in Richtung Bezirksliga unternehmen.“

Was können wir von Ihrem ATV noch in dieser Serie erwarten?

Eckl: „Nach oben wird nicht mehr viel gehen. Wir rangieren auf den vierten Tabellenplatz und den wollen wir natürlich auch halten. Dafür müssen wir in der Offensive noch etwas kaltschnäuziger agieren. Wenn es uns gelingt, wie im März, auch mal einen Großen zu ärgern, wie die Hoferinnen, dann nehmen wir das natürlich gerne mit. Die Klasse halten ist natürlich das absolute Ziel, um im kommenden Jahr auch als Spielgemeinschaft aus der Kreisliga starten zu können. Aktuell haben wir keine richtige Führungsspielerin in unseren Reihen. Aber wir haben einen tollen Teamgeist und gemeinsam spielen die Mädels eine richtig gute Runde und können auch mit den Großen mithalten. Man sieht, dass durch die Kameradschaft und einen hohen Teamspirit in dieser Sportart auch vieles zu bewegen ist. Wichtig ist uns in Höchstädt, das alle Spielerinnen ihre Einsätze bekommen. Schließlich ist es ja doch unser aller Hobby und so soll auch jeder diesem Sport gerecht werden.“

Kathrin Heinritz (Pink) führt beim ATV Höchstädt die interne Torjägerliste an.

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Mit acht Treffern hat sich Kathrin Heinritz einen Namen in der Liga gemacht. Und dann gibt es doch noch das Sturmjuwel Julia Wagner. Ist die ATV Offensive wirklich nicht kaltschnäuzig genug?

Eckl: „Julia arbeitet im Schichtdienst bei der Polizei und kann weder trainieren, noch regelmäßig spielen. Natürlich hat Sie noch Klasse und wenn es zeitlich passt, hilft Sie uns gerne aus. Julia ist durch ihre Arbeit vollkommen fit aber logischerweise fehlt es an der Abstimmung mit der Mannschaft. Mit Kathrin haben wir eine tolle Sportlerin in unseren Reihen. Sie spielt neben Fußball auch noch Handball. Manchmal kommt Sie zu den Spielen noch in voller Handballmontur. Sie macht schon ihre Tore und sie führt die Offensive schon sehr gut an. Aber insgesamt geht es letztlich um das Team. Und unser Trainer, Martin Damrot in Kombination mit den Eishockeycrack Dennis Schiener als Co-Trainer trainieren obendrein richtig gut. Sie werden auch, trotz ihrer eigenen intensiven Spielertätigkeiten für ihre Vereine, das Ruder in der kommenden Saison in der Spielgemeinschaft übernehmen. Wir haben also wirklich ein tolles Mannschaftsgfüge und wir freuen uns auf die Selber Mädels und eine erfolgreiche Zusammenarbeit.“

anpfiff.info bedankt sich für das aufschlussreiche Interview und wünscht viel Erfolg für die neue Zusammenarbeit.