Schwabthal stürzt den Spitzenreiter: "Jetzt müssen wir dranbleiben" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 23.03.2015 um 20:00 Uhr
Schwabthal stürzt den Spitzenreiter: "Jetzt müssen wir dranbleiben"
Der sportliche Auftakt ins Jahr 2015 hätte für die Landesliga-Damen des Schwabthaler SV kaum besser sein können. Mit einem 2:1-Auswärtssieg kehrte der Aufsteiger vom Gastspiel an der Noris beim bisherigen Tabellenführer 1. FC Nürnberg 2 zurück. Da der SSV in der Winterpause zusätzlich ein „Drei-Punkte-Geschenk“ bekam zeigte sich Neu-Trainerin Theresia Vogt rundum zufrieden…
Von Bernd Riemke
Die drei Gratispunkte gab es durch den Rückzug von Dettelbach und Ortsteile 2009. Die Mannschaft des bisherigen Trainers Sven Stöckert war tatsächlich die einzige, die in der Vorrunde gegen die nun aus dem Tableau gestrichenen Unterfränkinnen verloren hatte. Folglich bekamen die Konkurrenten im Abstiegskampf die drei sportlich gewonnenen Punkte wieder abgezogen, während das Schwabthaler Punktekonto weiterhin sieben Zähler zierten. Sieben Zähler, die das rettende Ufer nicht nur wieder greifbar machten. Nach dem überraschenden Auswärtserfolg am vergangenen Wochenende bei den Club-Damen stehen die Blau-Weißen plötzlich auf Rang acht mit nun drei Zählern Vorsprung auf die direkten Abstiegsplätze. Für das Husarenstück am Valznerweiher zeichnete erstmals Theresia Vogt in führender Position verantwortlich. Sie übernahm gänzlich unaufgeregt in den spielfreien Wintermonaten das Traineramt von Sven Stöckert, der den Wachwechsel seinerseits begrüßte…

Frau Vogt, der Trainerwechsel in der Winterpause hatte mitnichten sportliche Gründe, sondern war lange abgesprochen.
Theresia Vogt: Richtig, das war schon länger unser Plan. Sobald ich nach meinem Kreuzbandriss wieder fit sei, sollte ich auch das Training leiten. Das war nun in der Winterpause der Fall. Ich habe allerdings mit Sven Stöckert Rücksprache gehalten, ob er sein Amt zum jetzigen Zeitpunkt wirklich abgeben will. Da er bei uns im Verein in der Jugendarbeit engagiert ist und ohnehin wieder mehr Zeit für seine Familie haben wollte, hat er auch zugestimmt.

Sie selbst standen bei den jüngsten beiden BOL-Meisterschaften dreißig Mal für Schwabthal auf dem Feld. Werden wir Sie künftig als Spielertrainerin erleben?
Theresia Vogt: Das ist zumindest nicht mein Plan. Zum jetzigen Zeitpunkt wäre es sowieso zu früh. In meinem Knie war wirklich alles kaputt: Kreuzband, Außenband, Innenband. Ich bin erst vor einem Dreivierteljahr operiert worden. Von daher ist es grundsätzlich mein Plan nur Trainerin zu sein.

Wir würden Sie sich denn selbst als Trainerin charakterisieren?
Theresia Vogt: Offenheit und Ehrlichkeit sind für mich das wichtigste. Ich möchte, dass die Spielerinnen wissen, dass sie immer zu mir kommen können. Ganz neu ist das für mich ja nicht, denn ich habe schon beim FC Lichtenfels vor Jahren für eine halbe Saison das Traineramt bekleidet. Rein sportlich soll das Training natürlich Spaß machen, aber trotzdem müssen wir die Grundlagen legen, damit jede Spielerin wirklich jederzeit 90 Minuten Leistung bringen kann.

Welche taktische Grundordnung bevorzugen Sie?
Theresia Vogt: Da ich selber eher defensiv gespielt habe, denke ich auch als Trainerin eher so. Im Moment müssen wir das auch so machen: hinten sicher stehen und über Konter kommen. Ich bin aber keine, die nicht nach vorne spielen lässt, denn wir haben viel Qualität in der Offensive. Dieses Wechselspiel ist uns gegen Nürnberg schon sehr gut gelungen.

Im Hinspiel zum Saisonauftakt scheiterte Lisa Kestler (li.) mehrmals frei vor der Torsteherin des Mitaufsteigers. Beim 2:1-Erfolg am Wochenende erzielte sie in der 86. Minute das goldene Tor zum Endstand.
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Sie sprechen den Paukenschlag an. Trotz frühen Rückstandes konnten Sie die Partie noch drehen…
Theresia Vogt: Nürnberg hatte auch insgesamt die klar höheren Spielanteile und ließen den Ball kombinationssicher laufen. Wir waren hinten kompakt gestanden, haben wenig zugelassen und uns selber die ein oder andere Chance erarbeitet. Letztlich sind uns sogar zwei Abseitstore aberkannt worden. Uns kam sicher zugute, dass wir nach dem frühen Rückstand umgehend ausgleichen konnten. Danach spielte sich das Geschehen schon meist in unserer Hälfte ab, aber mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung, in der jeder für den anderen gekämpft hat, haben wir am Ende nicht unverdient gewonnen.

Diesen Sieg als „die Wende zum Guten“ zu bezeichnen wäre allerdings wohl etwas verfrüht…
Theresia Vogt: Wir wollen mal nicht übertreiben. Das war nur ein Spiel, das wir durchaus auch hätten verlieren können. Wir müssen nun dranbleiben und weiter punkten.

Hat denn in der Vorbereitung der Rückzug von Dettelbach und Ortsteile für eine Art Aufbruchstimmung gesorgt, denn immerhin haben Sie und Ihr Team als einzige davon profitiert.
Theresia Vogt: Nach Bekanntwerden herrschte schon eine positive Stimmung in der Mannschaft. Das kann man nicht leugnen. So hart das für den betreffenden Verein natürlich ist, so sagen wir zu diesem Geschenk natürlich nicht „Nein“ und versuchen den Schwung für die kommenden Aufgaben nun mitzunehmen.

Es zeichnet sich ein Vierkampf um den Klassenerhalt ab. Zwei Teams werden direkt absteigen müssen. Was spricht für Ihre Mannschaft?
Theresia Vogt: Ganz klar: Der Zusammenhalt in der Mannschaft ist unser großes Plus. Der wird uns in der Landesliga halten!


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Spielstenogramm

Tore: 1:0 Haas (7.), 1:1 Vogt M. (9.), 1:2 Kestler (86.)
Zuschauer: 20 | Schiedsrichter: Oliver Albrecht


Tabelle Landesliga Nord

Liga-Tabelle

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
SV Leerstetten
11
40
:
8
28
2
11
26
:
18
25
4
11
20
:
14
20
5
11
15
:
13
16
6
FV Obereichstätt
11
18
:
25
16
7
11
18
:
20
14
8
11
14
:
29
10
9
10
22
:
32
9
10
SV Weinberg 2
11
12
:
24
7
11
11
11
:
29
3

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