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Artikel veröffentlicht am 17.06.2019 um 14:00 Uhr

Pinolas Erben in der Korbstadt: FC Lichtenfels empfängt den Club

Sechs Jahre ist es her als der damalige Bundesligist 1. FC Nürnberg zur Vorbereitung auf die neue Saison im ehrwürdigen Karl-Fleschutz-Stadion gastierte. Am kommenden Samstag, 22. Juni gibt der Altmeister erneut seine Visitenkarte beim 1. FC Lichtenfels ab und wird zweifelsohne erneut zahlreiche Club-Fans in die Arena am Maindamm locken.

Von Bernd Riemke

„Das wird ein schönes Fußballfest, weil der Club in Franken immer noch die Nummer 1 und ein absolutes Zugpferd ist“, freut sich Neu-Trainer Oliver Müller auf das besondere Schmankerl im Rahmen der Vorbereitung auf die neue Spielzeit in der Landesliga Nordwest. Zwar reisen die Kicker von der Noris diesmal als Zweitligist an, doch der Rekordabsteiger der Belletage des deutschen Profifußballs hat von seiner Anziehungskraft im heimischen Frankenland nichts eingebüßt. Als der FCN im Juli 2013 zuletzt beim FC Lichtenfels gastierte, feierten die Mannen um Publikumsliebling Javier Pinola vor etwa 3000 Zuschauern einen letztlich standesgemäßen 12:0-Erfolg.

Daniel Schardt (re.) ist einer von sechs Akteuren aus dem Kader des FCL, der sich schon 2013 mit den Club-Profis messen durfte.

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Mehr Zuschauer – weniger Tore?

„Plus X“, bringt Sportlicher Leiter Christopher Fischer die erhoffte Kulisse für das Duell mit Behrens & Co auf den Punkt. Mindestens ebenso viele Zuschauer, dafür gerne etwas weniger Gegentore dürften es also gerne sein. „Wir wollen uns gut präsentieren und ein achtbares Ergebnis erzielen. Wichtig ist, dass die Jungs Spaß an diesem für viele einmaligen Erlebnis haben werden“, so Oliver Müller, der rein sportlich auf ein Ergebnis im einstelligen Bereich mit einem eigenen Treffer seines Teams spekuliert. Ganz so einmalig ist das Erlebnis für ein halbes Dutzend Akteure freilich doch nicht. Torhüter Christoph Kraus, die beiden Kapitäne Daniel Schardt und Pascal Scholz, die Abwehrstrategen Pascal Graf und Kevin Wige sowie Angreifer Mariusz Jankowiak liefen auch im Sommer 2013 schon gegen die Club-Profis auf. „Es macht unfassbar viel Spaß, das Tempo live mitzuerleben, auch wenn wir in 45 Minuten vermutlich mehr laufen müssen als sonst in 90 Minuten. Vor seiner Kulisse aufzulaufen ist für einen Amateurfußballer das höchste der Gefühle“, erinnert sich Pascal Graf an das letzte Gastspiel der Glubberer voller Vorfreude auf den kommenden Samstag.

Klassenunterschied möglichst gering halten

Die Profis vom Valznerweiher reisen mit einem neuen Gesicht auf der Trainerbank an. Nach dessen Vertragsende beim griechischen Erstligisten Atromitos Athen, den Damir Canadi ebenso wie den zuvor von ihm trainierten österreichischen Erstligisten SCR Altach in die UEFA Europa League führte, lotsten die Verantwortlichen den 49-Jährigen gebürtigen Wiener in die Frankenmetropole an die Noris. Neben ihm werden sich die Augen der zahlreichen Club-Anhänger auch auf das bislang bekannte Trio richten, das zur neuen Saison erstmalig das FCN-Trikot tragen wird. Neben Offensivtalent Robin Hack (TSG Hoffenheim), verpflichteten die Franken Angfreifer Felix Lohkemper (1. FC Magdeburg) und den erfahrenen Oliver Sorg von Mitabsteiger Hannover 96. Während sich der Club in Liga 2 definitiv wieder im Vorderfeld einsortieren möchte, liegt der Fokus der Korbstädter vier Ligen tiefer primär klar auf dem Klassenerhalt. „In diesem einen Spiel wollen wir taktisch gut stehen und die technische Überlegenheit der Gäste mit viel Laufbereitschaft wett machen. Das gelingt bei einem solchen Klassenunterschied im Regelfall nie zu 100%, so dass wir viel arbeiten und laufen werden müssen und wenig Ballbesitz haben werden“, erwartet FCL-Coach Oliver Müller eine Partie, in der seine Mannschaft zwangsläufig über die gesamte Spieldauer mit viel Abwehrarbeit gefordert sein wird.

Auf "Kalle" Graf (re.) und die Elf des Gastgebers wird eine Menge Defensivarbeit zukommen.

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Fannähe

Gefordert werden die Profis des 1. FC Nürnberg sicher auch nach dem Schlusspfiff, wenn große und kleine Autogrammsammler auf der Jagd nach diversen Schriftzügen und strahlenden Selfies sind. Zu solchen Anlässen zeigt sich der Club traditionell fannah und unterstreicht damit seinen ausgeprägten Sympathiefaktor, den sich das fränkischen Aushängeschild in heimatlichen Gefilden über viele Jahre erworben hat.
Der 1. FC Lichtenfels freut sich in jedem Fall auf Ihr Kommen. Die Eintrittspreise betragen 10€, ermäßigt 8€, Kinder bis 14 Jahre genießen freien Eintritt, um ihre Stars hautnah erleben zu dürfen. Seien Sie dabei beim Aufgalopp des 1. FC Nürnberg in die neue Spielzeit, wenn die Korbstadt-Kicker bemüht sein werden, an glorreiche Zeiten der Vergangenheit anknüpfen. Schließlich verrät ein Blick in die Historie, dass der FCL den Altmeister schon einmal am Rande einer Niederlage hatte. Das ist freilich fast ein halbes Jahrhundert her, doch im Sommer 1970 mussten sich Neckermann, Weigl, Holzschuh & Co dem großen mittelfränkischen Nachbarn nur denkbar knapp mit 0:1 geschlagen geben...

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