Junger Trainer, junge Mannschaft: "Wollen uns jede Woche weiterentwickeln" - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 25.02.2019 um 06:00 Uhr
Junger Trainer, junge Mannschaft: "Wollen uns jede Woche weiterentwickeln"
HALBZEIT-BILANZ Der SV Coburg-Ketschendorf steht mit 13 Punkten aus den ersten sechs Spielen und mit der besten Offensive der Liga derzeit auf dem dritten Tabellenplatz der Kreisklasse Nord. Das Konzept von Neutrainer Kevin Krämer scheint aufzugehen. Für den 23-Jährigen ist es die erste Saison als Coach. anpfiff.info hat nach der aktuellen Stimmungslage von Trainer und Team gefragt.
Von Sebastian Pflaum
Herr Krämer, Sie haben im Sommer mit nur 23 Jahren das Traineramt bei den Damen übernommen. Wie gefällt Ihnen die Arbeit bisher? Wie kommen Sie zu Recht?
Kevin Krämer: Nachdem ich bereits in der vergangenen Saison unseren damaligen Trainer Ludwig Waschkau als Co-Trainer unterstützt habe und auch den Großteil der Mädels schon eine Zeit lang kenne, ist mir der Einstieg nicht sonderlich schwer gefallen. Mir macht die Arbeit sehr viel Spaß. Obwohl ich - da ich selbst auch aktiv Fußball spiele - bis zu sechsmal die Woche auf dem Platz stehe, freue ich mich auf jedes einzelne Training und auf die Spiele sowieso.

Sie haben es bereits angesprochen: Sie sind selbst auch aktiver Fußballspieler im Verein. Was sind für Sie die größten Unterschiede zwischen selbst spielen und von außen coachen?
Kevin Krämer: Der größte Unterschied für mich ist, dass man als Spieler größtenteils nur für seine eigene Leistung verantwortlich ist, während man als Trainer versucht, zu jeder Zeit das Maximale aus der Mannschaft herauszuholen. Außerdem habe ich festgestellt, dass ich als Trainer unter viel größerem Stress stehe, als wenn ich selbst spiele.

Michelle Scharf (re.) erzielte bereits fünf Tore in dieser Saison. Damit steht sie in der internen Torjägerliste hinter Lilly Höhn (sieben Tore) auf Platz zwei. 
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Auf einer Skala von 10 (Top) bis 0 (Flop) - wie schätzen Sie Ihre diesjährige, erste Halbserie ein?
Kevin Krämer: Ich bewerte unsere Saison bis jetzt mit einer guten 8. Wir haben eine sehr junge Mannschaft, die neu zusammengewürfelt wurde. Dafür haben wir uns sehr gut geschlagen und bis jetzt auch nur vier Punkte liegengelassen, womit wir durchaus zufrieden sind.

Welches Spiel war das bislang beste der Saison?

Kevin Krämer: Für mich war es ganz klar das letzte Spiel vor der Winterpause in Eicha. Auch wenn es unsere erste und bis jetzt auch einzige Niederlage der Saison war, haben wir in diesem Spiel gezeigt, dass wir auch mit einer Mannschaft wie Eicha mithalten können und uns vor keinem Gegner verstecken müssen.

…und welches war das schlechteste?

Kevin Krämer: Mir fällt es schwer, ein Spiel als das „Schlechteste“ zu bewerten. Aber wenn ich mich wirklich festlegen müsste, würde ich sagen, war es die erste Halbzeit beim Auswärtsspiel gegen die Coburg Locals. Wir haben überhaupt keinen Zugriff zum Spiel bekommen, konnten aber glücklicherweise in der Halbzeit den Schalter umlegen und die Partie mit guten 25 Minuten zu unseren Gunsten entscheiden.

Was haben die Mädels in der Hinrunde bislang richtig gut gemacht?
Kevin Krämer: Die Mädels versuchen immer, die Vorgaben so gut wie möglich umzusetzen und haben auch gezeigt, dass sie sich - wenn es mal nicht nach Plan läuft - in ein Spiel auch hineinbeißen können.

Im Heimspiel gegen den FC Baiersdorf gab es den bislang höchste Saisonsieg: ein 10:1.
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Gegenfrage: Was muss für 2019 in jedem Fall noch besser werden?
Kevin Krämer: Wir sind oft noch zu hektisch am Ball, was aber wahrscheinlich daran liegt, dass wir eine sehr junge und relativ unerfahrene Mannschaft sind. Ich bin davon überzeugt, dass wir dies relativ schnell verbessern können.

Unser "Tor des Jahres" schoss bislang...
Kevin Krämer: Ich freue mich über jedes einzelne Tor, das wir schießen. Wir haben einige Tore sehr schön herausgespielt, da gibt es für mich bis jetzt keinen Favoriten.

Welche Spielerin eines Gegners hat Sie denn sportlich am meisten geärgert?

Kevin Krämer: Das war ganz klar Sina Heß, die Torhüterin der SpVgg Eicha II. Wir hatten einige hochkarätige Chancen, die sie bis auf eine alle entschärfen konnte.

Gibt es in der Winterpause Zu- oder Abgänge, kehren verletzte oder lange fehlende Spielerinnen zurück?
Kevin Krämer: Jasmin Balascha wechselt zum TSV Oberlauter, Lena Heß hat mit dem Fußballspielen aufgehört. Auch Anna Dolderer muss pausieren, sie macht ein Praxissemester in einer anderen Stadt. Dafür kehrt Isabell Forkel nach einem Auslandssemester wieder zurück zum Team.

Welche Ziele haben Sie sich vor Saisonstart gesetzt und mit welcher Zielsetzung starten Sie ins Fußball-Frühjahr 2019?
Kevin Krämer: Wir haben uns kein wirkliches Ziel gesetzt. Wir wollen eine solide Mannschaft auf die Beine stellen, um für die nächsten Jahre eine gute Grundlage zu schaffen. Außerdem wollen wir uns jede Woche verbessern.

Der Coach im Einsatz: Kevin Krämer (li.) spielt selbst aktiv Fußball in Ketschendorf und ist immer wieder für einen Treffer gut.
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Wem trauen Sie in dieser Saison am ehesten den Meistertitel zu und warum?
Kevin Krämer: Ganz klar der SpVgg Eicha II. Sie haben bis jetzt noch keinen Punkt abgegeben und ich glaube nicht, dass sich daran bis zum Ende der Saison viel ändern wird.

Was muss am Saisonende erreicht werden, damit Sie sich zufrieden zurücklehnen können?
Kevin Krämer: Ich bin dann zufrieden, wenn wir die Saison ohne Verletzungen zu Ende spielen und wenn wir uns jede Woche ein bisschen weiterentwickeln.

Ist schon bekannt, ob Sie auch in der kommenden Saison wieder auf der Trainerbank sitzen?
Kevin Krämer: Wir haben bis jetzt noch keine Gespräche geführt, aber zum jetzigen Zeitpunkt bin ich bereit, die Arbeit als Trainer fortzusetzen.

anpfiff.info bedankt sich für das Interview und wünscht dem SV Coburg-Ketschendorf alles Gute für die Rückrunde 2019!

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Leser-Kommentare


"Mal ehrlich..."

Vom Fußball einmal abgesehen, in welcher Sportart würde Ihr Team wahrscheinlich eine gute Figur machen?
Kevin Krämer: Bei einem Mannschaftsabend im Sportland Dörfles-Esbach im November hat sich gezeigt, dass wir auch einige Bowlingtalente in der Mannschaft haben. Deswegen denke ich, dass wir uns auch beim Bowling gut schlagen würden.

Was ist Ihnen lieber, ein 5:4 oder eine 1:0?
Kevin Krämer: Ich wäre wahrscheinlich in beiden Fällen mit den Nerven am Ende, aber da es für die Zuschauer interessanter wäre, würde ich das 5:4 vorziehen.

Wenn der Coach im "Eckla" einen Beinschuss bekommt, dann...?
Kevin Krämer: ...darf er sich das für den Rest des Trainings anhören.


Daten SV Coburg-Ketschendorf

SV Coburg-Ketschendorf 1946 e.V.
Gründung: 1946
Mitglieder: 425
Farben: blau-weiß
Abteilungen: Fußball

SV Coburg-Ketschend. in Zahlen

Spiele
6
Spiele gewonnen
4
Spiele unentschieden
1
Spiele verloren
1
:0
Zu-Null-Spiele
1
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
0
Tore gesamt
27
Verschiedene Torschützen
8
Eigentore
0
Elfmetertore
0
Gelbe Karten
2
Gelb-rote Karten
0
Rote Karten
0
Eingesetzte Spieler
17
Zuschauer
70
Zuschauerschnitt
23

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15:00
H
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15:00
H
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10:30
A
 1:3
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17:00
A
Sa, 13.10.2018
15:00
H
 5:0
Mi, 07.11.2018
19:00
A
 3:1

Tabelle Kreisklasse Nord

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
6
26:3
18
7
6
10:25
3
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Torschützen SV Coburg-Ketschend.

7
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