Mein Held im Hintergrund: Der Mann der 100 000 Brotwörscht - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 26.09.2017 um 06:00 Uhr
Mein Held im Hintergrund: Der Mann der 100 000 Brotwörscht
Willi will‘s wissen! Eigentlich gar nicht Willi Sager selbst, sondern seine stolzen Vereinsmitglieder des 1. FC Lichtenfels, die ihren Chefkoch aus der Bratwurstbude zum Online-Voting bei Mein-Held-im-Hintergrund angemeldet haben. Dort können seine Fans noch bis zum 3. Oktober für ihren Helden abstimmen, der weit mehr beherrscht als nur die Kunst des Grillguts…
Von Bernd Riemke

„Das hab ich ihm erst erzählt als er sich nicht mehr wehren konnte. Da muss er jetzt durch, auch wenn er mich direkt enterben wollte“, berichtet Thomas Sager schmunzelnd von dem Clou seinen Papa beim Online-Voting von Mein-Held-im-Hintergrund angemeldet zu haben. Aus allen Einsendungen für den Monat September hat eine mehrköpfige Jury, in der unter anderem FCA-Profi Daniel Baier sowie Club-Legende Stefan Reuter sitzen, fünf Ehrenamtliche auserkoren, die aufgrund ihrer herausragenden Dienste für ihren Verein mit der Ehre bedacht werden, bundesweit ins Rampenlicht zu rücken.

Vom Fan zum Trainer

Wilhelm – von allen nur Willi genannt – Sager ist einer von ihnen. In den späten 1960er Jahren, als der ruhmreiche FC Lichtenfels im Karl-Fleschutz Stadion zu glanzvollen Bayernliga Zeiten die Massen anzog, wurde auch der gebürtige Tiroler, der heute noch die österreichische Staatsbürgerschaft besitzt, vom Virus in rot und weiß infiziert. Als schließlich seine Söhne Thomas, Stefan und Ralf am Maindamm dem runden Leder nachjagten, begann auch für den heute 70-jährigen rüstigen Rentner sein Engagement im Jugendbereich des FC Lichtenfels. Anfangs noch als Betreuer der Kleinsten, übernahm er bald das Traineramt der Bambini und später der E-Junioren. Die Fußball-Steppke waren und sind sein Metier, denn bis zum Grundschulalter braucht es für den Fußballnachwuchs vor allem geduldige Übungsleiter, die den Kindern Spaß und Freude am Spiel vermitteln – genau die Tugenden, die Willi Sager seit jeher auszeichnen und die dafür Sorge tragen, dass der gelernte Koch seit über drei Jahrzehnten den Jüngsten neben den fußballerischen Grundlagen vor allem das Wir-Gefühl vermittelt, das in einem Mannschaftssport zwangsläufig unerlässlich ist.

Die erste Generation der von ihm trainierten Kinder spielt längst in der Altliga des FC Lichtenfels, doch auch in der laufenden Saison kümmert sich Willi Sager wieder um die F-Junioren seines Vereins.
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Bescheidenheit ist seine Zier

Mit Aufgaben in der Jugendleitung sowie dem Training der Bambini und der G-Junioren scheint Willi Sager indes noch lange nicht ausgelastet zu sein. Der einstige Küchenchef des Altenheims in Lichtenfels, ist auch hinter dem Herd am Sportheim des FCL längst eine feste Institution. Ob an den Abenden nach mancher Trainingseinheiten, zu Familienfesten oder während der Schulferien zu mehrtägigen Feriencamps – der 70-Jährige wird nicht müde, sich für seinen Verein zu engagieren. „Seine Frau Margit ist auch froh, wenn er mal nicht zu Hause ist“, erzählt sein Sohn Thomas augenzwinkernd, wohlwissend, dass einzig der Spaß an der Sache und die Zugehörigkeit zu einer großen Vereins-Familie die Antriebsfeder für seinen Vater sind, sich bei anhaltender Gesundheit in den Dienst seines FCL zu stellen. „Ich mach doch gar nichts“, hört man den bescheidenen Rentner dann seine eigenen Leistungen lapidar zusammenfassen, denn ein zufriedenes Schmatzen, ein lautes Kinderlachen oder immer wiederkehrende Stammgäste an der Bratwurstbude sind Anerkennung genug für den Helden im Hintergrund. Jene Bratwurstbude ist bei Heimspielen des FC Lichtenfels seit über dreißig Jahren sein zu Hause. „An die 100 000 hat er bestimmt gegrillt“, ist sich Sohn Thomas sicher, dass noch viele „Päärla“ dazukommen, solange der Estragon-Senf aus der Tiroler Heimat bei regelmäßigen Besuchen in seiner Geburtstadt Imst literweise den Weg ins Frankenland findet

Online-Voting für Willi Sager

Willi Sager besticht durch seine ruhige Bodenständigkeit und die Bescheidenheit mit dem zufrieden zu sein, was er in seinem Leben erreicht hat. Das wiederum ist eine ganze Menge, denn nicht umsonst wurde dem kinderlieben „Opa Willi“ die Ehrenmitgliedschaft seines 1. FC Lichtenfels vermacht, die er sich durch seinen unermüdlichen Einsatz zum Wohle aller in vielen Jahrzehnten für seinen Verein verdient hat. Wenn auch Sie dem stillen Helden im Hintergrund ihre Anerkennung für über dreißig Jahre ehrenamtliche Vereinstätigkeit zukommen lassen möchten, dann geben Sie Willi Sager noch bis zum 3. Oktober Ihre Stimme beimOnline-Voting von Mein-Held-im-Hintergrund auch wenn der bescheidene Held sich selbst wohl am allerwenigsten als solcher sieht...


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