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Artikel veröffentlicht am 17.04.2018 um 12:00 Uhr

Reitsch und Hof im direkten Duell: Das erste Endspiel um die Meisterschaft?

Wenn sich Woche für Woche zwei Mannschaften einer Liga ein erbittertes Fernduell um die Tabellenführung liefern und sich beide keine Ausrutscher erlauben, dann sind die direkten Aufeinandertreffen dieser Teams von großer Bedeutung. Ein solches tabellarisches Nachbarschaftsduell steht nun in der Bezirksoberliga an, wenn sich Spitzenreiter SV Reitsch und der punktgleiche Tabellenzweite 1. FFC Hof 2 gegenüberstehen.

Von Sebastian Pflaum

Eine klare Ausgangslage

Die beiden Ligaführenden der Bezirksoberliga Oberfranken könnten viel ähnlicher nicht sein. Sowohl der SV Reitsch als auch der 1. FFC Hof 2 stehen nach elf Spieltagen mit 31 Zählern da und haben noch keines ihrer Ligaspiele verloren. Lediglich einmal konnten beide Mannschaften eine Begegnung nicht für sich entscheiden. Nämlich im Hinspiel, als sie sich im direkten Duell gegenüber standen. Damals, im September 2017, rettete Cindy Matetschk dem FFC durch einen Treffer in der letzten Minute noch ein 3:3-Unentschieden auf der SV-Sportanlage. Es war das erste und bislang einzige Saisontor der 39-Jährigen.
Rund ein halbes Jahr später treffen die Frankenwälderinnen und der FFC Hof 2 im Rückspiel jetzt wieder aufeinander. Die Vorzeichen sind hierbei genauso klar, wie schon im ersten Aufeinandertreffen: Der Sieger dieses Spitzenspiels grüßt von Tabellenplatz eins und darf sich fortan als Topfavorit auf die Meisterschaft und den Aufstieg bezeichnen. Bei einem Unentschieden bliebe der SV Reitsch aufgrund der besseren Tordifferenz auf der Pole Position stehen. Es wird wohl wieder ein Spiel auf Augenhöhe werden, dessen Ausgang von hoher Bedeutung für den weiteren Saisonverlauf sein könnte.

Energisch kämpft SVR-Spielführerin Katrin Kittel (re.) im Spiel gegen Wernsdorf um den Ball.

anpfiff.info

Reitsch hat sich schon warmgeschossen

Für die Damen des Sportvereins hätte der Rückrundenauftakt im Jahr 2018 nicht besser verlaufen können. Stolze 25 der bisher 70 erzielten Treffer erzielte Reitsch in den letzten drei Partien, die mit 5:0 in Wernsdorf, 9:0 in Münchberg und sogar 11:0 zu Hause gegen Eicha 2 zu Ende gegangen waren. Mit dem siebten Tor gegen die Sportvereinigung gelang Linda Wachter der insgesamt 400. Bezirksoberliga-Treffer der Vereinsgeschichte. Dem kommenden Spitzenspiel gegen den 1. FFC Hof 2 wird man wohl weitestgehend gelassen, aber natürlich auch mit dem nötigen sportlichen Ehrgeiz entgegensehen. SV-Trainer Helmut Eckert äußerte sich kürzlich in der Halbzeitbilanz von anpfiff.info sehr konkret über die immer noch gute Ausgangslage seiner Mannschaft, als er sagte: „Wir wollen bis zum Schluss um den Titel mitspielen. Ob es am Ende reicht oder nicht, ist eine andere Sache.“

Hofer Bollwerk baut auf Knarr und Keil

Die Toptorschützinnen des FFC:
Theresa Knarr (li.) und Sabrina Keil (re.)

anpfiff.info

Im heimischen Ossecker-Stadion hat der Frauenfußballclub heuer eine sehr starke Bilanz aufzuweisen. Mit einer Differenz von 34:3-Toren stellen die Hofer Damen sowohl die beste Heimoffensive, als auch die beste Heimdefensive der Liga. Einen großen Anteil an den aktuell 54 Saisontoren haben Sabrina Keil und Theresa Knarr, die mit neun beziehungsweise elf Treffern stolze 37 Porzent aller bisherigen FFC-Buden erzielen konnten. Schon im Hinspiel gelang der 23-jährigen Sabrina Keil ein Tor gegen den SV Reitsch. Für das Rückspiel dürfte sie sich erneut Großes vorgenommen haben. Desweitern möchte die stabile Abwehrreihe rund um Kapitänin Patricia Schiele weiterhin als Bollerwerk fungieren und es den Frankenwälderinnen so schwer wie möglich machen, vor das Gehäuse der Hofer zu kommen.

Weichen stellen für das Saisonfinale

In Anbetracht der Tatsache, dass sich sowohl der SV Reitsch, als auch der 1. FFC Hof 2 bislang keinen Fehler erlaubt haben, ist davon auszugehen, dass diese direkte Paarung ein erstes Endspiel im Kampf um die Meisterschaft darstellt. In den verbleibenden sieben Spielwochen müssen beide zwar auch noch gegen den aktuellen Tabellendritten aus Wernsdorf und den Tabellenvierten aus Ebing antreten. Jedoch ist man hier aufgrund des bisherigen Saisonverlaufs jeweils als klarer Favorit einzustufen. Dennoch: „Im Fußball kann alles passieren!“ heißt es immer so schön. Schon ein kleiner Patzer gegen einen vermeintlich schwächeren Gegner kann von großer Bedeutung im Kampf um den Meistertitel sein. Und mit neun Zählern Rückstand bei einem Spiel weniger ist sicherlich auch für den SV Wernsdorf das letzte Wort im Kampf um Platz eins noch nicht gesprochen.
Für den SV Reitsch, der im letzten Jahr nach vier Spielzeiten Landesliga in die Bezirksobrliga abgestiegen ist, wäre der direkte Wiederaufstieg unter Neutrainer Helmut Eckert sicherlich Balsam für die Seele. Für den 1. FFC Hof würde der Sprung in die nächsthöhere Liga den größten Erfolg der zweiten Mannschaft darstellen, die seit ihrer Gründung im Jahr 2010 in der Bezirksoberliga ansässig ist.