Bloß nicht in die Relegation: Bezirksliga-Sextett kämpft um den Klassenerhalt - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 11.05.2017 um 06:00 Uhr
Bloß nicht in die Relegation: Bezirksliga-Sextett kämpft um den Klassenerhalt
Einer der Relegationsplätze in der Bezirksliga ist zwei Spieltage vor Schluss vergeben. Zwei Karten zum Nachsitzen nach Beendigung der regulären sind noch an sechs potentielle Kandidaten zu vergeben. anpfiff.info unterzieht das Sextett einem Formcheck und verrät außerdem, wer in den vergangenen Jahren wahrer Relegations-Meister war und wer die KO-Spiele nach der Saison statistisch gesehen tunlichst vermeiden sollte.
Von Bernd Riemke
Entweder SpVgg Stegaurach oder TSV Marktzeuln. Einer dieser beiden wird neben dem bereits als Absteiger feststehenden TV Ebern den direkten Gang in die zugehörige Kreisliga antreten. Der andere geht in jedem Fall als einer von drei Releganten der Bezirksliga/West durch die Mühlen der KO-Spiele nach der Saison. Während für diese beiden das Erreichen des Relegationsplatzes im Finale als kleiner Zwischenerfolg gefeiert werden kann, gilt es für die anderen sechs gefährdeten Teams, dieses Szenario mit allen Mitteln zu verhindern. Die Konstellation, dass die direkten Vergleiche – bis auf eine einzige Ausnahme – alle bereits gespielt sind, könnte sogar dazu führen, dass die magischen 40 Punkte nicht zum direkten Klassenerhalt reichen.

TSV Schammelsdorf (8. Platz, 39 Punkte)

Der TSV ist zweifelsohne die Mannschaft der Stunde. Fünf Siege aus den letzten fünf Partien bei einem bärenstarken Torverhältnis von 14:1 und verbunden mit der Tatsache, dass Keeper Matthias Schneider das Runde seit herausragenden 393 Spielminuten nicht mehr aus dem Eckigen holen musste. Obwohl Schammelsdorf als drittbeste Heimmannschaft der Liga seine Zähler weitgehend auf eigenem Gelände holt, gelang in der laufenden Siegesserie sogar ein 1:0-Dreier beim spielstarken SV Bosporus Coburg – zu Null. Das schafften Kauders Kicker zuvor auswärts letztmalig im Oktober 2016. Auf der Woge des Erfolges benötigt Schammelsdorf noch einen Sieg zum sicheren Ligaverbleib. Auf ein Alles-Oder-Nichts-Finale am letzten Spieltag gegen den TSV Sonnefeld, der dann womöglich noch jeden Zähler für den Aufstieg in die Landesliga braucht, möchten es Massak & Co sicher nicht ankommen lassen.

Nur keine Querschläger mehr produzieren heißt es für Patrick Wicht und den TSV Mönchröden.
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TSV Mönchröden (9. Platz, 37 Punkte)

Heute hui und morgen pfui! Dieses Schema zog und zieht sich beinahe von Beginn an durch die Saison der Mönche. Aus den letzten beiden Auswärtsspielen brachte der TSV sechs Punkte und sagenhafte 9:0 Tore mit nach Hause. Dort, im heimischen Wildpark, setzte es jedoch jüngst zwei Niederlagen (im Laufe der Saison insgesamt schon derer sieben) ohne eigenen Treffer. Mönchröden empfängt mit dem TSV Schammelsdorf zunächst die Mannschaft der Stunde und muss abschließend zum TSV Ebensfeld reisen. Gegen die vier Top-Teams der Liga gelang der Hüttl-Elf bislang erst ein einziger Saisonsieg. Derlei Zahlenspiele greifen bei den Spielen des TSV jedoch meist nicht. Hui und pfui richtet sich in den meisten Partien danach, welchem Team der erste Treffer gelingt. Gehen die Mönche in Führung, kommt der Torexpress ins Rollen. Erzielt der Gegner das 0:1 rückt ein Punktgewinn in weite Ferne.

DJK Don Bosco Bamberg 2 (10. Platz, 37 Punkte)

Oft rutscht im Saisonfinale ein Team in die Gefahrenzone der Tabelle ab, das zwischenzeitlich längst gerettet schien. Als die Wildensorger am 23. Spieltag den TSV Marktzeuln mit 6:0 nach Hause schickten, betrug der Vorsprung auf den ersten Schleuderplatz komfortable neun Zähler. Seit jenem 1. April befindet sich die Bayernliga-Zweite beinahe im freien Fall und konnte lediglich eines der folgenden fünf Spiele für sich entscheiden, wobei es gerade bei den direkten Konkurrenten in Kleintettau (0:3) und Unterleiterbach (1:5) empfindliche Schlappen setzte. Die aktuell formschwache DJK empfängt zunächst im Derby die SpVgg Stegaurach, für die es ums nackte Überleben geht, und muss abschließend zum spielstarken SV Bosporus nach Coburg reisen. Gerade auf fremdem Terrain bietet Don Bosco 2 mit 41 Gegentreffern die Schießbude der Liga.

ASV Kleintettau (11. Platz, 36 Punkte)

Elf Zähler aus den letzten sechs Partien und von den zwei Auswärtsreisen zu den Aufstiegskandidaten Ebensfeld (1:1) und Ebing (2:1) insgesamt vier Punkte mit nach Hause genommen. Die Form stimmt bei den Frankenwäldern, die dem leidlichen 0:2 im Nachholspiel in Stegaurach nachtrauern werden, da sie sonst beinahe aller Sorgen schon ledig wären. So erwartet der ASV zunächst zum einzigen Landkreisderby den FC Mitwitz auf heimischer Anlage, wo die Häusler-Schützlinge in den letzten drei Partien mit drei Siegen und 7:0 Toren mehr als nur zu überzeugen wussten. Am letzten Spieltag steht das Gastspiel in Oberhaid an, der sich dann womöglich selbst noch im Titelkampf befindet. Dass Kleintettau keine Angst vor großen Namen hat, bekam allerdings auch schon Ligaprimus Sonnefeld zu spüren, der aus dem Frankenwald mit einem 0:2 im Gepäck die Heimreise antrat. Kleintettaus Bilanz gegen die Top 4 der Liga im Jahr 2017: zwei Siege und sieben Punkte – und der FCO wartet noch.

Wer ist im Ligaendspurt einen Schritt voraus? Kevin Sari und der ASV Kleintettau (re.) oder doch Mitaufsteiger Tobias Grasser mit seinem TSV Breitengüßbach?
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TSV Breitengüßbach (12. Platz, 35 Punkte)


Nach dem erfolgreichen Auftakt in den Monat April, als die gelb-schwarzen innerhalb von zwei Wochen vier Pflichtspiele zu bestreiten hatten und dreimal als Sieger vom Platz gingen, schien vieles auf ein Her(r)liches Saisonfinale für den Vorjahresaufsteiger hinzuweisen. Der April machte mit den TSV-Kickern jedoch auch sportlich, was er wollte und so steht Breitengüßbach nach zuletzt zwei Niederlagen erstmals wieder seit dem 1. Spieltag (!) auf einem Relegationsplatz. Der TSV steht in den beiden Partien zu Hause gegen Bosporus Coburg und beim TV Ebern demnach unter Zugzwang. In den Hinspielen gelang gegen beide Konkurrenten (0:2 in Coburg und 0:4 gegen Ebern) nicht einmal ein einziger eigener Treffer. Mut machen jedoch die zehn Zähler aus den letzten fünf Heimspielen, die dem TSV schließlich am letzten Spieltag ein persönliches Endspiel um den Klassenerhalt bescheren können.

FSV Unterleiterbach (13. Platz, 33 Punkte)

Wie sich in der Bezirksliga ein Platz über dem ominösen Strich anfühlt, wissen in Unterleiterbach sprichwörtlich augenzwinkernd nur die älteren Vereinsmitglieder. Nach dem 1. Spieltag rangierte schwarz-gelb zwar auf Rang elf – aber nur wegen des selbst erzielten Treffers bei der 1:2-Auftaktpleite gegen Kleintettau. Seither tummelt sich der FSV zwischen Platz 12 und dem Tabellenende. Daran konnte auch der Trainerwechsel von Fif Jefkay zu Tobias Eichhorn nichts ändern. Der neue Coach holte – ins kalte Wasser geschmissen – ordentliche zehn Zähler aus sechs Partien, die Wankelmütigkeit brachte aber auch er nicht aus den Beinen seiner Kicker. Zu häufig wechselten sich Hoch und Tief ab. So ist die ligaweit viertbeste Heimmannschaft auswärts häufig nicht mehr als ein gern gesehener Punktelieferant. Der FSV hinkt dem rettenden Ufer ohnehin schon drei Zähler hinterher – imaginär sind es gar vier, denn Unterleiterbach hat (bis auf das Duell mit Don Bosco Bamberg 2) alle anderen direkten Vergleiche verloren.

Ausblick auf freie Plätze

Zwei Spieltag vor Schluss sind noch viele Eventualitäten möglich. Nicht nur in der Bezirksliga selbst, denn insbesondere die Relegation zur Landesliga hat ebenso unmittelbaren Einfluss auf die freien Plätze der Bezirksliga/West. Steigt der FCE Bamberg 2010 direkt ab? Rettet sich der FC Coburg ohne Relegation? Scheitert der SV Friesen als Vizemeister der Bezirksliga/Ost und wird folgerichtig zur neuen Saison wieder der West-Gruppe angegliedert? All diese Szenarien werden nach dem letzten Spieltag am 20. Mai ein wenig klarer erscheinen und zwangsläufig beeinflussen, ob die Kreisliga-Vizemeister mit den drei Bezirksliga-Releganten im ungünstigsten Fall nur einen oder bestmöglich sogar drei freie Plätze für die Bezirksliga 2017/18 ausspielen.

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Tabelle Bezirksliga Oberfranken

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
28
48:26
58
2
28
64:32
56
3
28
44:28
50
4
28
47:37
47
6
28
47:39
42
7
28
47:43
42
10
28
53:53
37
11
28
46:51
36
12
28
51:63
35
14
28
27:43
27
15
28
32:49
25
16
28
22:76
13
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit


Die direkten Vergleiche

TSV Schammelsdorf
TSV Mönchröden 3:1 - 14.5.
DJK Bamberg 3:3 - 0:3
ASV Kleintettau 3:0 - 2:1
TSV Breitengüßbach 1:0 - 3:3
FSV Unterleiterbach 2:0 - 1:3

TSV Mönchröden
TSV Schammelsdorf 14.5. - 1:3
DJK Bamberg 2:0 - 1:3
ASV Kleintettau 4:0 - 3:0
TSV Breitengüßbach 0:2 - 4:7
FSV Unterleiterbach 2:0 - 1:1

DJK Don Bosco Bamberg 2
TSV Schammelsdorf 3:0 - 3:3
TSV Mönchröden 3:1 - 0:2
ASV Kleintettau 1:1 - 0:3
TSV Breitengüßbach 3:1 - 1:3
FSV Unterleiterbach 3:1 - 1:5

ASV Kleintettau
TSV Schammelsdorf 1:2 - 0:3
TSV Mönchröden 0:3 - 0:4
DJK Bamberg 3:0 - 1:1
TSV Breitengüßbach 2:2 - 1:4
FSV Unterleiterbach 5:2 - 2:1

TSV Breitengüßbach
TSV Schammelsdorf 3:3 - 0:1
TSV Mönchröden 7:4 - 2:0
DJK Bamberg 3:1 - 1:3
ASV Kleintettau 4:1 - 2:2
FSV Unterleiterbach 2:0 - 2:1

FSV Unterleiterbach
TSV Schammelsdorf3:1 - 0:2
TSV Mönchröden 1:1 - 0:5
DJK Bamberg 5:1 - 1:3
ASV Kleintettau 1:2 - 2:5
TSV Breitengüßbach 1:2 - 0:2

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Relegationserprobt

Der TSV Breitengüßbach ist wahrer Relegations-Meister. Der Durchmarsch von der Kreisklasse in die Bezirksliga in den Jahren 2015 und 2016 gelang jeweils über das Nachsitzen in den KO-Spielen.

Im Jahr 2015 gelang auch dem FSV Unterleiterbach über die Relegation der Aufstieg in die Bezirksliga.

Der Saison nach der Saison ging der ASV Kleintettau zuletzt fast zehn Jahre konsequent aus dem Weg. 2008 stiegen die Frankenwälder im Nachsitzen in die Kreisklasse auf.

Totales Neuland wären die KO-Spiele für DJK Don Bosco Bamberg 2. Seit die Zweite aufstiegsberechtigt an den Start geht feierten die Wildensorger zwar drei Aufstiege - diese jedoch alle als Meister. Einen Abstieg musste das Team bislang nicht hinnehmen.

Aufsteigen ohne Relegation musste auch der TSV Schammelsdorf, der 2014 als Vizemeister noch scheiterte, im Jahr darauf jedoch als Meister in die Bezirksliga aufstieg.

Rein statistisch sollte der TSV Mönchröden die Relegation zwingend vermeiden. Seit 2012 nahmen die Mönche dreimal an den Ausscheidungsspielen teil - und verloren dreimal. Zweimal waren dies jedoch Aufstiegsrelegationen zur Landesliga.


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