SpVgg Bayreuth 2 - SV Gesees: Wer macht das Rennen um den Relegationsplatz? - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 26.05.2011 um 00:00 Uhr
SpVgg Bayreuth 2 - SV Gesees: Wer macht das Rennen um den Relegationsplatz?
Spannender könnte es nicht sein: In der Bezirksliga Ost empfängt die SpVgg Bayreuth 2 am Sonntag um 15 Uhr im Weismainer Waldstadion den SV Gesees. Der Sieger ist gleichzeitig derjenige, der sich in der Relegationsrunde Hoffnungen auf den Aufstieg machen darf.
Von Andi Bär
Noch rangieren die Altstädter Fohlen mit 60 Punkten auf dem dritten Platz. Nur einen Zähler mehr auf dem Konto hat der SV Gesees. Dabei eint die beiden Nachbarn eines: Sie sind die großen Überraschungsteams der Liga. Weder die Gelb-Schwarzen noch die Hauenstein-Truppe hatte ernsthaft jemand auf der Liste im Kampf um den Aufstieg. Was nicht verwundert.
Schließlich hatte Jürgen Dörfler, neuer Übungsleiter der Altstädter Reserve, eine blutjunge Truppe übernommen. Weite Teile der Mannschaft spielten im Vorjahr noch in der BOL-A-Jugend, die den Aufstieg realisierte, und sind im Seniorenbereich noch absolute Grünschnäbel. Von der Bezirksoberliga redete im Vorfeld der Saison einzig Vorstandsvorsitzender Dr. Wolfgang Gruber - und der wurde sogar in den eigenen Reihen eher müde für diese gewagte Aussage belächelt. Auf der anderen Seite übernahm Jürgen Hauenstein von seinem freiwillig scheidenden Vorgänger Michael Hagen eine Mannschaft, die nach einem kräftezehrenden und langen Abstiegskampf aufgerichtet werden musste.

Personell gute Voraussetzungen auf beiden Seiten

Durim Ftac: Hier noch im Altstädter Fohlentrikot wechselte er im Winter die Fronten und schloss sich dem SV Gesees an,
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Was von Beginn an passte, waren die personellen Voraussetzungen auf beiden Seiten. Dörfler hatte alle Freiheiten, es stießen einige externe Kicker zu den Altstädtern. Dabei wussten vor allem der in der Winterpause wieder in seine Heimat zurückgekehrte Frank Burgenmeister und Timothy Nicolaus (Rothenburg) zu überzeugen. Die beiden sind beim Saisonhighlight nicht mehr dabei. Burgenmeister kehrt eventuell in der nächsten Serie zurück nach Bayreuth, während Nicolaus (genauso wie auch Christian Karl, Chris Wolf und Nicolas Schlegel) aufgrund der Regularien gesperrt sind. Die vier spielten in den letzten vier Partien der Bayernligamannschaft in der ersten Halbzeit und sind damit nach Beendigung der Bayernligarunde (am Samstag) nicht mehr für die Reserve spielberechtigt. Auch auf Geseeser Seite stimmte die Basis. Insbesondere im Tor konnte Trainer Jürgen Hauenstein mit dem von der SpVgg Bayreuth gekommenen Youngster Patrick Pohl einen echten Glücksgriff landen. Der Ex-Saaser war bei der Altstadt auf dem Sprung zur Bayernliga ehe er nach einer beruflichen Veränderung kürzer treten musste. Aber auch Marco Konradi (SC Kreuz Bayreuth) erwies sich als Glücksgriff, mauserte sich genauso wie auch Youngster Tobias Püchling (JFG Hummelgau) zum Stammspieler.

... wo sein letztjähriger Teamkollege Patrick Pohl schon vor der Saison anheuerte.
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Ungewissheit vor der Saison wich der Euphorie

Die Ungewissheit bei beiden Clubs wich mehr oder minder schnell der Euphorie. Während die Geseeser von Beginn an eine eindrucksvolle Rolle in der Liga spielten und schon im Winter zu den Topteams zählten, erweckten die Altstäder Fohlen ihre Lebensgeister erst nach der Winterpause richtig. Seit mittlerweile 13 Spielen sind die Dörfler-Schützlinge ungeschlagen, gewannen sechs ihrer sieben Partien in Weismain - nur gegen Kasendorf reichte es lediglich zu einem Remis. Vom Sprung auf den Relegationsplatz träumten aber die wenigsten. Zwischenzeitlich standen die seit jeher offensivstarken Bayreuther auf dem zwölften Platz - der Rückstand auf den zweiten Platz betrug zeitweilig über zehn Punkte. "Jetzt haben wir, was wir haben wollten" meint Trainer Jürgen Dörfler, dessen "Babytruppe" sich wöchentlich mehr in einen kleinen Rausch spielte und zunehmend fixierter auf das Endspiel gegen den SV Gesees war. Jetzt ist es soweit. "Und jetzt wollen wir unsere Chance auch nutzen" so Dörfler, der personell eine schwierige, aber lösbare Konstellation vor Augen hat. Schließlich fehlen neben den vier gesperrten Kickern auch noch Karsten Auner (Ellenbogen-OP), Segkin Herek (Schulter-OP), Adam Cekic und Daniel Herath. Wieder ins Tor rückt dagegen Dominik Heinl nach überstandenem Sehnenriss im Daumen. Ebenfalls wieder an Bord ist nach seinem Armbruch Marco Pütterich. Und weiterhin spielberechtigt sind Christian Auner, Alexander Kossmann und Sebastian Lattermann aus dem erweiterten Bayernligakader. "Personell ist das in Ordnung" so Dörfler, der auf den Überraschungscoup hofft. Sein Team steht dabei ihm gegenüber fast schon etwas in der Pflicht. Schließlich beendet der außerordentlich beliebte Erfolgstrainer sein Engagement aus privaten Gründen nach nur einer Saison schon wieder. Eine Entscheidung, die er dem Verein bereits im Winter mitteilte. Die Nachfolgefrage wird wohl in den nächsten Tagen geklärt werden.

Der scheidende Trainer Jürgen Dörfler: Unter seiner Ägidie reifte ein Spitzenteam heran.
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"Bayreuth ist Favorit!"

Als Meister des gepflegten Understatements erweist sich Gesees' Trainer Jürgen Hauenstein vor dem Derby. "Bayreuth ist der Favorit" lässt er sich eine klare Aussage entlocken. Die Gründe für die Einschätzung lässt er nicht unerwähnt: "Die haben durch die Verstärkungen von oben einfach eine ganz andere Qualität." Mit dem zuletzt überragenden Offensivduo Christian Auner und Alexander Kossmann, die beide mit dem FSV Bayreuth in Verbindung gebracht werden, und Sebastian Lattermann erhält die Dörfler-Elf drei gutklassige Kicker dazu, Routinier und Ex-Spielertrainer Ingo Walther ist - so es zeitlich machbar ist - sowieso fester Bestandteil der Mannschaft.
Klar ist auch, dass Gesees personell einige Rückschläge einstecken musste und Hauenstein heilfroh um die Winterneuzugänge ist. Zum mittlerweile verletzten Sebastian Jobst, dem in der Vorrunde noch beim Gegner aktiven Durim Ftac und Mario Horn gesellte sich kürzlich noch ein weiterer Akteur: Jan Martin-Pompl. Der kickte im Vorjahr ebenfalls noch bei der SpVgg Bayreuth 2, ehe es ihn studienbedingt nach Kanada zog. Seit kurzem ist er wieder im Lande und schnürt seine Schuhe für die Kicker aus dem Bayreuther Umland. Dort wird sich in der kommenden Saison personell wieder das ein oder andere tun. Klar ist schon heute, dass der junge Spielmacher Christian Wölfel zum ambitionierten Bezirksoberligisten BSC Saas Bayreuth wechselt. Nur zu gerne würde er in der nächsten Saison gegen sein diesjähriges Team antreten.

Chris Wölfel (am Ball), hochtalentierter Spielmacher der Geseeser, verändert sich zum BSC Saas Bayreuth.
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Dazu müssen die Geseeser um ihre routinierten Ex-Altstädter Andreas Angerer und Sebastian Fischer die Fohlenelf auf "deren" Terrain besiegen. Ein Unterfangen, dass bisher noch keinem Team gelungen ist. Zumindest nicht in Weismain.


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