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Artikel veröffentlicht am 19.02.2023 um 06:00 Uhr

Altstädter Paukenschlag: Nach 0:2-Rückstand das Spiel gedreht

Wohl selten war die SpVgg Bayreuth krasserer Außenseiter als in Osnabrück. Immerhin hatten die Gastgeber sieben Partien in Folge gewonnen und schienen den achten Dreier nach 2:0-Führung ziemlich nahe zu sein. Doch dann kam eine denkwürdige Schlussviertelstunde, die Eingang in die SpVgg-Vereinshistorie finden könnte.

Von Hans-Jürgen Wunder

Die letzten beiden Niederlagen schienen bei der Kleine-Elf durchaus Wirkung hinterlassen zu haben. An der Bremer Brücke wirkten die Wagnerstädter zunächst zaghaft und etwas fahrig nach vorne. Wenn Eroll Zejnullahu die Kugel in der Anfangsphase beispielsweise im Strafraum unter Kontrolle gebracht hätte, wäre es durchaus gefährlich geworden. Und dann kam wieder einmal das frühe Gegentor, wie ein Fluch, der die Altstädter schon von Beginn an insbesondere bei Auswärtsspielen begleitet. Der gebürtige Oberfranke Erik Engelhardt traf nach einer Ecke nur die Latte, aber dessen VfL-Kollege Robert Tesche staubte aus Nahdistanz zum 1:0 ab. Allerdings wurden die Aktionen der Gelbschwarzen anschließend sicherer, die nun nicht nur etwas mehr Ballbesitz verzeichneten, sondern auch gute Möglichkeiten zum Ausgleich besaßen. Markus Ziereis setzte seinen Kopfball zu hoch an und Keeper Philipp Kühn kratzte den Flachschuss von Eroll Zejnullahu noch aus der Ecke. Und als Edwin Schwarz zum Eckball mit dem Kopf herankam, klärte ein Abwehrmann auf der Linie. Ein Remis zur Pause wäre nicht nur möglich, sondern auch verdient gewesen.

Stürmer Markus Ziereis (unten) und Torwart Philipp Kühn geraten aneinander.

anpfiff.info

Vorentscheidung verpasst

Nach dem Wechsel schienen den Altstädtern erneut die Felle davonzuschwimmen. Zwar begann die Kleine-Elf recht couragiert, aber nach einem Standard - einem Freistoß von links - kam Torwart Sebastian Koilbe zu spät und Erik Engelhardt köpfte zum 2:0 ein. Zu diesem Zeitpunkt gab keiner mehr einen Pfifferling auf die Gelbschwarzen, zumal die Heimelf weitere gute Möglichkeiten verzeichnete. Nach einem verunglückten Abwurf hatte Köhler das 3:0 au dem Fuß, traf aber nur den Außenpfosten. Und auch Heider setzte die Kugel an das Gebälk. Osnabrück versäumte es, den Sack zuzumachen und Gästecoach Thoams Kleine griff zu einem Mittel, das sich schon in der Vorwoche gegen Wehen bewährt hatte - er wechselte gleich drei Mann ein und später noch einmal zwei im Doppelpack. Und die Neuen brachten den erhofften frischen Wind. Christph Fenninger verwertete einen langen Ball zum 2:1-Anschlußtreffer und nachdem er sich stark am rechten Flügel durchsetzte, verwertete Eroll Zejnullahu zum nicht mehr geglaubten 2:2-Ausgleich. Dass der Ball dabei erst an den linken und dann an den rechten Pfosten ging, verdeutlichte, dass das Glück den Altstädtern an diesem Tag hold sein sollte. Das zeigte sich auch, als dem eingewechselten Cemal Kaymaz die Kugel an die Hand sprang - nachdem dem Aufsteiger bislang zahlreiche Strafstöße verweigert worden waren, blieb die Pfeife auch hier stumm - beide Trainer waren sich hinterher einig, dass das beim geltenden Regelwerk wohl ein klarer Strafstoß war. Zudem traf Heider nach der Szene nur die Latte.

Klares Foul: Leandro Putaro (re. ) stoppt Cemal Kaymazn regelwidrig.

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Matchwinner Agyemang Diawusie

In den Schlussminuten setzten die Gastgeber alles auf eine Karte, rannten wütend an und so boten sich die Oberfranken Räume nach hinten. Die nutzte der erneut bärenstarke Eroll Zejnullahu zu einem Solo an der Außenlinie, setzte Joker Agyemang Diawusie in Szene und dessen Flachschuss wurde lang und länger und landete zum 2:3 im rechten Eck. "Wir haben ihn ja geholt, dass er noch einmal Power reinbringt. aber er ist nicht gerade dafür bekannt, dass er viele Tore schießt", grinste Trainer Thomas Kleine in die Kamera des Bayerischen Rundfunks. Erstmals seit vielen Monaten steht seine Mannschaft wieder einmal über dem Strich -und hatte bei dem Dreier auch das nötige Glück, das sich bislang so rar gemacht hatte.

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Spielstenogramm

Osnabrück

SpVgg Bayreuth

2:3

VfL Osnabrück: Kühn, Traoré O., Gyamfi, Beermann, Kleinhansl, Köhler S. (76. Wiemann), Kunze L. (90. Higl), Tesche, Niemann (62. Heider), Engelhardt, Simakala (62. Putaro) / Adamczyk, Haas, Rorig, Chato, Wulff

SpVgg Bayreuth: Kolbe, Götz (65. Kaymaz), Schwarz, Weber F., Heinrich, Hemmerich (65. Diawusie), Latteier (65. Fenninger), Kirsch, Nollenberger (74. Stockinger), Zejnullahu, Ziereis (74. Maderer) / Zahaczewski, Moos, Andermatt, Groiß

Tore: 1:0 Tesche (10., Engelhardt), 2:0 Engelhardt (50., Simakala), 2:1 Fenninger (76., Weber F.), 2:2 Zejnullahu (86., Maderer), 2:3 Diawusie (90., Zejnullahu)

Gelbe Karten: Simakala - Foulspiel (15.), Köhler S. - Foulspiel (71.), Niemann - Meckern (89.) / Ziereis - Foulspiel (43.), Heinrich - Halten/Trikotziehen (63.), Fenninger - Halten/Trikotziehen (78.), Diawusie - sonstiges Vergehen (90.+4)

Zuschauer: 12324 | Schiedsrichter: Lars Erbst