Der bayerische Blick: Neuer Präsident und Regionalligareform - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 26.09.2019 um 18:30 Uhr
Der bayerische Blick: Neuer Präsident und Regionalligareform
Mit 21 stimmberechtigten Delegierten stellt der Bayerische Fußball-Verband (BFV) beim 43. Ordentlichen DFB-Bundestag an diesem Freitag (ab 9 Uhr) in Frankfurt am Main die größte Delegation der insgesamt 21 Landesverbände unter dem Dach des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Der BFV hat den "Bayerischen Blick" auf den DFB Bundestag veröffentlicht.
Von Sebastian Baumann / PM BFV
Im Fokus steht dabei die Wahl eines neuen Präsidenten. Für die Nachfolge des im April zurückgetretenen Reinhard Grindel wurde auf Empfehlung der Findungskommission durch die Konferenz der Regional- und Landesverbände sowie die Generalversammlung der DFL Fritz Keller vorgeschlagen. Er wäre der 13. Präsident in der Geschichte des DFB. Keller ist Präsident des SC Freiburg, für den Fall seiner Wahl hat er seinen Rücktritt angekündigt. Er ist als Winzer, Gastronom und Hotelier erfolgreich. „Mit Fritz Keller haben wir den idealen Kandidaten gefunden. Er verkörpert Bodenständigkeit, Integrität, Glaubwürdigkeit“, sagt BFV-Präsident Rainer Koch, der in seiner Eigenschaft als 1. DFB-Vizepräsident gemeinsam mit DFL-Präsident Reinhard Rauball bis zur Wahl am Freitag kommissarisch die Geschicke beim DFB leitet.

Dr. Rainer Koch will wieder 1. DFB-Vizepräsident werden. 
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Umfrage: Breite Zustimmung der bayerischen Basis für Keller

Keller darf dabei auf breite Unterstützung aus Bayern bauen. Der Vorstand sprach sich einstimmig für Kellers Kandidatur aus, hatte zuvor aber die Basis im Freistaat nach ihrer Meinung gefragt. In der repräsentativen Blitzumfrage des BFV in Zusammenarbeit mit dem Meinungsforschungsinstitut SLC Management aus Nürnberg hatten 87,7 Prozent der Teilnehmer, die angaben, sich mit der Personalie auseinandergesetzt zu haben, den Kurs der BFV-Spitze und damit die Kandidatur Kellers begrüßt. „Der BFV lässt schon seit über zwei Jahren die Meinung der bayerischen Amateurfußballbasis zu zentralen und wichtigen Themen ermitteln. Das Ergebnis ist ebenso klar wie eindeutig und bekräftigt uns in unserem Handeln“, betont Rainer Koch, eines von sechs Mitgliedern der Findungskommission für einen neuen DFB-Präsidentschaftskandidaten: „Wir können alle nur aufrufen, ihre Stimme bei diesen Online-Umfragen zu erheben und uns so klare Aufträge in wichtigen Punkten zu geben.“

Koch kandidiert erneut als 1. DFB-Vizepräsident

BFV-Präsident Rainer Koch (60), der dem DFB-Präsidium seit Oktober 2007 angehört, wird sich am Freitag in Frankfurt erneut um das Amt des 1. Vizepräsidenten bewerben. Der Vorsitzende Richter am Oberlandesgericht München will dabei weiterhin erster Vertreter der Amateure hierzulande sein und das Feld der Rechtsangelegenheiten besetzen. „Die erfolgreiche Bewerbung für die EURO 2024 bietet uns in Deutschland eine besondere Möglichkeit. Der neue Masterplan soll die Vereine in die Lage versetzen, die Chancen der EURO vor allem zur Gewinnung aktiver Vereinsmitglieder zu nutzen. Kernziel der Zukunftsstrategie Amateurfußball ist es, das weltweit einzigartige, bundesweit flächendeckende Netz von Fußballvereinen und Vereinen mit Fußballangebot zu erhalten und zu stärken“, sagt Koch.

Drei weitere „Bayern“ stehen zur Wahl

Nach sechs Jahren als Mitglied des Ausschusses für Frauen- und Mädchenfußball beim DFB wird Silke Raml (44) am Freitag in Frankfurt um den Ausschuss-Vorsitz kandidieren. Die BFV-Vizepräsidentin und OK-Chefin der Fußballiade will damit die Nachfolge von Margit Stoppa antreten. Die Berlinerin steht nicht mehr zur Wahl. „Das wird sehr arbeitsintensiv werden, aber ich habe mir das sehr reiflich überlegt. Ich komme selbst aus dem Fußball, weiß, wo der Schuh ganz unten drückt. Den Trend umzukehren und unseren Fußball weiter zu etablieren, darum geht es und dazu braucht es eine Geschlossenheit, den ehrlichen Willen aller – das beginnt im DFB-Präsidium und innerhalb der Bundesligen, auch die Politik nehme ich da nicht aus“, sagt Raml. Zweiter bayerischer Kandidat im Bunde ist Anton Nachreiner (64), der erneut als Vorsitzender des DFB-Kontrollausschusses kandidieren wird. Diese Funktion übt der Präsident des Landgerichts Deggendorf seit Oktober 2007 aus. Außerdem tritt mit dem Münchner Anwalt Oskar Riedmeyer (59) ein weiterer BFV-Funktionär an. Der Jurist steht erneut für die Position des stellvertretenden Vorsitzenden des DFB-Bundesgerichts zur Verfügung.

Im Anschluss an den Bundestag wird das neue DFB-Präsidium zahlreiche weitere Ausschussmitglieder berufen: Darunter aus Bayern BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher (Mitglied im Spielausschuss), BFV-Verbandsanwalt Fritz Reisinger (Mitglied für die 3. Liga im DFB-Bundesgericht), VSG-Mitglied Ariane Krause (Mitglied für Frauenfußball im DFB-Bundesgericht), VSG-Mitglied Oliver Lieb (Mitglied im DFB-Sportgericht), Helga Schmitt (Mitglied DFB-Sportgericht Frauenfußball), Verbandsschiedsrichter-Obmann Walter Moritz (Mitglied im DFB-Sportgericht, Mitglied im Schiedsrichter-Ausschuss) sowie Verbandsjugendleiter Florian Weißmann (Mitglied im DFB-Jugendausschuss).

Förderung des Frauenfußballs

Auf dem Bundestag wird den Delegierten ein Konzept für die Stärkung und Weiterentwicklung des Frauen- und Mädchenfußballs zur Abstimmung vorgelegt. Im „Projekt Zukunft – weiblich“ sind konkrete Zielsetzungen und Handlungsfelder festgeschrieben: unter anderem die Stärkung der Strukturen, die Erhöhung der öffentlichen Wahrnehmung, die Optimierung der Talent- und Spitzenförderung sowie altersgerechte Angebote für Frauen und Mädchen. Abgestimmt wird zudem über die Einrichtung eines Ausschusses Frauen-Bundesligen. Zur Interessenwahrnehmung der Vereine der Frauen-Bundesliga und der 2. Frauen-Bundesliga sollen Kernaufgaben dieses Bereiches vom Ausschuss für Frauen- und Mädchenfußball auf einen neuen, 13-köpfigen Ligaausschuss übertragen werden.

Jürgen Faltenbacher
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Regionalliga-Reform und Aufstiegsregelung zur 3. Liga

Auf dem Außerordentlichen DFB-Bundestag 2017 wurde eine Ad-hoc-Kommission eingesetzt, die zahlreiche Modelle zur Bildung von vier Regionalligen mit einem direkten Aufstiegsrecht für jeden Meister geprüft und im Sinne eines transparenten Ablaufs für jeden einsehbar im Internet veröffentlicht hatte. Keines dieser Modelle wurde von der Arbeitsgruppe, der neben den zuständigen Verbänden auch Vereinsvertreter der 3. Liga und aller Regionalliga-Staffeln angehörten, als mehrheitsfähig eingestuft. Im weiteren Austausch und in Tagungen der zuständigen Regionalliga-Träger mit den Vereinen wurde nun folgender Vorschlag erarbeitet, der den Delegierten zur Abstimmung vorgelegt wird: Die Meister der Regionalligen Südwest und West steigen künftig direkt auf, zwei weitere Aufsteiger werden aus den Staffeln Nord, Nordost und Bayern ermittelt. Dabei steigt ein Meister aus diesen drei Staffeln in einem jährlich rotierenden System direkt auf, den vierten Startplatz für die 3. Liga spielen die beiden übrigen Meister in Aufstiegs-Play-offs aus.

Diesem Vorschlag geht ja ein ebenso langer wie intensiver Prozess voraus. Wir haben uns deutschlandweit flächendeckend mit den Vereinen beraten und haben deren Interessen und Argumente gehört. Eine Verringerung der Anzahl der Regionalligen auf vier ist aktuell wirtschaftlich einfach nicht darstellbar, zudem ginge dies zu Lasten der regionalen Identität. Mit der nun vorliegenden Variante, die von allen getragen wird, haben wir eine, wie ich finde, sehr vernünftige Lösung gefunden. Ob wir in drei Jahren eine veränderte Situation haben und sich daraus wieder andere Möglichkeiten oder eine Neubewertung ergeben – das lässt sich heute nicht seriös vorhersagen. Ich bleibe dabei, für heute gilt: Unter allen schlechten Lösungen halte ich diese für die mit Abstand beste“, sagt BFV-Präsident Rainer Koch.

Das sind die 21 Delegierten des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV)

Reinhold Baier (BFV-Vizepräsident), Tobias Bracht (BFV-U30-Vorstandsmitglied), Franziska Döbrich (Mitglied DFB-Zulassungsbeschwerdeausschuss), Thomas Graml (BFV-Bezirksvorsitzender Oberpfalz), Harald Haase (BFV-Bezirksvorsitzender Niederbayern), Dieter Habermann (BFV-Bezirksvorsitzender Mittelfranken), Christoph Heckl (Vorstand Jugend Frauen, FC Ingolstadt 04), Sandra Hofmann (Vorsitzende BFV-Frauen- und Mädchenausschuss), Günther Huber (Vorsitzender BFV-Prüfungskommission), Jürgen Igelspacher (BFV-Geschäftsführer), Josef Janker (Vorsitzender BFV-Spielausschuss), Walter Moritz (Vorsitzender BFV-Schiedsrichterausschuss), Jürgen Pfau (BFV-Vizepräsident), Silke Raml (BFV-Vizepräsidentin), Friedrich Reisinger (BFV-Verbandsanwalt), Oskar Riedmeyer (Vorsitzender BFV-Verbandssportgericht), Robert Schraudner (BFV-Vizepräsident), Manfred Schwabl (Präsident SpVgg Unterhaching), Thomas Unger (BFV-Bezirksvorsitzender Oberfranken), Johann Wagner (BFV-Bezirksvorsitzender Schwaben), Florian Weißmann (Vorsitzender BFV-Jugendausschuss). Nach der gesundheitlich bedingten Absage von BFV-Schatzmeister Jürgen Faltenbacher geht dessen Stimmrecht auf Reinhold Baier über.

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