Schiedsrichter: Warum sind sie so wichtig für die Vereine? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 17.10.2014 um 19:00 Uhr
Schiedsrichter: Warum sind sie so wichtig für die Vereine?
Jeder Fußballverein muss pro Seniorenteam und Jugendabteilung jeweils einen Unparteiischen stellen. Ist dieses Soll nicht zu erfüllen, drohen Sanktionen im Sinne von Punktabzügen und Strafgeldern. Die gemeldeten Schiedsrichter müssen eine bestimmte Anzahl an Spielen leiten sowie an Lehrgängen und Pflichtsitzungen teilnehmen, ansonsten gelten sie als nicht gemeldet und der Verein hat Sanktionen zu erwarten
Von SPM
Obwohl Schiedsrichter ein angesehenes Ehrenamt sein sollte, finden Vereine immer weniger Mitglieder, die bereit für die Ausbildung sind. Vor allem die steigende Aggression im Amateurfußball ist dafür verantwortlich: Immer mehr Gewalt bedeutet laut spiegel.de immer weniger Schiedsrichter, dabei sind gerade diese so wichtig für die Vereine.

Ab wann dürfen Vereinsmitglieder Schiedsrichter werden?

Ab 12, in einigen Bundesländern auch erst ab 14 Jahren, darf die Ausbildung absolviert werden. Wenn allerdings die Kinder schon mit den Fans in Konflikt geraten, weil sie ihrer Meinung nach ein Foul falsch gepfiffen haben, werden sie kaum länger bei dieser Tätigkeit bleiben. Es ist wichtig, die Beschwerden nicht an sich herankommen zu lassen und auch hinter Fehlentscheidungen zu stehen. Ein Schiedsrichter, der die gesamten 90 Minuten mit den Fußballern mitläuft, kann nicht immer alles im Blick haben. Oft bleiben nur Sekunden, um ein Foul oder einen Regelverstoß zu pfeifen - ist diese Zeit verstrichen, geht das Spiel weiter. Der Unparteiische muss während des Spiels etliche Regeln im Kopf haben. Nicht jeder Regelverstoß ist außerdem so einfach zu entdecken wie eine brutale Blutgrätsche. Das passive Abseits zum Beispiel ist relativ kompliziert und ohne die Linienrichter am Rand würde ein Schiedsrichter dies nur sehr selten entdecken können. Erfahrung ist bei Schiedsrichtern daher wichtig, damit sie die richtige Entscheidung zum Pfeifen treffen. Jugendliche und neu ausgebildete Unparteiische pfeifen aus diesem Grund zuerst nur kleine Spiele, damit sie sich langsam an die Verantwortung gewöhnen können. Je nach Eignung und steigender Erfahrung können Schiedsrichter in den Klassen aufsteigen und in den höheren Ligen sogar Geld für ihre Arbeit erhalten.

Rote oder gelbe Karte, Freistoß oder nicht - das theoretische Wissen lernen Schiedsrichter während Pflichtseminaren, das praktische direkt auf dem Platz.
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Der Weg zum Schiedsrichter

Die Ausbildung verlangt abgesehen von einem Mindestalter und der Mitgliedschaft in einem Verein keine besonderen Voraussetzungen. Körperliche Fitness ist selbstverständlich, da ein Schiedsrichter wie die Fußballer 90 Minuten über den Platz läuft. Zur Prüfung gehört daher auch ein praktischer Teil, meist sollen 1300 Meter in sechs Minuten gelaufen werden. Der schriftliche Teil beinhaltet die Beantwortung verschiedener Regelfragen, damit das theoretische Wissen vorhanden ist. Während der ersten Einsätze wird der Schiedsrichter von einem erfahrenen Kollegen begleitet, damit er Erfahrung sammeln kann. Auf fussball.de ist außerdem beschrieben, dass die ersten Spiele je nach Alter im Junioren- oder Senioren-Bereich gepfiffen werden, allerdings nur in den Basisklassen. Je nach Eignung steigt der Schiedsrichter dann schnell oder langsam in die anderen Ligen auf. Vereine sorgen sich momentan sehr um den Schiedsrichter-Nachwuchs - wenn sie nicht genügend stellen können, haben sie mit nachteiligen Maßnahmen zu rechnen. Geldstrafen sowie Punktabzüge fallen darunter. Besonders an der Tabellenspitze ist das ärgerlich; wenn einem Verein nur zwei Punkte zum Aufstieg fehlen, weil ihnen drei durch die fehlenden Unparteiischen abgezogen wurden, wird dieser in der nächsten Saison wahrscheinlich alles daran setzen, um genug Freiwillige für die Aufgabe zu finden.

Ein Verein hat durch zu wenig Schiedsrichter nur Nachteile durch die Sanktionen. Es liegt also in deren Ermessen, die Unparteiischen auszubilden und auch zu binden. Es ist immerhin niemanden geholfen, wenn ein Vereinsmitglied zwar die Ausbildung absolviert, aber dennoch keine Spiele leitet und nicht zu den Pflichtveranstaltungen geht. In diesem Fall ist er ein ungemeldeter Schiedsrichter und der Verein bekommt Sanktionen auferlegt. Es liegt daher im Interesse des Vereins, das Schiedsrichteramt so attraktiv wie möglich zu gestalten - trotz der Aggressionen, die den Unparteiischen aus Richtung der Tribünen entgegenschlagen könnten. Besonders in diesem Bereich besteht bei den Amateurvereinen daher Verbesserungspotenzial, das viele aber schon erkannt und genutzt haben.

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