Unglücksraben und Schnellzünder: Flo Häublein erzielt das schnellste Tor der Saison - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 02.03.2017 um 18:00 Uhr
Unglücksraben und Schnellzünder: Flo Häublein erzielt das schnellste Tor der Saison
HALBZEIT-BILANZ Ebensfelds Mister Doppelpack traf nach nicht einmal einer Spielminute und verewigte sich damit in den Geschichtsbüchern der Bezirksligasaison 2016/17. Doch wer schoss das erste Tor der Serie? Wer benötigte für sein Tor lediglich einen Ballkontakt und wer sind die Eigentor- beziehungsweise. Joker-Könige der Liga? Das lesen Sie in der letzten Halbzeitbilanz vor dem Pflichtspielstart ins neue Jahr.
Von Bernd Riemke
Es war ein in vielerlei Hinsicht nachhaltiges Derby zwischen dem TSV Breitengüßbach und dem TSV Ebensfeld am vierten Spieltag der noch jungen Saison. An jenem 13. August 2016 krönte der Aufsteiger seine Aufholjagd und rang den Landesliga-Absteiger nach 0:2-Rückstand noch mit 3:2 in die Knie. Die Führung erzielte die Gunreben-Elf dabei bereits mit dem allerersten Angriff der Partie. Kevin Popp behauptete sich auf dem linken Flügel, legte das Spielgerät quer in den Strafraum, wo Florian Häublein bereits lauerte und keine Mühe hatte zur frühen Führung zu vollstrecken. Zur frühsten sogar im gesamten bisherigen Saisonverlauf, denn der erste von zwölf Häublein-Treffern sollte bis dato das schnellste Tor der laufenden Bezirksligasaison bleiben.

Tor ohne Anlauf

Schnell war auch Tom Schrör. Einer der Youngster des FC Oberhaid wurde am 12. Spieltag beim Stande von 3:1 gegen DJK Don Bosco Bamberg 2 in der letzten Spielminute eingewechselt, um noch etwas Zeit von der Stadionuhr zu nehmen und den Vorsprung zu verteidigen. Der 19-Jährige ignorierte augenzwinkernd kurzerhand die Anweisungen seines Trainers, erlief Sekunden nachdem er den Rasen betrat einen verunglückten Rückpass und vollstreckte abgezockt zur endgültigen Entscheidung. Dem stand Marc Eckstein in nichts nach. Am 8. Spieltag lag seine DJK Don Bosco zweimal in Marktzeuln in Führung und musste zweimal den Ausgleich schlucken. Bis Eckstein in der 59. Minute eingewechselt wurde und keine Zeigerumdrehung später den siegbringenden dritten Treffer für seine Farben erzielte. Was Tom Schrör und Eckstein Recht war, war Thomas Lurz nur billig. Am 2. Spieltag empfing sein TSV Breitengüßbach den Vorjahresvize TSV Mönchröden zu einem denkwürdigen Schlagabtausch. Das 7:4 blieb bislang die torreichste Begegnung. Den Schlusspunkt zu diesem historischen ersten Bezirksliga-(Heim)Sieg der Güßbacher setzte Thomas Lurz, der zwei Minuten nach seiner Hereinnahme die Begegnung mit seinem ersten Ballkontakt nach einem Konterangriff – sehenswert initiiert durch Stefan Herl - zum Endergebnis abschloss.

Max Häßler (DJK Don Bosco Bamberg 2) erzielte am 23.7.2016 das erste Tor der laufenden Bezirksligasaison
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Historische Treffer

Just in dieser Begegnung feierte Breitengüßbach nicht nur den ersten Heimsieg der Vereinshistorie in der Bezirksliga, sondern grundsätzlich den ersten Sieg in der neuen Liga. Obendrein erzielte der TSV auch noch sein erstes Tor auf Bezirksebene. Dies blieb Waldemar Mayer vorbehalten, der nach acht Minuten am Ende eines Angriffs über die rechte Seite stand und sich per Rechtsschuss in den Geschichtsbüchern des Vereins verewigte. In den Annalen der Saison wird Max Häßler als erster Torschütze stehen. In der Partie seiner DJK Don Bosco Bamberg 2 am 23. Juli 2016 erkämpfte sich Häßler im Mittelfeld das Leder selbst und zog nach einem feinen Doppelpass aus etwa 25m ab. Sein Schuss, der in der 26. Minute flach im linken unteren Eck einschlug, markierte das erste Tor der Bezirksliga-Spielzeit 2016/17.

Blitz-Joker

Trainern wird oft und gerne ein glückliches Händchen unterstellt, wenn sie den Spieler einwechseln, der anschließend noch ein Tor erzielt. Mario Bail glückte dies gleich zweimal. Neben Marc Eckstein in Marktzeuln brachte der Don Bosco-Coach am 16. Spieltag Stefan Reck beim Stande von 1:1 gegen TV Ebern von der Bank. Der Goalgetter benötigte drei Minuten Anlaufzeit, um seine Farben beim 3:1-Erfolg erneut in Führung zu schießen. Nicht minder wertvoll war die Hereinnahme von Björn Vogel auf Seiten des FC Oberhaid am 15. Spieltag in der Partie beim ASV Kleintettau. Beim Stande von 1:2 aus Sicht des FCO betrat der 25-Jährige in der 59. Minute das Feld und traf vier Zeigerumdrehungen später zum 2:2-Endstand. Ähnlich schnell zündete auch der Motor von André Langguth, dessen Tor zum zwischenzeitlichen 5:2 vier Minuten nach seiner Einwechslung in der Partie gegen TSV Breitengüßbach (Endstand 6:2) jedoch ebenso eher statistischen Wert hatte, wie der Treffer von Tobias Werner, der für den FSV Unterleiterbach beim 4:0-Heimerfolg über die Turner aus Ebern unmittelbar nach seiner Hereinnahme zum 3:0 traf.

Mit ihnen kam die Wende

Mehr Anlaufzeit, aber dafür nachhaltigen Erfolg können Ibrahim Iskender und Benedikt Quinger für sich beanspruchen. Der 30-Jährige Angreifer des ASV Kleintettau stand bei seinen 16 Einsätzen für die Frankenwälder stets in der Anfangsformation – bis auf die Partie gegen TV Ebern am 4. Spieltag. Da wurde Iskender in der 80. Minute beim Stand von 1:1 eingewechselt und erzielte anschließend beide Treffer zum 3:1-Endstand in der 88. und 90. Minute. Seine ganz eigene Story schrieb auch Benedikt Quinger am 10. Spieltag. Beim TSV Marktzeuln lag sein TSV Ebensfeld zur Halbzeit mit 0:1 in Rückstand, ehe der 32-Jährige das Spielfeld betrat. Mit seinem Ausgleich in Minute 70 leitete Quinger die Wende ein, bereitete wenig später auch noch das vorentscheidende 3:1 vor und schnürte schließlich seinen persönlichen Doppelpack zum 4:1-Endstand für seine Farben. Zwei Tore und eine Vorlage in einer Halbzeit nach seiner Einwechslung – eine mehr als bemerkenswerte Leistung.

Ibrahim Iskender bejubelt eines seiner beiden Jokertore beim 3:1-Sieg des ASV Kleintettau über den TV Ebern.
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Breitengüßbach und die Eigentore

Und dann waren da noch die Tore, die der eigenen Mannschaft am meisten schmerzen. Patrick Wicht (TSV Mönchröden) erzielte am 2. Spieltag beim Tag der offenen Tore in Breitengüßbach (4:7) das erste Eigentor der laufenden Serie. Dass dies bei einer Begegnung mit Beteiligung des schwarz-gelben TSV geschah sollte ein Fingerzeig für den weiteren Verlauf der Saison sein. Denn auch am 19. Spieltag profitierte Güßbach von Eigentoren des Gegners – der TSV Ebensfeld erzielte beim 4:2-Sieg gleich alle sechs Tore selber. Zunächst traf Dominik Scheler zum 0:1 aus Sicht des TSV Ebensfeld ins eigene Netz und in der zweiten Halbzeit passierte Thomas Stölzel das gleiche Missgeschick. Treffer freilich, die am Ende ob des eigenen Sieges verschmerzbar waren. Während Breitengüßbach also drei der eigenen Tore gar nicht selbst erzielte, zielten die Kicker der Aufsteigers selbst auch zweimal ins eigene Netz. Michael Krümmer schoss am 7. Spieltag eines der klassischen Eigentore als er bei einem Klärungsversuch unglücklich den Ball über die Linie beförderte. Dieser zwischenzeitliche Anschlusstreffer beim 3:2-Erfolg über den TSV Marktzeuln blieb am Ende jedoch ohne größere Folgen. Ähnliche Szene – gleiche Folgen am 10. Spieltag als Maximilian Stärk in Mitwitz retten wollte, was nicht mehr zu retten war. Sein Eigentor in der 8. Minute markierte den 0:2-Zwischenstand bei der 2:6-Pleite des TSV in Mitwitz.

Mitwitzer Kuriositätenkabinett

Dass ausgerechnet in der Partie Mitwitz – Breitengüßbach ein Eigentor fällt, war rein statistisch gesehen durchaus zu erwarten. Während es in Spielen mit Beteiligung des TSV gleich fünfmal im eigenen Kasten einschlug, passierte dies dreimal, wenn die Mimezer antraten. Ein zweites Mal profitierte der FCM dabei von einer missglückten Rettungstat des Gegners als Milan Naperkowski das Spielgerät am 7. Spieltag zum 0:1 in die eigenen Maschen lenkte und damit die erste Heimniederlage des TSV Schammelsdorf (2:3) einleitete. Weitaus kurioser traf der FCM selbst ins eigene Netz. Carsten Engel fabrizierte dies in Koproduktion mit seinem Keeper. Einen eher harmlosen Rückpass ließ Jan Winterstein am 14. Spieltag im Derby gegen ASV Kleintetttau unter der Sohle hindurchrutschen und schlug das Leder anschließend erst nach Überschreiten der Torlinie wieder ins Feld zurück. Trotz dieses zwischenzeitlichen 0:2 rettete Mimez am Ende beim 3:3 noch einen Zähler. Nichts zu retten gab es für Omar Rahmani (SV Bosporus Coburg) am 16. Spieltag, der bei der 0:3-Pleite in Merkendorf eine Hereingabe zum Endstand ins eigene Netz klärte und somit das achte Eigentor der laufenden Serie markierte.

In zwei Tagen rollt die Kugel wieder und die Bezirksliga verabschiedet sich aus der Winterpause. anpfiff.info ist für Sie bei den Topspielen TSV Ebensfeld – TSV Sonnefeld sowie SV Bosporus Coburg – TSV Marktzeuln live vor Ort, um möglicherweise von neuen Eigentoren, Jokertreffern oder dem vielleicht schnellsten Jubel der Saison zu berichten. Das erste Tor des Jahres 2017 wird aller Voraussicht nach jedoch in einer der drei Samstags-Begegnungen fallen...

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Tabelle Bezirksliga Oberfranken

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
17
35:11
41
2
17
32:18
32
3
18
34:26
32
4
17
31:19
28
5
18
32:31
27
7
17
31:24
27
9
16
30:35
22
10
18
32:35
22
11
17
23:25
22
14
15
21:26
15
15
17
16:26
13
16
17
13:42
7
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit


Joker-Tore Bezirksliga Oberfrank

Ibrahim Iskender und Benedikt Quinger erzielten ihre beiden Joker-Tore jeweils in einer einzigen Partie. André Langguth und Björn Vogel waren bei einem ihrer beiden Joker-Tore echte Schnellzünder.

Last-Minute-Treffer Bezirksliga

Entscheidende Tore in der Schlussminute
Kleintettau und Ebing gelangen gleich zwei Treffer in der Schlussminute, die noch spielentscheidenden Charakter hatten.

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