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Artikel veröffentlicht am 28.11.2015 um 06:00 Uhr

Trainerduo zurückgetreten: FC Lichtenfels sucht neuen Jugendcoach

Mit dem Gang in die Winterpause hat sich beim U19-Bezirksoberligisten eine neue Konstellation ergeben. Mit Jens Baumann und Salih Kasim sind die beiden verantwortlichen Übungsleiter nach einer internen Sitzung von ihrem Ämtern zurückgetreten, stehen dem Verein aber weiter für andere Aufgaben zur Verfügung. Deshalb ist ab sofort das Rennen um deren Nachfolge beim Lichtenfelser Talentschuppen eröffnet.

Von Hans-Jürgen Wunder

Es war ein Rückzug in aller Freundschaft. "Salih Kasim und ich haben uns nach einer internen Aussprache entschlossen, von unseren Aufgaben zurückzutreten. Die Gründe im Einzelnen tun hier nichts zur Sache. Wir bleiben aber weiter dem Verein verbunden, arbeiten zunächst im organisatorischen Bereich mit und könnten uns gut vorstellen, im nächsten Jahr ein anderes FC-Nachwuchsteam im Verein zu übernehmen", ließ Jens Baumann die Bombe platzen. Seit Saisonbeginn hatte der Mittelfeldmann der DJK Lichtenfels mit seinem Trainerkollegen die Nachfolge von Jan Gernlein angetreten. Dabei war ihm die Truppe alles andere als unbekannt. Zusammen mit Salih Kalim hatte er bereits viele Jungkicker in der mittlerweile nicht mehr vorhandenen B-Jugend unter seinen Fittichen. Ab sofort läuft die Suche nach einem neuen Trainer bei der U19-Bezirksoberligajugend auf Hochtouren.

Ab sofort Vergangenheit: Jens Baumann wird nicht mehr an der Außenlinie des Bezirksoberligisten zu finden sein.

anpfiff.info

Höhere Erwartungen

In den letzten Jahren spielte der Lichtenfelser Nachwuchs stets eine gute Rolle in der Bezirksoberliga. Dabei klopfte man in der Saison 2012/13 sogar mächtig ans Landesligtor, als man den Memmelsdorfer nur knapp im Relegationsspiel mit 0:1 unterlag. Zumindest in die etwas höheren Tabellenregionen sollte es nach dem Willen des neuen Trainergespanns nach dem 6. Platz in der Vorsaison auch in diesem Jahr gehen. "Wir haben einen 20 Mann starken Kader und hatten eine richtig gute Vorbereitung mit starken Ergebnissen in Testspielen und im Pokal. Ziel war es deshalb, uns in der ersten Tabellenhälfte festzusetzen", blickt der Juniorencoach, der gerade seinen Trainerschein baut, auf den letzten Sommer zurück. Doch dem Sonnenschein folgten Bewölkung und Regenschauer. "Während wir im ersten Saisonspiel gegen Bayreuth noch fünf oder sechs Mann auf der Bank hatten, wurden es danach immer weniger", lässt sich der Umschwung auch nominell festmachen. In der Partie gegen Titelanwärter Maintal-Friesenbachtal stand etwa lediglich Stammkeeper Jan Hetzel auf der Bank zur Verfügung, der sich nach einer Handverletzung für einen Einsatz auf dem Feld bereit erklärte und in den letzten Minuten zum Einsatz kam. Das schlug sich auch auf die Ergebnisse nieder. Die zehn Punkte in neuen Partien waren sicher nicht das, was man sich bei den Korbstädtern erhofft hatte. Dass es hier auch Verletzungspech gegeben hat, lässt Jens Baumann in diesem Zusammenhang nicht gelten: "Im Grunde genommen geht es doch jeder Mannschaft so."

Moment der Hoffnung: Nach dem Ausgleichstreffer durch Sebastian Zillig (am Ball) war man gegen Maintal-Friesenbachtal wieder dran.

anpfiff.info

Erhebliche Schwankungen

Es ist nicht so, dass der Lichtenfelser Nachwuchs in der Vorrunde nicht bärenstarke Leistungen abgerufen hat. Gegen die hoch favorisierten Maintal-Friesenbachtaler agierte man trotz fehlender personeller Alternativen absolut auf Augenhöhe und musste sich etwas unglücklich mit 3:4 beugen. Allerdings waren diese starken Vorstellungen nicht die Regel. "Unser Problem waren die großen Schwankungen. Und da spielte natürlich auch die Einstellung eine gewisse Rolle," bekennt Jens Baumann und erinnert in diesem Zusammenhang an ein Zitat von Heiko Herrlich, das besagt, dass junge Spieler zwar wie Messi spielen wollen, aber sich von Nebensächlichkeiten wie bunte Schuhe ablenken lassen und oft nicht den nötigen Teamgeist mitbringen. Gerade auf den "team spirit" hat aber das Trainergespann gesetzt und musste bei den hohen Niederlagen mit sieben Gegentreffern bei Don Bosco Bamberg und bei der JFG Frankenwald sehen, dass hier zu wenig in die Waagschale geworfen wurde. Ausdrücklich von der Kritik ausgenommen ist aber Lukasz Jankowiak, und das nicht nur wegen seiner bereits 12 erzielten Treffer. ""Der rackert und versucht seine Mitspieler zu motivieren. Vielleicht ist er dabei etwas laut, aber das haben wir im Trainerteam immer gerne gesehen", gesteht der ehemalige U19-Coach. Eher leise und einvernehmlich ist jetzt das verantwortliche Duo geschieden, bei dem Jens Baumann eher für Taktik zuständig war, während Salih Kasim seine Schwerpunkte bei der Trainingsarbeit und der Motivation gelegt hatte. Mit dem Abstieg sollen die Lichtenfelser Junioren trotzdem nichts zu tun haben, wenn es nach den Übungsleitern geht. "Wir hoffen jetzt natürlich, dass ein neuer Trainer der Mannschaft noch einmal einen Schub gibt."