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Artikel veröffentlicht am 09.08.2022 um 22:00 Uhr

Regionalliga Bayern Aktuell: Schweinfurt blamiert sich in Illertissen

UPDATE Die Schnüdel geben im Nachholspiel in Illertissen einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand und geben dabei erneut keine gute Figur ab. Die Würzburger Kickers haben sich den Frust über die jüngsten Auftritte eindrucksvoll von der Seele geschossen. Am Ende machten sie das halbe Dutzend voll. In Aubstadt waren die Hausherren mit einem Punkt gegen den VfB Eichstätt noch gut bedient.

Von Steffen Krapf

Der FC 05 Schweinfurt lässt erneut Punkte in der Fremde liegen. Nach dem 2:3 in Heimstetten, ließ die Elf von Christian Gmünder am Dienstagabend im Nachholspiel ein 3:4 beim FV Illertissen folgen. Dabei waren die Schnüdel zwischenzeitlich eigentlich auf der Siegerstraße.

Die Unterfranken fanden zunächst eher schwer in die Partie beim bis dahin noch sieglosen Gegner. Wie aus dem Nichts sorgte dann aber Schweinfurts Pascal Moll mit einem Schuss aus 18 Metern für die 0:1-Führung (21.). Der Ex-Nürnberger legte kurz darauf noch einen nach. Ein schön vorgetragener Angriff über links von Jacob Engel endete mit Molls Kopfballtor zum 0:2 (24.). Illertissen brauchte nach dem Doppelschlag einige Minuten, um zurück in die Begegnung zu finden. Der amtieren Totopokalsieger meldete sich dann jedoch mit dem 1:2 noch vor der Pause zurück – Yannick Glessing traf nach einer sehenswerten Einzelleistung (32.).

Pascal Moll, hier noch im FCN-Jersey, traf doppelt. Gebracht hat es keinen Ertrag.

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Illertissen dreht 1:3 in den letzten 20 Minuten

Nach dem Seitenwechsel schien es so, als hätten die Schweinfurt alle klar gemacht. Torjäger Adam Jabiri nickte nach einer Flanke von Kristian Böhnlein lässig zum 1:3 nach 64 Minuten ein. Böhnlein traf kurz darauf nach einer weiteren guten Aktion von ihm über links nur den Querbalken. Ein krasser Torwartfehler von Schweinfurts Benedikt Schmitt erweckte ab der 70. Minute die Heimelf wieder zum Leben. Nico Fundels Distanzschuss aus gut 22 Metern flutschte dem Schlussmann durch die Finger. Fünf Minuten später traf Kento Teranuma zum 3:3 aus. Das war aber noch nicht alles. Schweinfurts Hinterelf völlig unsortiert kassierte auch noch den dritten Treffer binnen nicht einmal zehn Minuten. Yannick Glesing, der schon in der ersten Hälfte traf, setzte den Schlusspunkt zum 4:3. „Fußballherz, was willst du mehr?“, fragte sich Illertissens Trainer Marco Konrad nach dem ersten Saisonsieg seiner Elf. „Ich glaube, der Sieg geht mehr als in Ordnung.“ Im Schweinfurter Lager dagegen ist schon früh in der Runde fast schon wieder Krisenstimmung angesagt. „Es ist unglaublich enttäuschend“, konstatierte Gmünder nach Abpfiff.

Die Ende Juli ausgetragenen Partien: Aubstadt ist mit Punkt zufrieden

Der TSV Aubstadt wartet in der neuen Saison immer noch auf den ersten Heimdreier, konnte mit dem 1:1 gegen den VfB Eichstätt allerdings nach Abpfiff sehr gut leben. Beide Mannschaften boten sich einen packenden Fight vor nur 320 Zuschauern in der Aubstädter NGN-Arena. Die Gäste, die sich nach der 0:4-Auftaktniederlagen gegen den FC Bayern München II zuletzt mit einem 4:0-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth II rehabilitierten, begannen stürmisch. Tobias Stoßberger scheiterte in der 2. Minute am Aubstädter Schlussmann Lukas Wenzel. Es war der Auftakt eines wahren Chancenfestivals, in dem der TSV nach knapp einer halben Stunde das erste Mal ins Schwarze traf. Stürmer Joshua Endres köpfte nach einem langen hohen Pass von Nils Piwernetz den Ball an VfB-Keeper Felix Junghan vorbei zur Führung ins Tor. Kurz vor der Pause verhinderte VfB-Verteidiger Luca Trslic per Kopf vor der Linie das 2:0 durch Tom Kunert, der vom Sechzehner abzog.

Nach dem Seitenwechsel setzte sich der offene Schlagabtausch beider Teams fort. Dem Chancenwucher der Oberbayern setzte Kapitän Philipp Federl ein Ende, der erst die Latte traf und im Nachsetzen zum 1:1 einköpfte (54.). „Das war alles andere als ein gutes Spiel von uns heute“, sagte TSV-Trainer Victor Kleinhenz hinterher. „Die Eichstätter haben uns von Anfang an das Leben extrem schwer gemacht. Wir sind von Minute eins an nicht zu unserem Spiel gekommen. Letztendlich war es für uns ein recht glücklicher Punkt.“

Aubstadts Coach Victor Kleinhenz war mit dem Punkt einverstanden.

anpfiff.info

Wie die sprichwörtliche Feuerwehr

Erst mussten die Zuschauer fast eine Stunde lang warten bis das Regionalligaspiel des 3. Spieltags zwischen den FC Würzburger Kickers und dem FC Pipinsried angepfiffen wurde. Die Gäste standen im Stau, waren fast fünf Stunden in ihren drei Kleinbussen unterwegs und nach 15 Minuten im Spiel war längst schon alles entschieden.

Die Würzburger Rothosen, die zuvor einen holprigen Saisonstart mit nur einem Punkt aus den ersten zwei Spielen hinlegten, überrollten ihren überforderten Kontrahenten aus Oberbayern förmlich. In der 3. Minute eröffnete Routinier Daniel Hägele nach einem Eckball von Dardan Karimani den Torreigen. Mittelfeldregisseur Maximilian Zaiser erhöhte drei Zeigerumdrehungen später mit einem Distanzschuss auf 2:0. Die Kicker schossen sich förmlich den Frust der letzten Wochen von der Seele. Rechtsaußen Benyas Junge-Abiol traf auf Zuspiel von Saliou Sané zum 3:0 (11.) und drei Minuten später traf Sané dann selbst zum längst vorentscheidenden 4:0. Vor der Pause legten sich die weiterhin punktlosen Gäste dann den Ball nach einer Karimani-Ecke selbst ins Tor.

Nach der Pause verwalteten die Kickers, mit der anstehenden Englischen Woche, die hohe Führung souverän. Durch die vielen Spielerwechsel und dem Spielstand, bekamen die knapp 2.000 Zuschauer in der FLYERALARM Arena noch ein gefälliges „Auslaufen“ der Kickers zu sehen. Dardan Karimani, der gleich in seinem ersten Spiel von Anfang an zum besten Spieler auf dem Feld avancierte, krönte seine Leistung noch mit dem 6:0-Endstand nach knapp einer Stunde. „Im Nachhinein muss ich es vielleicht auf meine Kappe nehmen, dass ich die Mannschaft nicht defensiver eingestellt habe“, sagte Pipinsried Spielertrainer Daniel Jelisic hinterher. „Wir haben rundum eine gute Leistung gebracht“, befand Kickers-Cheftrainer Marco Wildersinn nach seiner Siegpremiere am Dallenberg: „Es war wichtig, dass wir uns und die Fans heute endlich belohnen.“