Franziska Wohlfahrt zieht Bilanz: „Ein Selbstläufer wird die Meisterschaft nicht.“ - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 30.12.2019 um 12:00 Uhr
Franziska Wohlfahrt zieht Bilanz: „Ein Selbstläufer wird die Meisterschaft nicht.“
HALBZEIT-BILANZ Bei den Fußballfrauen in Ludwigsstadt - die zusammen mit Steinbach am Wald eine Spielgemeinschaft bilden - hoch oben im Frankenwald ging es seit ihrer Gründung vor drei Jahren stetig bergauf. In der ersten Saison 2017/2018 erreichte man Platz acht, ein Jahr später ein hervorragenden dritten Rang und nun grüßt man zur Winterpause von der Tabellenspitze der Kreisklasse Nord.
Von Dieter Koch
Hintere Reihe von links nach rechts: Abteilungsleiter Andreas Wohlfahrt, Sina Unger, Sophie Wäcker, Eva Wohlfahrt, Yvonne Jakob, Elena Brummer, Theres Fischer, Annalena Göhl, Trainerin Franziska Wohlfahrt. Untere Reihe von links nach rechts: Elisa Trebes, Laura Müller, Emely Gruber, Anika Förtsch, Sophia Baier, Carolin Dressel, Rahel Zschach, Hanna Lipfert, Katharina Kopp, Lea Neubauer, Mareike Schneider.
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Fünf Siege und nur eine Niederlage

Insgesamt fünf Siege, zu Hause mit 4:3-Toren gegen Michelau II, 2:0 gegen Himmelkron und 4:0 gegen die Coburg Locals und auswärts die beiden Kantersiege mit 9:1 in Gifting und 11:0 in Baiersdorf, aber zum Saisonstart eine 0:4-Heimniederlage gegen den BC Leuchau - so lautet die bisherige Bilanz der Spielgemeinschaft TSV Ludwigsstadt/SCR Steinbach am Wald zur laufenden Serie 2019/2020.

Die 26-jährige Franziska Wohlfahrt hält die Fäden bei den Frauen aus Ludwigsstadt und Steinbach am Wald als Trainerin und Spielleiterin zusammen.
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Frau Wohlfahrt, mit dem bisherigen Abschneiden dürften sie doch mehr als zufrieden sein, oder?
Franziska Wohlfahrt: Ich bin mit dem bisherigen Verlauf wirklich sehr zufrieden. Aber die erwähnte Auftaktniederlage geht mir schon gegen den Strich, weil sie mal wieder unnötig und gleichzeitig mehr als verdient war. Das Spiel gegen Himmelkron war ein typischer Arbeitssieg, aber am Ende hochverdient. Gegen Michelau II haben wir uns das Leben selber schwer gemacht und sie immer wieder zurück ins Spiel geholt. Deswegen mussten wir am Ende froh sein, dass wir die drei Punkte mitnehmen konnten. In Gifting und Baiersdorf waren wir von der ersten Sekunde an spielbestimmend, haben richtig Druck gemacht und trotzdem einige hochprozentige Chancen liegenlassen. Unterm Strich sind wir der Favoritenrolle in beiden Spielen mehr als gerecht geworden. Zu 90 Prozent macht es Spaß den Mädels zuzuschauen - in den anderen zehn Prozent verzweifelt man (grinst).

An was sind diese Erfolge festzumachen?

Franziska Wohlfahrt: Die Mannschaft ist lernbegierig und vor allem sehr motiviert und ehrgeizig. Ich habe auch das Gefühl, dass die Mädels noch einmal ein Stück zusammengewachsen sind. Die Grundstabilität im System ist besser geworden. Einige haben sich zu „Leitwölfen“ weiterentwickelt, während auch die Jüngeren in ihre Positionen und Aufgaben hineingewachsen sind. Ich denke, noch vor einem Jahr hätten wir Spiele wie gegen Michelau und Himmelkron noch aus der Hand gegeben. In dieser Spielzeit muss ich wirklich sagen, dass die Mannschaft geschlossen mehr kämpft. Gleichzeitig muss man aber auch zugeben, dass mit den Aufsteigern der letzten beiden Jahre wirklich gute und harte Gegner, mit denen ich mich zum aktuellen Zeitpunkt gerne messen würde, fehlen.

Wie wird die lange Winterpause überbrückt?

Franziska Wohlfahrt: Wir haben nach dem letzten Spiel in der Halle weitertrainiert, um uns körperlich fit zu halten. Nach unserer kurzen Pause über Weihnachten und Silvester werden wir zeitnah wieder ins Training einsteigen, da die eine oder andere Turnierteilnahme geplant ist. Sicherlich werden wir im neuen Jahr bis zum Rückrundenauftakt etwas zusammen unternehmen. Ich plane zum Beispiel einen Lasertag-Ausflug oder ein gemeinsames Eislaufen. Es ist nur immer schwierig, einen Termin zu finden.

Spielszene mit Elisa Trebes (li.) von Ludwigsstadt/Steinbach am Wald.
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Wo liegen die Stärken in der Mannschaft? Was könnte und müsste Ihrer Meinung nach noch verbessert werden?

Franziska Wohlfahrt: Wir müssen es schaffen, unsere Abwehr noch etwas zu stabilisieren. Oft genügt ein langer Ball, um Chaos in unserem Defensivverhalten herzustellen. Die Mädels müssen an ihrer Übersicht arbeiten. Denn so entsteht auch eine gewisse Ruhe, um in der jeweiligen Situation die richtige Entscheidung zu treffen und sich unnötige Laufwege zu sparen. Unsere Stärken liegen klar in der Offensivarbeit, deren Grundlage auf ein sehr stabiles Mittelfeld zurückzuführen ist. Das Resultat sind 30 Tore aus sechs Spielen. Das bedeutet Liga-Höchstwert. Dennoch müssen wir auch hier weiter an uns arbeiten. Die Spielzüge müssen im Hinblick auf einen möglichen Aufstieg definitiv automatisiert und teilweise besser und konsequenter ausgeführt werden.

Mit welchem Platz am Ende wäre man zufrieden? Sind die Meisterschaft und der damit verbundene Aufstieg das große Ziel?

Franziska Wohlfahrt: Ich persönlich bin am Ende nur mit Platz eins und dem Aufstieg zufrieden. Wie Sie bereits sagten, hat die Mannschaft seit der Gründung eine erfreuliche Entwicklung durchlaufen und ist bereits letztes Jahr nur knapp am Aufstieg gescheitert. Sicherlich hat es im Vergleich zum FC Hochstadt etwas länger gedauert, aber ich denke,  die Mädels sind bereit. Schaut man auf die Hinrunde und die Statistik, kann es kein anderes Ziel für die Rückrunde geben. Dennoch müssen wir Spiel für Spiel unsere Hausaufgaben erledigen. Ein Selbstläufer wird die Meisterschaft nicht.

Welche anderen Mannschaften sind die größten Konkurrenten um den Titel und warum?
Franziska Wohlfahrt: Schaut man auf die Tabelle, ist der 1. FC Michelau II unser erster Verfolger. Sollten wir das Rückspiel in Michelau verlieren, kann es eng im Titelkampf werden. Allerdings hat Michelau bereits den Flexmodus angemeldet und dürfte somit nicht aufsteigen. Ausschlaggebend wird auch das Rückspiel in Leuchau werden.

anpfiff.info bedankt sich recht herzlich bei Franziska Wohlfahrt und wünscht ihr und ihrem Team für die Rückrunde alles Gute!

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Steckbrief F. Wohlfahrt

Franziska Wohlfahrt
Spitzname
Franzi
Alter
30
Geburtsort
Kronach
Wohnort
Ludwigsstadt
Beruf
Landschaftsgärtner, werdender Landschaftsarchitekt
Hobbies
Sport jeder Art, Fotografieren
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
offensives Mittelfeld
Erfolge
Torschützenkönig U17 (40 Tore); Dritt-Plazierte Torschützenliste Kreisliga Saison 2010/11 (27 Tore); Kreispokalsieger 2012
Zum Fußball kam ich 2005/2006, weil mich alles rund um die Heim-WM damals richtig neugierig auf den Fußballsport gemacht hat. Angefangen habe ich dann in einer Mädchenmannschaft beim TSV Ludwigsstadt, die später als SG Ludwigsstadt/Steinbach weitergeführt wurde. Zwischenzeitlich bemühte sich unter anderem der 1. FFC Hof um mich, aber das war damals aufgrund der Entfernung nicht umsetzbar. 2009 „wechselte“  ich dann in den Damenbereich und direkt zum SCR Steinbach, für den ich sechs Jahre spielte. Ein Jahr später stellte man zusammen mit der 2. Mannschaft vom SV Reitsch eine Spielgemeinschaft. Aus meiner Sicht war ich zu dem Zeitpunkt körperlich, technisch und auch im Spielverständnis auf einem sehr guten Niveau. Das sah auch der damalige Trainer der Reitscher Damen Thomas Lipfert so, sodass ich ab dem nächsten Transferfenster eigentlich für die 1. Mannschaft in der Landesliga spielen sollte. Allerdings verletzte ich mich in einer Trainingseinheit so schwer am Knie, dass es leider nie dazu kam und aufgrund vieler weiterer Verletzungen auch nicht mehr dazu kommen wird.
In der langen Zeit beim SCR haben die beiden Trainer Jürgen Baier und Michael Lemnitzer definitiv den Grundstein gelegt und auch meine Mannschaftskameraden haben viel zu meinem Formungsprozess beigetragen. Von Nadine und Steffi Roth konnte ich mir unglaublich viel für mein Stürmerspiel abschauen. Besonders geprägt hat mich auch Yvonne Jakob. Sie ist für mich ein Vorbild in Dingen wie Disziplin, Ehrgeiz, Wertevorstellungen und Menschlichkeit - der perfekte Kapitän. In Reitsch habe ich mehrere Feinschliffe durch Udo Herrmann und Thomas Lipfert genießen dürfen. Dazu kommt, dass ich aus einer Familie stamme die sozusagen für den Fußball lebt. Alle spielen oder haben gespielt: Opa, Onkel, Vater, Cousins, Schwester… selbst meine Uroma war so vernarrt in diesen Sport, dass wir prinzipiell erst nach einen Spiel beim Geburtstag aufkreuzen „durften“. Von ihnen habe ich gelernt, welche Eigenschaften einen guten Sportler auszeichnen: Wille, Teamgeist, Disziplin, Ausdauer, Kritikfähigkeit und die Bereitschaft immer weiter hart an sich zu arbeiten.
Am Schluss wünsche ich überregional dem 1. FCN wieder bessere Zeiten und ein Hoch auf den Offensivfußball von RB Leipzig, der mir gefällt!


Bilanz Ludwigsst./Steinb.

Saison
Pl. 
Liga
2023/24
8. 
Kreisliga Ost
 
2022/23
2. 
Kreisklasse Nord
2021/22
9. 
Kreisliga Ost
 
2019/21
1. 
Kreisklasse Nord
 
2018/19
3. 
Kreisklasse Nord
 
2017/18
8. 
Kreisklasse Nord
 

Spiele Ludwigsst./Steinb.

Sa, 14.09.2019
16:00
H
 0:4
So, 22.09.2019
10:30
A
 1:9
Sa, 28.09.2019
16:00
H
 4:3
Sa, 12.10.2019
16:00
H
 2:0
So, 20.10.2019
17:00
A
So, 27.10.2019
10:30
H
 4:0

Tabelle Kreisklasse Nord

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
3
7
9:17
10
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit

Nächste Spiele Ludwig./Steinb.

Sa. 28.03.2020 16:00 Uhr
H - TSV Ködnitz (7.)
Sa. 11.04.2020 14:00 Uhr
A - BC Leuchau (5.)
Sa. 18.04.2020 16:00 Uhr
H - SV Gifting (3.)
So. 26.04.2020 11:00 Uhr
So. 03.05.2020 11:00 Uhr
A - TSV Ködnitz (7.)
In Klammern aktuelle Tabellenplatzierung

Bilanz Ludwig./Steinb. 2019/20

Spieler
3
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4
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5
11
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3
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