Gelingt der Altstadt der Coup?: Ungeschlagene Unterhachinger gastieren - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 20.10.2016 um 22:00 Uhr
Gelingt der Altstadt der Coup?: Ungeschlagene Unterhachinger gastieren
Es ist angerichtet: 15mal ist die SpVgg Unterhaching in der bisherigen Runde ungeschlagen. Die SpVgg Oberfranken Bayreuth würde das am Freitag um 19 Uhr im Weismainer Waldstadion gerne ändern. Und damit Revanche nehmen für eine der bittersten Niederlagen der letzten drei Jahre.
Von Andi Bär
Es war der 5. Mai 2015. Im bayerischen Totopokal-Halbfinale gastierte die SpVgg Unterhaching bei den Altstädtern. Der damalige Coach Christoph Starke und die Mannschaft entschieden sich dafür, die Partie im Weismainer Waldstadion auszurichten. Man erhoffte sich von dem kleineren Platz eine höhere Gewinnchance. Und damit den Einzug ins bayerische Finale gegen die SpVgg Weiden.  Der Plan an sich war gut, die Umsetzung nicht. Am Ende unterlagen die Gelb-Schwarzen dem ehemaligen Bundesligisten und Meistermacher des FC Bayern München mit 1:3 und wieder einmal war der Traum vom DFB-Pokal ausgeträumt. Die Unterhachinger, seinerzeit noch als Drittligist angereist und personell - unter anderem mit dem heutigen Auer und damaligen Doppeltorschützen Pascal Köpke, Sohn von Club-Ikone Andreas- recht gut aufgestellt, haben vor dieser Saison noch einmal kräftig nachgerüstet. Kein Wunder, dass man es sich an der Tabellenspitze gemütlich gemacht hat. Die Unterhachinger, finanziell nicht auf Rosen gebettet, konnten nach zwei aufeinanderfolgenden Jahren im DFB-Pokal wieder in die Vollen gehen. Die Liste der Neuzugänge ist dabei äußerst elitär.

Einige Jahre ist es her, dass Jim-Patrick Müller (links, damals in Fürth) und Michael Krämer im Bamberger Jersey aufeinandertrafen. Morgen könnte das wieder passieren.
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Ex-Profis geben sich die Klinke in die Hand

An vorderster Front freilich Stephan Hain. Der gebürtige Zwieseler ist aktuell Regionalliga-Toptorjäger. Die Tatsache überrascht nicht im geringsten. Schließlich ist der gerade 28jährige im besten Fußballalter und noch immer derjenige Kicker mit dem schnellsten Jokertor in der Bundesliga. Mit dem FC Augsburg stieg er 2012 auf in die Königsklasse und traf 20 Sekunden nach seiner Einwechslung gegen den 1. FC Kaiserslautern. Er ist nicht der einzige Knipser in Reihen der Unterhachinger, der höherklassige Erfahrungen sammelte. Auch Jim-Patrick Müller kickte bereits in der zweiten Liga. Der Sohn von Ex-Profi Bernd Müller, einst ebenfalls ein Jahr lang für die Hachinger in Liga zwei aktiv, und Enkel von Club-Meisterkicker Heini spielte einst beim SSV Jahn Regensburg in der zweiten Liga, der endgültige Sprung blieb ihm - immer wieder auch im Fokus der Altstädter - aber verwehrt. Und noch einer hat eine höchst spannende Vita: Sascha Bigalke. Der gebürtige Berliner, bei der Hertha einst sogar in der Europaleague aktiv, kickt inzwischen zum dritten Mal für den Club aus dem Münchener Vorort. Zwischenzeitlich kickte er für den 1. FC Köln in der Bundesliga, ehe er verletzungsbedingt massiv zurückgeworfen wurde. Die Liste hochkarätiger Neuzugänge komplettiert der kirgisische Nationalspieler Vitalij Lux, ebenfalls schon im Visier der Altstädter. Wieder fit ist nach langer Verletzungspause auch Maximilian Nicu, ein weiterer ehemaliger Bundesligakicker. Einst kickte der in Haching groß gewordene Spielmacher in Freiburg und bei der Berliner Hertha in der Bundesliga, ehe er vom SV Elversberg kommend vor einem Jahr in die Heimat zurückkehrte.

In Buchbach erstmals wieder im Kasten dürfte Christian Berchthold auch gegen seinen ehemaligen Club aus Unterhaching wieder in der Altstädter Kiste stehen.
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"Wir müssen gegen Unterhaching hellwach sein und alles abrufen", sagt Altstadts Übungsleiter Marc Reinhardt vor dem scheinbar ungleichen Aufeinandertreffen mit dem haushohen Favoriten. Doch er weiß auch, dass mit seiner Mannschaft ein Überraschungscoup immer möglich ist. Das zeigten die Altstädter in den letzten Jahren mehr als nur einmal. "Mit dem Sieg aus Buchbach im Rücken können wir befreit aufspielen", blickt er zurück auf den richtungsweisenden und in aller Deutlichkeit erspielten 5:1-Sieg bei den Oberbayern. Im Gegensatz zu dem Sieg könnte es eine Änderung im Kader geben: Steffen Jainta hat seine Verletzung überwunden, steht wieder zur Verfügung. Ob er gleich von Anfang an spielen wird, dürfte auch von der Taktik abhängen. Die wird mit ziemlicher Sicherheit einen Tick defensiver als zuletzt ausfallen. "Wir wollen offensiv Nadelstiche setzen", so Reinhardt, der den individuellen Konterqualitäten seiner Elf vollauf vertraut. Nicht nur einmal hat die Altstädter Mannschaft gezeigt, dass sie in Spielen wie dem zu erwartenden aufblüht und Höchstleistungen abruft. "Vielleicht gelingt uns ja die Überraschung", so der Coach, "und dabei hoffe ich auf möglichst viele Zuschauer. Die Atmosphäre in Weismain in dem kleinen Stadion kitzelt vielleicht noch ein paar Prozent mehr aus jedem Einzelnen." Und dabei könnte das Duell gegen Unterhaching nur das erste von bis zu drei in dieser Saison werden. Vielleicht mit einem richtungsweisenden Kick - auch was die Altstädter Finanzen angeht.

Man kennt sich und man mag sich: Altstadt-Geschäftsführer Jörg Neukam, sportlicher Leiter Wolfgang Mahr und Unterhachings Präsident Manni Schwabl (von links).
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Der Überraschungscoup am morgigen Freitag ist bekanntermaßen nicht der einzige Plan, den die Altstädter in dieser Saison verfolgen. Wieder einmal steht die Qualifikation für die erste Pokalrunde auf Deutschland-Ebene auf der Wunschliste ganz oben. Würden die Altstädter im Finale dieses Mal auf Unterhaching treffen und 1:3 verlieren: Es wäre wohl keiner böse um diese Niederlage. Schließlich wären es dieses Mal die Unterhachinger, die aller Voraussicht nach als bestes bayerisches Team über die Regionalliga für die erste DFB-Pokalhauptrunde qualifiziert wären. Der Finalgegner wäre damit - genauso wie die Hachinger in der abgelaufenen Saison - automatisch für diesen qualifiziert. Am Rande notiert: Die letzte Pflichtspielniederlage kassierten die Unterhachinger? Genau: In der letzten Saison bei den Altstädtern. Damals siegten die Gelb-Schwarzen mit 3:2.

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Direkte Duelle beider Teams

Saison
Sieger
Liga
Erg.
1983/84
BAYL
 2:1
1984/85
BAYL
 0:1
1986/87
BAYL
 2:0
1986/87
BAYL
 1:2
1989/90
-
2. BuLi
 0:0
1989/90
2. BuLi
 3:1
1990/91
-
BAYL
 2:2
1993/94
BAYL
 2:3
1993/94
BAYL
 3:1
2015/16
REGL
 3:2


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Tabelle Regionalliga Bayern

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
15
20:18
27
3
15
30:26
26
4
15
33:17
25
7
15
28:22
21
8
15
31:27
21
10
15
21:26
20
12
15
16:20
18
14
15
20:37
16
15
15
23:31
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