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Artikel veröffentlicht am 24.02.2017 um 12:00 Uhr

Dietersdorf nur auf Platz sieben: SpVgg-Frauenteam hat noch Luft nach oben!

HALBZEIT-BILANZ Nach fünfjähriger ununterbrochener Bezirksoberliga-Zugehörigkeit ist man beim Frauenteam der SpVgg Dietersdorf nun eine Klasse tiefer in der Bezirksliga West zur Winterpause mit Rang sieben mit neun Punkten und einem negativen Torverhältnis von 18:26-Toren nicht ganz so zufrieden wie erhofft. anpfiff.info hat sich mit dem 39-jährigen Trainer Christian Barkow unterhalten, der die Gründe erklärt.

Von Dieter Koch

Die kommende Saison 2017/18 ist die letzte für Christian Barkow beim Dietersdorfer Frauenteam.

anpfiff.info

Herr Barkow, wie hat Ihr Team den Bezirksoberliga-Abstieg verkraftet?
Christian Barkow: Nach dem Abstieg, der im Grunde "eingeplant" war, gab es zu Saisonbeginn kaum personelle Veränderungen. Wir mussten kurzfristig eine sehr starke und erfahrene Spielerin ersetzen. Sie hat vor wenigen Tagen ihr erstes Baby zur Welt gebracht. Wir sind also mit einem guten Kader in die Bezirksliga-Saison gestartet und ich habe mit einem Platz im gesicherten Mittelfeld gerechnet. Durch Verletzungen, wichtige Prüfungsphasen in Ausbildung oder Studium müssen wir zum Start der Rückrunde drei Abgänge verzeichnen, wodurch die Spiele nach der Winterpause sicherlich nicht einfacher werden. Aktuell können wir einen Neuzugang vermelden. Daneben stehen wir in Gesprächen mit zwei weiteren Spielerinnen.

Wie fällt Ihr Resümee jetzt zur Winterpause aus, nachdem die Hälfte der Spiele vorbei sind, nach neun Matches stehen drei gewonnene Partien und sechs Niederlagen zu Buche?
Christian Barkow: Nach dem beeindruckenden Auftakt in Einberg beim 8:1-Auswärtssieg, wo wir spielerisch, läuferisch und in der Chancenverwertung überragend waren, folgten dann im Saisonverlauf zwei weitere Siege, bei denen die Mannschaft vor allem mit Kampfgeist und dem größeren Siegeswillen die Spiele entschieden hat. Genau diese Tugenden haben dann bei den Niederlagen gefehlt. Daraüberhinaus waren die Mädels mehr und mehr verunsichert, sodass am Ende der Hinrunde deutliche Niederlagen zur aktuellen Tabellensituation führten und damit das Ziel im gesicherten Mittelfeld zu überwintern, klar verfehlt wurde.

Welche Höhepunkte, beziehungsweise Tiefpunkte gab es aus Ihrer Sicht?
Christian Barkow: Wie schon angesprochen, der Saisonauftakt war großartig. Das letzte Spiel beim 1:5 in Roth war der Tiefpunkt. Mein persönlicher Höhepunkt war eine durch den Mannschaftsrat initiierte Mannschaftssitzung, um die aktuelle, negative Entwicklung aufzuhalten. Es zeigt deutlich, dass die Mannschaft intakt ist und bessere Ergebnisse erzielen will.

In welchen Mannschaftsteilen/Positionen wäre eine Verstärkung vonnöten?
Christian Barkow: Letztlich hilft uns jeder Neuzugang, weil damit verschiedene Spielsysteme möglich sind und wir insgesamt viel variabler auftreten können. In der jetzigen Situation sind zwei starke Mannschaftsteile möglich. Je nach Gegner kann ich eine offensive oder defensive Aufstellung auf den Platz bringen.

Szene aus der Partie Dietersdorf gegen Michelau mit Nina Estenfelder (re.) von der SpVgg mit vollem Einsatz gegen Jennifer Schmitt (li.) vom FCM.

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Wie sieht die Vorbereitung auf die Rückrunde aus?
Christian Barkow: Wir haben am 8. Februar mit der Vorbereitung begonnen. Bis zum ersten Rückrundenspiel sind wöchentlich zwei Trainingseinheiten geplant. Zusätzlich gibt es natürlich Vorbereitungsspiele im März. Für die Abwechslung im Training sorgen zwei Fitness-Einheiten in der Halle und ein Trainingswochenende mit sportlichen und gemütlichen Anteilen.

Werden Sie auch in der Saison 2017/2018 Trainer beim Frauenteam der SpVgg Dietersdorf sein?
Christian Barkow: Die neue Serie 2017/2018 wird meine letzte Saison als Trainer der Damen-Mannschaft in Dietersdorf sein. Darüber habe ich das Team kürzlich informiert. Nach dann vier Spielzeiten als Coach und 25 Jahren als aktiver Spieler werde ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge nicht mehr jedes Wochenende auf dem Sportplatz verbringen.

Welchem von den hier genannten Trainertypen ähneln Sie am meisten: Guardiola, Ancelotti, Mourinho, Weinzierl, Tuchel, Klopp, Nagelsmann oder ein anderer?
Christian Barkow: Ich mag die Besessenheit, das taktische Verständnis und die Art Fußball zu spielen von Pep Guardiola. Mir gefällt der Wortwitz, die Spontanität und die Art das Team zu motivieren von Jürgen Klopp. Die Selbstsicherheit und Coolness von Julian Nagelsmann ist für mich ebenso beeindruckend. Eine Mischung aus allen dreien wäre also schön, aber ich bin auch mit mir und meiner Art sehr zufrieden.

Für welche andere Sportarten außer Fußball können Sie sich auch noch begeistern?
Christian Barkow: Seit Sommer 2016 spiele ich aktiv Golf und versuche neben dem Fußball mein Handicap zu verbessern. In den Wintermonaten gehe ich Joggen und mache ein wenig Fitness. Ansonsten schaue ich fast alle weiteren Sportarten. Nur für die Wintersportarten bin ich wenig begeisterungsfähig.

anpfiff.info bedankt sich recht herzlich bei Christian Barkow für das Interview und wünscht ihm für die Zukunft alles Gute!