Hohe Auszeichnung: "Dachte, die Kinder müssen zum Fußball" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 27.09.2022 um 13:00 Uhr
Hohe Auszeichnung: "Dachte, die Kinder müssen zum Fußball"
MAGAZIN Seit vielen Jahren leistet Martin Hilpert beim BSC Furthammer wertvolle Arbeit in und um die Fußballabteilung. Allerdings liegt ihm auch der Nachwuchs am Herzen und für sein Engagement bei benachteiligten Heranwachsenden hat er jetzt eine hohe Ehrung erhalten.
Von Hans-Jürgen Wunder
Vor der Saison war Martin Hilpert beim BSC Furthammer auf die Spielleiterposition zurückgekehrt. Nach dem Umbruch wollte er gemeinsam mit Trainer Jürgen Lehmann das Schiff in ruhigere Gewässer führen, denn deutlich Niederlagen wie das 1:10 gegen Kirchenlamitz blieben nicht aus. Das ist dem Duo vorerst gelungen, denn mit dem 1:0-Sieg am letzten Wochenende gegen die SpVgg Weißenstadt 2 rangiert der Kreisklassist jetzt auf einem Nichtabstiegsplatz. Doch neben seinem Engagement bei den Herren hat der 44-Jähige den Nachwuchs ins Herz geschlossen - nicht nur, weil er Vater eines kickenden Sohnes Max ist. "Zu meiner Zeit gab es beim BSC keine Jugendabteilung, so dass ich nach Tröstau musste", erinnert er sich. Anschließend ist er seinem Heimatverein aber über Jahrzehnte treu geblieben. Erst als Flügelflitzer, Sechser, Libero und sogar als Torwart. Später hatte er sogar das Amt des Spielertrainers übernommen und sich dann natürlich auch den Oldies angeschlossen. "Mit den Alten Herren haben wir sogar die Bezirksmeisterschaft gewonnen. Das war eines meiner schönsten Erlebnisse", strahlt er. 

Hohe Ehrung: Martin Hilpert (2.v.r.) zusammen mit dem Bezirksvorsitzenden Thomas Unger (ganz r.) und dem Ehrenamtsbeauftragten Siegfried Tabert (Mitte).
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Zündender Gedanke

Martin Hilpert arbeitet in Wunsiedel und sein Unternehmen hat eine Kooperation mit dem Kinder- und Jugendhilfszentrum St. Joseph. Die Facheinrichtung der Jugendhilfe gehört zur Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Regensburg und nimmt sich der Kinder, Jugendlicher und junger Erwachsener an, die nicht oder nicht dauerhaft in ihrer Familie leben können. Bei dem Blick auf die Heranwachsenden kam dem BSC-Spielleiter dann die zündende Idee. "Ich habe mir gedacht, so viele Kinder. Die müssen alle in den Fußballverein." Gedacht - getan. Allerdings musste so manche Hürde überwunden werden. Beim erste Probetraining kamen neun Kinder zwischen sieben und 15 Jahren zur Schnuppereinheit. Freilich galt es dabei, auch logistische Probleme zu überwinden, denn zwischen Heim und Sportplatz liegen etwa vier Kilometer. "Zunächst standen für 40 Kinder nur ein Fahrrad zur Verfügung." Also organisierte Martin Hilpert eine große Aktion, bei dem ältere Exemplare gesammelt wurden. Und aus den etwa 60 bejahrten Zweirädern wurden 30 funktionsfähige Treter gebastelt. "Inzwischen grüßen die Jungs schon von weiten", lächelt der umtriebige Funktionär. 

Neue Anlaufstätte: Viele Jugendliche kicken nicht nur in Furthammer.
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Angebot ausgeweitet

Neben dem fußballerischen stand für den BSC-Funktionär auch der menschliche Aspekt im Vordergrund. "Wir haben die Jungs beispielsweise auch zum Grillen eingeladen und auch gezeltet", berichtet Hilpert. Und in den Ferien gab es sogar ein Fußball-Camp über drei Tage zu fairen Preisen, an dem über 40 Kinder teilnahmen. So viel Engagement für den Nachwuchs blieb natürlich auch dem Bayerischen Fußball-Verband nicht verborgen. Alljährlich werden die Sepp-Herberger-Urkunden - benannt nach dem früheren Bundestrainer - für beeindruckendes ehrenamtliches Engagement an Akteure des organisierten Fußballs verliehen. Ausgezeichnet werden herausragende Aktivitäten aus dem Handicap-Fußball, der Resozialisierung von Strafgefangenen sowie in der Kooperation zwischen Schulen und Vereinen. Seit dem Jahr 2016 werden zudem auch Fußballorganisationen prämiert, die sich im Bereich „Fußball Digital“ engagieren und dabei neue Technologien und Möglichkeiten nutzen. In der Kategorie „Sozialwerk“ wird zusammen mit der Horst-Eckel-Stiftung der „Horst-Eckel-Preis“ verliehen, mit dem ein Engagement für in Not geratene Fußballerinnen und Fußballer geehrt wird. Jetzt wurde auch der Furthammer Manager für sein Wirken mit der Sepp-Herberger-Urkunde ausgezeichnet. Bei der Übergabe würdigte Bezirksvorsitzender Thomas Unger den Einsatz  mit den Worten, "der Verein kann stolz auf Martin Hilpert sein", wie die Frankenpost berichtete. Der Geehrte selbst meinte indessen mit der ihm eigenen Bescheidenheit. "Ich schare eben Leute um mich. Es liegt mir, zu managen und auf Leute zuzugehen und mit ihnen zu reden. Das ist eine wirklich schöne Auszeichnung."  

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Leser-Kommentare


Saisonbilanz M. Hilpert

 
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Steckbrief M. Hilpert

Martin Hilpert
Alter
45
Familie
geschieden, 1 Kind
Nation
Deutschland
Lieb.-Position
Allrounder - alle Positionen
Erfolge
Bezirksmeisterschaft mit AH von Furthammer gewonnen.

Daten BSC 1928 Furthammer

BSC 1928 Furthammer
Gründung: 1928
Mitglieder: 270
Farben: blau weiß
Abteilungen: Fußball und Boule und Fahrradfahren

Sportstätte BSC 1928 Furthammer

Sportstätte BSC 1928 Furthammer


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