Heißes U19-Derby: Hofer Junioren schnuppern an Sensation - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 11.04.2023 um 13:00 Uhr
Heißes U19-Derby: Hofer Junioren schnuppern an Sensation
Es dürfte das vorerst letzte Oberfrankenderby der A-Junioren zwischen der SpVgg Bayreuth und der SpVgg Bayern Hof gewesen sein. Dabei gingen die Saalestädter, die den Abstieg wohl nicht mehr vermeiden können, völlig überraschend mit 2:0 in Front. Am Ende rückten die Wagnerstädter, die sich nach oben orientieren, die Kräfteverhältnisse wieder zurecht.
Von Hans-Jürgen Wunder

Wohl selten in den letzten Jahren waren die Rollen zwischen dem ältesten Nachwuchs der Traditionsvereine so klar verteilt wie an diesem Sonntagmittag auf der Jakobshöhe. Während die Altstädter noch auf den Aufstieg hoffen - Spitzenreiter Mögeldorf war am Ostermontag gestrauchelt, so dass die Mehner-Elf mit zwei Siegen in den Nachholspielen gleichziehen kann - war der Abstieg der Saalestädter schon vor der Partie so gut wie besiegelt. Die Hofer trennten vor dem Anpfiff neun Zähler vom Nichtabstiegsplatz und der relativ kleine Kader und die zuletzt deutlichen Niederlagen sorgten dafür, dass die Hoffnung nur noch theoretischer Natur waren. Trotzdem wollten die Gäste in diesem Prestigeduell vor 100 Zuschauern natürlich noch einmal alles abrufen und sich so teuer wie möglich verkaufen.     

Bayern-Coach Bülent Sözen hatte seine Truppe glänzend eingestellt.
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Putzmuntere Hofer

Bereits vor der Partie wurde die Überlegenheit der Gastgeber sichtbar, die 19 Mann aufbieten konnten, während Hof gerade 13 Kicker auf den Spielberichtsbogen brachte. "Es ist dann nicht immer einfach, die Aufstellung zu machen. Du musst da auch unpopuläre Entscheidungen treffen, aber dazu sind wir als Trainer da", meinte der Bayreuther Trainer Arnold Mehner. Trotzdem erwischte sein Team einen klassischen fehlstart. "Wir sind super ins Spiel reingekommen, haben dem Gegner kaum Chancen gelassen und nach einem Diagonalpass sogar das 2:0 erzielt. Leider wurden die Altstädter durch individuelle Fehler wieder aufgebaut",  schildert Gästetrainer Bülent Sözen den Beginn des Nachbarduells. Sein Gegenüber war zu diesem Zeitpunkt weniger euphorisch. "Du musst die beiden Situationen, die zu Gegentreffern geführt haben, einfach besser wegverteidigen." Allerdings kam dann auch bei den Gästen etwas Frust auf, denn mit dem psychologisch wichtigen Anschlusstreffer kurz vor der Pause  waren die Gastgeber plötzlich wieder im Spiel. "Auch wir hätten einen Elfmeter nach dem Foul an Noah Wich bekommen können", haderte Bülent.

Der Hofer Wirbelwind Noah Wich (Mitte) wird gleich einmal gedoppelt.
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Schnell gedreht

Im zweiten Abschnitt rückte der Favorit die Sache schnell zurecht und drehte innerhalb von zwei Minuten das Spiel. Kilian Schwabe besorgte kurz nach Wiederanpfiff den Ausgleich und Bekim Ahmetaj markierte mit seinem Schlenzer ins lange Eck sogar das 3:2 für Bayreuth. "Das war schon in den letzten Spielen so, dass wir nur eine Hälfte gut ausgesehen haben. Danach fehlte etwas die Kondition und es machte sich natürlich auch bemerkbar, dass unsere Jungs ein oder zwei Jahre jünger sind", konstatierte der Hofer Trainer. Eine Viertelstunde stemmte sich seine Mannschaft noch gegen die Niederlage, musste aber spätestens nach dem 2:4 die Waffen strecken - und geriet nach Ampelkarte sogar noch in Unterzahl. "Ich denke schon, dass wir auch taktisch und spielerisch überlegen waren", ergänzte Mehner. Trotz der 2:5-Niederlage am Ende ein starker Auftritt der Gästeelf, die lange Paroli geboten hatte.

Alle Chancen: SpVgg-Trainer Arnold Mehner ist mit seiner Truppe mitten im Aufstiegsrennen.
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Wege trennen sich 

"Der Abstieg ist nicht mehr zu vermeiden. Wir werden die Truppe neu aufbauen und versuchen, den sofortigen Wiederaufstieg in die Landesliga zu schaffen", kündigt Bülent Sözen an, der selbst weiter in der Verantwortung bleibt. Deutlich spannender wird der Saisonausklang für die Altstädter - und das, obwohl das 1:1 im Gipfeltreffen am Ostersamstag eher den Mögeldorfern in die Karten gespielt hatte. "Das Ergebnis war völlig in Ordnung, weil die Spielanteile verteilt waren", resümiert Mehner. Doch jetzt hat der Tabellenführer in Wendelstein gepatzt, so dass Bayreuth gleichziehen kann. Allerdings vermeidet es der Trainer, den Blick zu sehr auf den Konkurrenten zu richten. "Wir müssen versuchen, selbst alles rauszuhauen. Ob es am Ende dann reicht, werden wir dann sehen."

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Spielstenogramm

Tore: 0:1 Frank (11.), 0:2 Falaye (15.), 1:2 Larkow, Foulelfmeter (27.), 2:2 Schwabe (47.), 3:2 Ahmetaj (49.), 4:2 Larkow, Foulelfmeter (77.), 5:2 Knoche (88.)
Gelbe Karten: Schubert (13.), Motschenbacher (60.), Ebert (90.) / Knüpfer (86.), Kanther (87.) | Gelb-rote Karten: - / Kanther (87.)
Zuschauer: 100 | Schiedsrichter: Maximilian Zenk (SV 1920 Zapfendorf e.V.)


Tabelle Landesliga Bayern Nord

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
22
73:30
54
2
20
68:23
48
4
20
70:36
40
5
20
34:23
32
6
22
44:58
29
7
21
42:44
28
8
22
40:48
28
9
20
30:29
27
10
22
52:54
25
11
21
34:47
24
12
20
34:41
24
14
22
29:79
12
15
21
20:76
10
Bei punktgleichen Teams: Sondertabelle der Punktgleichen

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A - FC Coburg (7.)
So. 07.05.2023 15:00 Uhr
In Klammern aktuelle Tabellenplatzierung

Steckbrief B. Sözen

Bülent Sözen
Alter
44
Geburtsort
Samsun/Türkei
Wohnort
Münchberg
Familie
verheiratet, 2 Kinder
Nation
Türkei
Größe
172 cm
Gewicht
82 kg
Beruf
Versandmitarbeiter
Hobbies
Fußball, Freunde treffen
Starker Fuß
Beidfüßig
Lieb.-Position
Mittelfeld - Außenbahn
Erfolge
Landesligaaufstieg mit Thiersheim, Mit der U19 im bayerischen Pokalfinale


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