Mit der eigenen DNA zum Erfolg: "Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 04.03.2019 um 14:15 Uhr
Mit der eigenen DNA zum Erfolg: "Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können"
Die Unaufsteigbaren sind durchmarschiert. In zwei Jahren von der Kreis- in die Bezirksoberliga. Dort haben sie sich in der ersten Halbserie bestens akklimatisiert und liegen als bester Aufsteiger auf einem starken fünften Rang. anpfiff.info sprach mit Neu-Trainer Ralf Amschler über den bisherigen Saisonverlauf, kommende Ziele und große Fußstapfen...
Von Bernd Riemke
Ralf Amschler ist einer mit Stallgeruch – und zwar im doppelten Sinne. Als Spieler ist er ein Teuchatzer Urgestein, feierte mit seiner DJK 2010 den historischen Aufstieg in die Kreisliga und hält auch mit 34 Lenzen noch die Knochen für seine Farben hin. Als Übungsleiter erwarb er 2016 den Trainerschein und coachte fortan den weiblichen U17-Nachwuchs in Teuchatz, ehe er zu Saisonbeginn die Nachfolge des Erfolgstrainers Frank Lunz antrat. Der führte die DJK-Damen wiederum zu zwei Aufstiegen in Folge und erweckte bis dato ungeahnte Teuchatzer Frauen-Power.

Positives Zwischenfazit

Im neuen Umfeld Bezirksoberliga fand sich der Neuling auf Anhieb gut zurecht. „Vor dem Ligastart war die Ungewissheit schon da, denn das letzte Vorbereitungsspiel haben mir mit einer gemischten Mannschaft aus Spielerinnen der beiden Frauenteams 2:14 gegen Ebing verloren“, blickt Amschler auf die ersten Gehversuch auf neuem Terrain zurück, in denen sich der zählbare Erfolg zunächst nicht einstellen sollte. Aus den ersten drei Begegnungen sprang nur ein Punkt für das Habenkonto heraus. Die Pflichtspielgegner waren allerdings die hoch gehandelten Topfavoriten aus Reitsch (3:5) und Ebing (0:3) sowie der ASV Oberpreuschwitz. „Dort hatten wir gefühlt 40:2 Torschüsse und haben am Ende 1:1 gespielt“, legt Amschler in eine äußerst zufriedenstellende Vorrunde dennoch den Finger in eine kleine Wunde. Vier Siege und 13 Punkte nach neun Spielen sind ordentlich und haben dem Liganeuling ein beruhigendes Polster auf die beiden Abstiegsränge verschafft, doch den ein oder anderen Zähler ließen seine jungen Damen auf der Strecke liegen. „Mit etwas mehr Glück, Cleverness und Erfahrung könnten wir noch besser dastehen. Aber das ist nicht schlimm, denn die Entwicklung im Laufe der Hinrunde hat gezeigt, dass wir gut mithalten können“, ist Amschler unter dem Strich stolz auf das bisher Erreichte.

Amelie Diestler (li.) erkämpfte sich auf Anhieb einen Stammplatz in der Innenverteidigung.
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Gerade jene Entwicklung, die sein Team durchlaufen hat, lässt den neuen Trainer strahlen. Ralf Amschler führte in der Sommerpause die defensive Viererkette ein und legte in den Übungseinheiten den Fokus insbesondere auf das taktische Verhalten auf dem Platz. „Dadurch ist der läuferische Aspekt ein wenig in den Hintergrund geraten“, schmunzelt der 34-Jährige, der in dieser Hinsicht zuletzt für den nötigen Ausgleich sorgte und so beim bevorstehenden Trainingslager am kommenden Wochenende, das Augenmerk wieder darauf legen kann, taktische Grundlagen für eine erfolgreiche Rückrunde zu festigen. Ziel ist das beschauliche Durbach im Schwarzwald nahe der französischen Grenze. Die weite Reise soll sich aus zweierlei Gründen lohnen. Zum einen verspricht sich Amschler bessere Trainingsbedingungen als auf dem hohen Jura vor der eigenen Haustür, zum anderen stärkt ein gemeinsames Trainingslager den Zusammenhalt. „Das ist ein Erlebnis, das nachhaltig in Erinnerung bleibt“, ist der 34-Jährige davon überzeugt, seine Damen auch sportlich auf das nächste Level zu heben.

Vertrauen auf die eigene Stärke

Grundlage dafür ist eine intensive Trainingsbeteiligung, auf die der Coach zufrieden blicken kann. Aus dem Kader von potentiell 38 Spielerinnen, die für beide Frauen-Mannschaften zur Verfügung stehen, tummeln sich regelmäßig knapp dreißig Akteurinnen auf dem Platz – im Winter etwas weniger, was aber auch schulischen beziehungsweise beruflichen Gründen geschuldet ist. Angesichts der komfortablen Tabellensituation mit Blick auf die Abstiegsränge kann Teuchatz nahezu befreit aufspielen. Ziel für die Rückrunde ist es daher mindestens so viele Punkte zu holen wie in der Vorrunde und mit dem Glück des Tüchtigen womöglich noch einen Platz im Tableau nach vorne zu rutschen. Es ist das vordere Mittelfeld der Bezirksoberliga. Dort, wo sich die DJK mittelfristig auch gerne etablieren möchte. „Wir sind kein Verein, der Spielerinnen zukauft, um mit aller Macht aufzusteigen. Wir wollen die Mädchen aus der eigenen Jugend, die zum Großteil alle aus Teuchatz beziehungsweise der Marktgemeinde Heiligenstadt stammen, in die Damen-Mannschaften integrieren und so die Identifikation hochhalten“, umschreibt Amschler das Credo der DJK Teuchatz. Die Spielklasse sei dafür nicht zwingend der entscheidende Maßstab, wenngleich der Trainer der Rotweißen nicht verhehlt, dass er die zweite Mannschaft mittelfristig gerne in der Kreisliga spielen sehen würde.

Eva-Maria Weiß ist Vorbereiterin und Vollstreckerin in einem. Außerdem tritt sie sehenswerte Standards.
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Dass es auch in den kommenden Jahren weiterhin zwei Frauen-Mannschaften in Teuchatz geben wird, daran bestehen derzeit keine großen Zweifel. Der Nachwuchs ist gut besetzt und die Akteurinnen der Damen sind selbst meist erst Anfang zwanzig. Beispiele für diejenigen, die es aus den eigenen Reihen zu Führungsspielerinnen in Oberfrankens höchster Spielklasse geschafft haben, gibt es reihenweise. Neben der erfahrenen dienstältesten Dauerläuferin Julia Stöcklein, hat sich in der Defensive die frisch der eigenen Jugend entwachsene Amelie Diestler auf Anhieb zu einer festen Größe in der Innenverteidigung entwickelt. Hinter ihr hält die mit viel Talent gesegnete Julia Hoh den Kasten sauber und nach vorne brilliert die technisch überragende Fußballerin Elena Heidig, von deren Anspielen das Top-Duo im Sturm profitiert: Selina Heidig und Eva-Maria Weiß. Doch Teuchatz ist eben mehr als nur Fußball. So weiß Ralf Amschler ebenso zu schätzen, dass nicht nur Spielerinnen wie Magdalena Bittel Spielleiterin Marina Lukard tatkräftig unterstützen oder Spielführerin Franziska Stöcklein auch abseits des Platzes Verantwortung übernimmt. Von einem eingeschworenen Haufen zu sprechen ist bei der DJK Teuchatz demnach alles andere als eine Floskel. Die eigene DNA stimmt – dafür ist der derzeitige Erfolg ein eindrucksvolles Spiegelbild.

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Tabelle Bezirksoberliga

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
9
69:4
27
2
9
45:12
24
4
9
30:15
18
5
9
24:18
13
7
9
11:22
10
8
9
7:32
6
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit


Bilanz DJK Teuchatz

Saison
Pl. 
Liga
2023/24
4. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2022/23
7. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2021/22
6. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2019/21
5. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2018/19
5. 
Bezirksoberliga Oberfranken
 
2017/18
2. 
Bezirksliga Oberfranken/W.
2016/17
1. 
Kreisliga Süd/West
2015/16
2. 
Kreisliga Süd/West
 
2014/15
3. 
Kreisliga Süd/West
 
2013/14
5. 
Kreisliga Süd/West
 
2012/13
3. 
Kreisliga Süd/West
 
2011/12
3. 
Kreisliga West
 
2010/11
3. 
Kreisliga Süd
 
2009/10
2. 
Kreisliga Süd
 
2008/09
5. 
Kreisliga Süd
 

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