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Artikel veröffentlicht am 25.05.2023 um 09:43 Uhr

Verdacht auf Schwarzarbeit: Razzia beim TSV Aubstadt

Nach Informationen des Bayerischen Rundfunks läuft derzeit eine Durchsuchungsaktion der Schweinfurter Zollbehörde im Vereinsheim des TSV Aubstadt. Auch die Wohungen von Vorstandsmitgliedern des Regionalligisten sollen, so berichtet es BR 24, Gegenstand der Razzia sein. Es geht offenbar um den Verdacht von Schwarzgeldzahlungen an Spieler des TSV. anpfiff.info hält Sie auf dem Laufenden.

Von Marco Heumann

Gegenüber BR 24 bestätigte die Pressestelle des Hauptzollamtes Schweinfurt, dass am Donnerstag Durchsuchungsmaßnahmen sowie Zeugenvernehmungen in Aubstadt stattfinden. Laut BR-internen Informationen soll es dabei um Schwarzgeldzahlungen eines Bauunternehmens an Spieler des Regionalligisten gehen.

Der Besuch am Donnerstag - bei dem zahlreiche Unterlagen sichergestellt wurden - ist nicht der erste der Zollbehörde beim TSV. Bereits im März 2022 im Rahmen des Abschlusstrainings vor dem Pokalspiel gegen den TSV 1860 München wurden Spieler von Zollbeamten befragt.

Schaden im sechsstelligen Bereich allein 2022?

Inzwischen hat das Hauptzollamt Schweinfurt Durchsuchungen in einer Pressemitteilung bestätigt. Hintergrund ist ein Verfahren gegen einen Beschuldigten eines Regionalligisten wegen des Verdachts auf Schwarzlohnzahlungen, dass bei der Staatsanwaltschaft Würzburg anhängig ist. In diesem Verfahren sind umfangreiche Durchsuchungsmaßnahmen durch Beamte der Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls vollzogen worden. Außerdem seien Zeugenbefragungen bei Spielern und Trainern hinsichtlich deren Beschäftigungsverhältnis durchgeführt worden.

Das Trainerteam und die dort beschäftigten Spieler seien, so heißt es in der Pressemitteilung, im Rahmen von geringfügigen Beschäftigungsverhältnissen, sogenannten "Minijobs", als Vertragsamateure zur Sozialversicherung gemeldet. Dem Hauptzollamt Schweinfurt liegen nun aber offenbar Erkenntnisse vor, dass neben der offiziellen Entlohnung zusätzliche Zahlungen als sogenanntes "Schwarzgeld" an die Spieler ausgezahlt worden seien. Für diese Zahlungen sei keine Lohnsteuer und keine Sozialversicherungsabgaben entrichtet worden.

"Es besteht demnach der Verdacht des Vorenthaltens und Veruntreuens von Arbeitsentgelt", vermeldet die Pressestelle des Hauptzollamtes. Nach derzeitigem Ermittlungsstand liege der entstandene Schaden der vorenthaltenen und veruntreuten Sozialversicherungsbeiträge alleine für das Kalenderjahr 2022 im sechsstelligen Bereich.

In der Bredouille: Max Schebak und der TSV Aubstadt (re.) - hier gegen Burghausens Jerome Läubli. Im Vereinsheim und bei Verantwortlichen des Regionalligisten wurde am Donnerstag eine Durchsuchung des Zollamts Schweinfurt durchgeführt.

anpfiff.info

Auch mobile Endgeräte werden ausgewertet

Bei den Durchsuchungsmaßnahmen wurde zahlreiches Beweismaterial sichergestellt. Darunter auch mobile Endgeräte, die nun durch Spezialisten für digitale Forensik des Hauptzollamtes Schweinfurt ausgewertet werden.

"Um die andauernden Ermittlungen nicht zu beeinträchtigen, können im Augenblick keine weiteren Angaben zum Sachverhalt gemacht werden", teilt das Hauptzollamt Schweinfurt mit. Zudem wird von der Pressestelle der Behörde betont, dass bis zum Abschluss des Verfahrens die Unschuldsvermutung gelte.

Die Durchsuchungsmaßnahmen waren nach Angaben des Hauptzollamt Schweinfurts Teil von bayernweiten Razzien, an denen insgesamt 270 Einsatzkräfte des Zolls beteiligt waren.

Sobald weitere Informationen vorliegen, wird anpfiff.info berichten.