Florian Schulz im Gespräch: "Die Mannschaft ist ein wahres Mentalitätsmonster" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 20.03.2021 um 12:00 Uhr
Florian Schulz im Gespräch: "Die Mannschaft ist ein wahres Mentalitätsmonster"
Auch bei der DJK/TSV Rödental ruht aktuell der Ball im Jugendbereich. Die U15 der Waldsachsener steht aktuell auf einem guten zweiten Platz auf der Tabelle der Kreisliga 1 Coburg-Kronach. Ob man Meister wird, steht auf einem anderen Blatt, da man es nicht mehr in der eigenen Hand hat. anpfiff.info sprach mit dem engagierten Jugendtrainer und "Mann für alles", Florian Schulz.
Von Alexander Grober
Herr Schulz, auf einer Skala von eins bis zehn, wie würden Sie die bisherige Runde bewerten? Warum hat sich Ihr Team gerade diese Note verdient?
Florian Schulz: Mit einer Acht. Das Team steht auf dem zweiten Rang der U15-Kreisliga und hat bis auf das erste Spiel in Haarbrücken auch absolut überzeugt.

Florian Schulz ist mit der Reaktion seiner Mannschaft auf die 1:8-Niederlage in Staffelstein nur wenige Tage später sehr zufrieden gewesen.
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Gab es ein Spiel, mit dem Sie als Trainer so richtig zufrieden waren, ein Highlight der Saison?
Florian Schulz: Ja, das war ganz klar das Heimspiel gegen den TSV Staffelstein. Nur drei Tage zuvor habe ich meine größte Klatsche als Trainer gegen genau diese Truppe aus Staffelstein kassiert. Unter der Woche sind wir dort 1:8 im Pokal unter die Räder gekommen. Nur drei Tage später hat die Mannschaft einmal wieder gezeigt, aus welchem Holz sie ist und bezwang völlig verdient den TSV zu Hause im Ligaspiel mit 2:0. Die Mannschaft ist ein wahres Mentalitätsmonster.

Was war der Tiefpunkt der bisherigen Runde? Welche Partie würden Sie denn gerne noch einmal bestreiten und was würden Sie dann anders machen?
Florian Schulz: Das erste Saisonspiel in Haarbrücken. Da waren wir nicht mit der nötigen Einstellung auf dem Feld und hatten am Ende auch die Punkte nicht verdient. Der 2:1-Sieg des FCH ging unter dem Strich in Ordnung. Diese Punkte trennen uns aktuell von Platz eins. Ich selbst würde die Mannschaft fokussierter vorbereiten, da ich glaube, auch ich habe im Nachgang die Mannschaft aus Haarbrücken unterschätzt.

Welcher Gegner hat Sie denn bisher am meisten beeindruckt und warum?
Florian Schulz: Das war der TSV Staffelstein. Sie spielten bei ihrem Pokalsieg gegen uns ein enormes Tempo und waren vor dem Tor eiskalt. Ebenfalls hat mich ihr faires und sportliches Verhalten drei Tage später bei unserem 2:0-Sieg beeindruckt. Gerade der Spielführer ihrer U15, der unsere Leistung honorierte, ist mir im Gedächtnis geblieben.

Welcher Ihrer Spieler hat Sie in der bisherigen Runde positiv überrascht?
Florian Schulz: Das ganze Team hat mir aufgrund seiner Einstellung und Trainingsleistung imponiert. Gerade im Online-Training haben die Jungs ihren Charakter gezeigt. Wir haben hier eine Beteiligung von über 90 Prozent. Das ist nicht selbstverständlich in der aktuellen Situation.

Wenn Sie ein Tor des Jahres bei Ihrem Team küren müssten. Wer hätte es denn gegen wen erzielt und wie ist es zustandegekommen?
Florian Schulz: Da gibt es kein bestimmtes Tor. Vielmehr sind es die Tore, die durch eine geschlossene Mannschaftsleistung und tolle Kombinationen entstehen, an die ich gerne zurückdenke. 

Mal angenommen, Sie könnten sich Ihren Wunschspieler von einem Ihrer Liga-Kontrahenten ins Team holen. Auf wenn würde Ihre Wahl fallen und warum?
Florian Schulz: Es gibt einige gute Spieler in diesem Alter, natürlich auch bei uns in der Kreisliga Coburg. Allerdings würde ich im Juniorenbereich hier jetzt keine Namen nennen wollen. 

Ist denn schon klar, ob Sie über den Sommer hinaus Trainer bleiben? Falls nein, wann fällt denn die Entscheidung und wohin geht Ihre Tendenz?
Florian Schulz: Ich werde die Mannschaft, die ich seit neun  Jahren trainiere im Sommer, nun verlassen. Der Verein konnte unseren Wunschtrainer davon überzeugen, ab 1. Juli nach Waldsachsen zu wechseln und er wird die Mannschaft in den kommenden drei Jahren in den Herrenfußball führen. Ob ich eine neue Herausforderung im Sommer annehmen werde und wenn ja, wie diese aussehen wird, kann ich heute noch nicht sagen.

Gibt es seit dem letzten Spiel Neuzugänge oder Abgänge?
Florian Schulz: Wir konnten uns und diese Jahrgänge im letzten Quartal des vergangenen Jahres mit zwei Spielern - Connor Seibt von der JFG Rödental und Tom Bergner - verstärken. Sie passen fußballerisch und charakterlich toll in die Mannschaft.

Kehren verletzte oder lange Zeit fehlende Spieler zurück?
Florian Schulz: Zum Glück sind wir bisher von dramatischen Verletzungen verschont geblieben. 

Wer wird sich am Ende den Meistertitel sichern und warum?
Florian Schulz: Aufgrund der Corona-Situation ist das schwer zu sagen. Wir stehen auf Platz zwei und sind zwei Punkte zurück, bei noch zwei ausstehenden Partien. Wir wollen hier unsere Aufgabe erledigen, dann werden wir sehen, wo wir stehen. Den Willen, als Meister die Saison zu beenden, haben wir jedenfalls.

Was muss am Saisonende passiert sein, damit Sie sich zufrieden und ganz entspannt zurücklehnen können?
Florian Schulz: Wenn uns die Entscheidungsträger wieder auf den Platz lassen, wir im Training sind und die Saison weitergeht, dann bin sowohl zufrieden als auch entspannt. Ich denke das ist - trotz aller sportlichen Ambitionen - im Moment das Allerwichtigste.

Und welche Schlagzeile sollte dann bei anpfiff.info zu lesen sein?
Florian Schulz: "Corona verliert nach Verlängerung - endlich rollt der Ball wieder." 

anpfiff.info möchte gerne die „Stillen Helden“ aus den Vereinen vorstellen. Helfer im Hintergrund, die seit vielen Jahren da sind und ohne die gar nichts geht! Wer aus Ihrem Verein hat sich da auf jeden Fall eine Erwähnung verdient und warum? 
Florian Schulz: In unserem Verein müsste ich hier so viele tolle Menschen nennen. In unserer Fußballabteilung und auch in allen anderen Sparten arbeiten viele engagierte Leute. Allerdings gibt es jemanden ohne den dies alles nicht möglich wäre. Unser erster Vorsitzender Alexander Gross. Nicht nur, dass er sich als Vorsitzender um alle organisatorischen Belange des Gesamtvereins kümmert. Nein - er trainiert selbst noch zweiml in der Woche unsere U10 und übernimmt auch sonstige Aufgaben, an die man manchmal im Vereinsleben gar nicht denkt.  Ich persönlich bin sehr stolz mit ihm als Vorsitzenden und als meinen besten Freund zusammenarbeiten zu dürfen. Für mich ein wirkliches Privileg und ein Grund, warum bei uns ein Rädchen ins andere greift. In einem schnell wachsenden Verein die Gesamtjugendleitung und die Organisation zu übernehmen, war nicht leicht. Wir kamen ja wie der Phönix aus der Asche. Hier gebührt mein ganzer Dank Alex Gross, der großen Anteil am Gesamtkonzept hat und der auch meine persönliche Entwicklung maßgeblich positiv beeinflusst hat. 

anpfiff.info bedankt sich bei Florian Schulz für die ausführlichen Worte!

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Steckbrief F. Schulz

Florian Schulz
Spitzname
Fleins
Alter
40
Geburtsort
Lichtenfels
Wohnort
Dörfles-Esbach
Familie
ledig, 1 Kind
Nation
Deutschland
Größe
183 cm
Gewicht
88 kg
Beruf
Krantransport Maschinenbau
Hobbies
Fußball, Freunde, Reisen
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Sturm
Erfolge
Der größte Erfolg ist die Ausbildung der Jungs, nicht ein Tabellenplatz.


Entweder...oder

5:4 oder 1:0
5:4! Fußball lebt von Spektakel und Emotionen. Da ist mir das die Aufregung wert!
Weizen oder Wein
Weder, noch.... ich bin da eher bei einem Longdrink (grinst)
Training oder Spiel
Spiel - wie gesagt Fußball heißt Emotionen, diese kannst du nicht trainieren.
VAR oder Referee
Referee - ich finde den VAR absoluten Käse. Erstens macht es einen Unterschied zwischen Profi und Amateurfußball, den es vom Spiel an sich nicht geben sollte. Und zweitens nimmt er die angesprochenen Emotionen zum Teil. Du brauchst am Stammtisch oder am Montag auf der Arbeit über kein Spiel mehr diskutieren, da jede Szene in ihre Einzelteile zerlegt wurde. Goodbye Wembley-Tor, dich wird es nie wieder geben. Schade..
Schlager oder Punk
Als Renner in der Kabine würde ich "Mädchen aus Bramfeld" von Abschlach betiteln, da ist das Mitgrölen vorprogrammiert. Unsere erste Herrenmannschaft hat das Lied auf ihrer Playlist und die Jugend feiert es.

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Dr. med. Jan-Ali Krüger (Chefarzt Kardiologie der DR. ERLER KLINIKEN in Nürnberg)

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