Der Aufsteiger ist angekommen: "Jetzt wissen wir, was wir können!" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 30.10.2014 um 15:00 Uhr
Der Aufsteiger ist angekommen: "Jetzt wissen wir, was wir können!"
Im sechsten Jahr des Bestehens betraten die Frauen des SV Würgau vor  der  Saison absolutes Neuland. Der zweite Platz aus dem Vorjahr reichte im Nachrückverfahren aus, um erstmalig in der noch jungen Historie in die Bezirksliga aufzusteigen. Dort finden sich die Neulinge immer  besser zurecht und sind inzwischen seit vier Spielen ungeschlagen…
Von Bernd Riemke
Jahrelang spielten die Damen des SV Würgau stets im gesicherten Mittelfeld der Kreisliga. Mit dem Abstieg hatten sie ebenso wenig etwas zu tun wie mit den vorderen Plätzen. Die Saison 2013/14 lief jedoch überraschend gut an und je länger die Spielzeit dauerte, desto mehr schien auch der Traum von der Bezirksliga Wirklichkeit werden zu können. Am Ende reichte ein zweiter Platz und das Abenteuer konnte beginnen. anpfiff.info sprach mit Spielleiterin und „Urgestein“ Stephanie Uzelino.

Frau Uzelino, wie fielen die Reaktionen aus, als im Laufe der letzten Saison plötzlich klar war, dass auch der Vizemeister aufsteigen würde und Sie um eben jenen  Platz kämpften?
Stephanie Uzelino: Als wir uns im Winter sehr lose darüber unterhalten hatten war das für uns noch sehr weit weg, denn Stegaurach auf Platz 1 war ohnehin unantastbar. Am Ende waren wir schon ein wenig überrascht, dass es doch geklappt hat. Aber natürlich haben wir uns auch gefreut, denn das ist ein riesiger Erfolg für uns.

Haben Sie intern etwas gezögert, das Aufstiegsrecht dann auch wahrzunehmen?
Stephanie Uzelino: Nein, gar nicht. Sobald wir wussten, dass wir diese Chance bekommen, haben wir noch einmal alles probiert und jeder hat das Letzte aus sich herausgeholt. Wir wollten uns selbst keinen Druck machen, aber insgeheim darauf gehofft haben wir schon.

In die neue Saison sind Sie dann mit einem weitgehend unveränderten Kader gegangen…
Stephanie Uzelino: Wir haben uns auch gar nicht weiter umgeschaut. Das haben wir noch nie gemacht. Zugänge ergeben sich bei uns meist aus dem Freundeskreis. Das sind  dann überwiegend Mädels, die bei uns anfangen und vorher noch gar nicht im Verein gespielt haben. Bei uns ist jede willkommen. Die, die einfach mal mit trainieren sind dann oft auch geblieben.

Rein sportlich ging der Start trotzdem daneben. Vier Spiele, kein Sieg, nur ein Tor.
Stephanie Uzelino: Wir haben uns vor allem darüber geärgert, weil wir – außer in Stegaurach – immer gut mitgehalten haben und selber viele Chancen hatten. Die anderen Mannschaften  waren da aber einfach abgezockter und haben vor dem Tor nicht mehr so lange gefackelt. Das Verwerten unserer Torchancen ist der Punkt, an dem wir ansetzen müssen. So hätten wir auch schon den ein oder anderen Punkt mehr mitnehmen können.

Belinda Hoind (re.) wirbelt im Sturm des Aufsteigers.
anpfiff.info

Und im Training arbeiten Sie seit der letzten Saison mit einem neuen Duo.
Stephanie Uzelino:  Markus Pfeufer musste verletzungsbedingt seine Karriere in der ersten Mannschaft beenden und steckt jetzt Leib und Seele in unsere Mannschaft. Da er es aufgrund seiner Schichtarbeit nicht alleine schafft, war von Anfang an Peter Gries sein Partner. Die zwei sind auf Zack und wir möchten sie nicht mehr hergeben!

Was nach dem ersten Aufstieg durchaus verständlich ist. Worin liegen die Stärken der beiden?
Stephanie Uzelino: Sie unterstützen und motivieren uns in jeder Phase. Ich glaube, dass unser Problem teilweise die Angst vor uns selber war. Von unseren Trainern bekommen wir nun die Bestätigung, dass wir gut kicken können. Wir brauchten einfach so einen Anstuppser, dass wir an uns selbst glauben. Und den geben uns die beiden immer wieder.

Und das reichte aus um aus einem Team, das jahrelang im Mittelfeld der Kreisliga mitspielte, einen Aufsteiger zu formen?
Stephanie Uzelino: Natürlich haben wir Spielerinnen und mit jedem Jahr auch weiter entwickelt, aber unsere Trainer machen sich schon sehr viele Gedanken. Sie machen sich schon während des Spiels fleißig Notizen, so dass wir im Training immer daran anknüpfen können, was gut  oder schlecht gelaufen ist.

Das scheint zu funktionieren. Sind Sie nach dem ersten Sieg und zuletzt drei Unentschieden endgültig in der Liga angekommen?
Stephanie Uzelino: Ich denke schon. Wir wissen jetzt, worauf wir uns einstellenmüssen. In der Bezirksliga geht es körperlich robuster und auch taktischer zu. Da müssen wir dagegenhalten und dürfen uns nicht runterziehen lassen.

Bleibt Platz 8 und damit der direkte Klassenerhalt dennoch das vorrangige Ziel?
Stephanie Uzelino: Im Moment steht ganz klar der Klassenerhalt im Vordergrund und nichts anderes. Mit dem Zusammenhalt und der kämpferischen Leistung, die wir bis jetzt in jedem Spiel gezeigt haben werden wir das auch schaffen.

Sie selbst haben die Spielführerbinde inzwischen abgegeben…
Stephanie Uzelino: Ich denke, dass ich – nicht zuletzt auch durch meine Tätigkeit als Spielleiterin – auf und neben dem Platz viel Verantwortung trage. Die Rolle des Spielführers sollte da jemand anderes übernehmen. Das macht jetzt unsere Torfrau Anja Greif- und sie macht es gut.

Hinten stehen Sie auch weitgehend sicher. Nach vorne fehlt – wie Sie selbst sagten – manchmal noch ein  wenig die Durchschlagskraft. Das Potenzial ist aber eigentlich vorhanden.
Stephanie Uzelino: Auf jeden Fall. Neben Anja Greif spielt hinten meine Schwester Linda, vor der ich wirklich meinen Hut ziehe. Sie hat erst vor vier Jahren mit dem Fußballspielen angefangen und jetzt ist sie eine feste Größe in der Abwehr, an der kaum jemand vorbeikommt. Außerdem verfügt Simone Stöhr, die lange Jahre in Michelau in der Bezirksoberliga spielte, über viel Erfahrung. Sie führt uns und holt uns nach Rückschlägen auch immer wieder zurück ins Spiel. Vorne sticht sicher Belinda Hoidn mit ihrer Schnelligkeit heraus. Aber auch Ines Greif mischt vorne im Sturm ganz schön auf und verteilt gut die Bälle auf die Außenbahnen. Ich bin sicher, dass wir bald auch vorne besser treffen.


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Leser-Kommentare


Saisonbilanz S. Uzelino

 
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5
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22/23
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0
2
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0
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22/23
11
4
0
0
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0
0
21/22
5
0
0
3
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21/22
4
0
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1
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19/21
10
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3
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0
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18/19
4
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0
3
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17/18
8
1
2
0
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16/17
18
3
2
1
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15/16
16
0
0
0
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0
14/15
12
3
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0
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15
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3
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16
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10/11
17
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Gesamt
185
42
7
19
0
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In der vergangenen Saison sicherte sich Stephanie Uzelino mit elf Treffern die vereinsinterne Torjägerkrone.


Bilanz SV Würgau

Saison
Pl. 
Liga
2023/24
1. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2022/23
2. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2021/22
10. 
Bezirksoberliga Oberfranken
2019/21
6. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2018/19
1. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
2017/18
4. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2016/17
4. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2015/16
6. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2014/15
7. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
 
2013/14
2. 
Kreisliga Süd/West
2012/13
7. 
Kreisliga Süd/West
 
2011/12
7. 
Kreisliga West
 
2010/11
6. 
Kreisliga Süd
 
2009/10
8. 
Kreisliga Süd
 

Letzte Spiele Würgau

S
 
 
 
 
 
U
 
 
 
N
 
 
 
 
26.10.14
SV Neuses - Würgau
19.10.14
Würgau - Kirchahorn
12.10.14
Wernsdorf - Würgau
05.10.14
Würgau - Einberg
28.09.14
TSG 05 Bamberg - Würgau
21.09.14
Würgau - Stappenbach
Für den SV Würgau war es wahrlich ein goldener Oktober. In vier Spielen blieb der Aufsteiger bei einem Sieg und drei Unentschieden ungeschlagen.

Tabelle Bezirksliga West

Liga-Tabelle

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
8
59
:
2
24
2
8
28
:
7
22
3
8
17
:
15
15
4
8
15
:
14
14
5
8
5
:
16
11
7
8
7
:
14
6
9
8
7
:
28
5
Der Tabellenletzte steigt direkt ab, der Neunte muss in die Relegation. Platz 8 ist daher das erklärte Ziel.


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