Manfred Schill ist verstorben: Ein Leben mit Liebe zum runden Leder - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 10.05.2025 um 06:00 Uhr
Manfred Schill ist verstorben: Ein Leben mit Liebe zum runden Leder
Der Fußball spielte im Leben von Manfred Schill eine große Rolle. Erst kickte der Donndorfer selbst in der Landesliga, dann war er viel und erfolgreich als Übungsleiter unterwegs, Gründungsmitglied der oberfränkischen Trainergemeinschaft (GFT) und schließlich pfiff er bis ins hohe Alter. Jetzt ist der bekannte und beliebte Familienvater im Alter von 88 Jahren verstorben.
Von Hans-Jürgen Wunder
Es gibt wohl kaum jemanden, den die Faszination Fußball so lange und so intensiv eingenommen hat, wie Manfred Schill. Nach seiner Jugendzeit in Donndorf durfte der Oberwaizer schon als 17-Jähriger bei den Herren der Grünweißen ran, stieg mit seinem Heimatverein erst in die Bezirksliga und dann in die Landesliga auf. Unterbrochen wurde diese Zeit nur von einem einjährigen Abstecher zur SpVgg Bayreuth, wo er 1954 mit den gelbschwarzen Größen Fritz Semmelmann und Manfred Größler zusammenspielte. Den überwiegenden Teil seiner aktiven Laufbahn verbrachte der gelernte Zimmermann und Schreiner aber beim TSV Donndorf-Eckersdorf, wo er 1965 für 400 Spiele geehrt wurde und 1966 sein erstes Traineramt antrat. Bei all seiner gutmütigen und freundlichen Art besaß Manfred Schill aber auch genügend Ehrgeiz und Biss. "Er konnte auch durchgreifen", meint dessen Schwiegersohn Horst Mayer, der selbst über viele Jahre Trainer war - zuletzt in Mistelgau. Denn mit einer allzu lockeren Trainingseinstellung konnte sich Schill schon damals wenig anfreunden. 

Lange her: Manfred Schill (oben, 2.v.r.) bei den Donndorfer A-Junioren (1952).
TSV Donndorf-Eckersdorf

Letztes Gründungsmitglied GFT 

Bereits 1966 war Manfred Schill mit in vorderster Front, als die Gemeinschaft der Fußballtrainer in Oberfranken (GFT) gegründet wurde. In den vergangenen Jahren war der gelernte Zehner das letzte, lebende Gründungsmitglied derTrainergilde, die sich bis heute besonders um die Ausbildung der Übungsleiter kümmert. Erfahrung auf dem Rasen und an der Seitenlinie hatte Schill genug gesammelt. Mit dem TSV Mistelbach, dem TSV Glashütten, dem TSV Neudrossenfeld,  den Obernseeser oder Geseesern coachte er zahlreiche Nachbarvereine um seinen Wohnort. Daneben war der Fußballbegeisterte auch in Bindlach, beim BSV Bayreuth und selbst in der Oberpfalz beim ASV Auerbach in der Trainerverantwortung. Zudem war es ihm vergönnt, selbst lange am Ball zu bleiben, denn er kickte er bis zu seinem 67. Lebensjahr bei der Altliga der Donndorfer, wo er 2003 seine lange Laufbahn mit  512 Spiele und 328 Tore beendete. Mit zunehmenden Jahren widmete er sich aber immer mehr der Schiedsrichterwesen und der Nachwuchsarbeit, wo er seine facettenreichen Erfahrung mit einbrachte. Gerade als Referee wurde oft schnell klar, dass er nicht nur ein profunder und praxisnaher Kenner des Regelwerkes, sondern auch der Sportart an sich war. Zudem nahm er in den 90er Jahren die A-Junioren des TSV Donndorf-Eckersdorf und des ASV Oberpreuschwitz unter seine Fittiche und konnte schöne Erfolge feiern. Auch mit den Jungkickern war er bestens vertraut, denn schließlich war er bereits 1973 Auswahltrainer für die D-Junioren in der Kreisauswahl. 

Brachte seine Erfahrung auch als Schiedsrichter ein: Manfred Schill (2.v.r.), hier mit Peter Haselmann (2.v.l.)
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Nahe an den Menschen

Auch nach dem offiziellen Arbeitsleben blieb der frühere Handwerker aktiv, half kräftig mit, wenn bei Verwandten gebaut wurde. Dabei profitierte er von seiner athletischen Konstitution und seinem guten körperlichen Zustand, so dass er auch noch lange pfeifen konnte. Unvergessen sind seine Auftritte mit dem verstorbenen Kultschiedsrichter Peter Haselmann, etwa bei den Jugendturnieren zur Bayreuther Stadtmeisterschaft oder bei Schülerturnieren am Vormittag.  Als ihm als Renter mehr Zeit zur Verfügung hatte, besann er sich auch wieder auf ein Hobby, das er in Jugendjahren ausgeübt hatte. Er spielte wieder auf seiner Quetschn. "Er hatte das Instrument ja mit 14 Jahren erlernt, es aber in seiner langen Fußballzeit zur Seite gelegt", berichtet seine Frau Babette. Nun nahm er den Faden wieder auf, spielte im Sportheim und auch in Altenheimen die alten Lieder und rief bei den Bewohnerinnen und Bewohnerinnen Begeisterung hervor. Denn es war Manfred Schill anzumerken, dass er gerne bei den Menschen war und seine Lebensfreude und Leidenschaft - auch für die Musik - war ansteckend. Allerdings ging es ihm zuletzt nicht mehr gut. Am vergangenen Mittwoch ist er jetzt im Alter von 88 Jahren verstorben. Der Termin für seine Beisetzung ist noch nicht klar, wird aber an dieser Stelle aktualisiert.

Auch beim Jubiläum des Donndorfers Markus Tanner griff Manfred Schill (li.) zur Quetschn.
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anpfiff.info trauert mit seinen zahlreichen Freunden und Weggefährten um einen herausragenden Sportler und Menschen und wünscht seiner Familie in diesen schweren Stunden viel Kraft und Stärke.          

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Spieler Manfred Schill

1953-54   TSV Donndorf-Eckersdorf
1954-55    SpVgg Bayreuth
1955-68    TSV Donndorf-Eckersdorf
1968-71    ASV Auerbach
1971-73    TSV Bindlach


Trainer Manfred Schill

1966-68    TSV Donndorf-Eckersdorf
1968-71    ASV Auerbach
1971-73    TSV Bindlach
1973-74    BSV 98 Bayreuth
1975-76    ASV Auerbach
1976-79    TSV Mistelbach
1979-80    TSV Donndorf-Eckersdorf
1981-87   TSV Neudrossenfeld
1987-88    SV Gesees
1988-89   TSV Obernsees
1989-90   TSV Bad Berneck
1990-91   TSV Glashütten
1991-92   TSV Mistelbach
1996-97   TSV Obernsees

1990-95    Jugendtrainer in Donndorf und                       
                     Oberpreuschwitz


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1. M.: Kreisklassenmeisterschaft 2015.


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