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Artikel veröffentlicht am 20.10.2016 um 15:00 Uhr

Steigerwalder ohne Derbyangst: Hörnes: "Prestige ist da immer mit dabei"

Das Lehrgeld ist gezahlt, die Moral trotzdem intakt. Wenn die Steigerwalder am Samstag zum Nachbarduell in Bamberg antreten, kann das Landesligaschlusslicht zumindest auf einen starken Auftritt gegen Tabellenführer Fürth am letzten Wochenende zurückblicken. Auch deshalb gehen die Schützlinge von Matthias Hörnes unbelastet in diese Partie und sind sicher für eine Überraschung gut.

Von Hans-Jürgen Wunder

Der letzte Auftritt des Aufsteigers und damit die Generalprobe für das Derby war absolut ermutigend. Gegen Tabellenführer Quelle Fürth hielten sich die Hörnes-Schützlinge recht wacker, behauptete lange Zeit ein torloses Remis und mussten sich erst nach einem späten Treffer der Mittelfranken geschlagen geben. "Es war ein klasse Spiel, wie auch der Fürther Trainer bestätigt hatte. Auch wenn ein Unentschieden möglich war, ist die Niederlage nicht so schlimm. Wir genießen es einfach, in dieser Liga zu spielen und die Jungs gut auf ihre künftigen Aufgaben bei den Herren vorzubereiten. Natürlich möchten wir die Klasse halten, wenn das möglich ist. Aber wenn wir das nicht schaffen sollten, geht die Welt auch nicht unter", so der Jugendcoach in seinem vorläufig letztem Trainerjahr. "Unser Ziel ist, und da sind wir uns bei der JFG einig, in allen Altersklassen in der Bezirksoberliga oben mitzuspielen. Da ist Landesliga eher ein Zubrot."

Schwerer Stand: Julian Bayer (li.) ist mit drei Treffern bisher bester JFG-Torschütze.

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Zwei schmerzhafte Pleiten

"In dieser Liga musst du für den Fußball leben, wenn du etwas erreichen willst", resümiert Hörnes nach den ersten sechs Partien. Eine Erkenntnis, die sich nicht immer bei seiner Mannschaft durchgesetzt hatte - zumindest nicht bei den 0:6 bzw. 0:3-Pleiten gegen Großbardorf und Schwabach. "Da hat einfach die Einstellung nicht gestimmt, denn mit 50 Prozent kannst du da nicht bestehen. Ich war deshalb stinksauer. Aber grundsätzlich kann ich in dieser bärenstarken Spielklasse auch mit Niederlagen gut leben - wenn wir alles abgerufen haben", so der Stegauracher, der die Truppe schon viele Jahre unter seinen Fittichen hat. Natürlich war es für die bisher erfolgsverwöhnten Jungkicker aus Burgebrach, Stegaurach und Reichmannsdorf ein Wandel, plötzlich so viele Niederlagen zu kassieren. "Letztes Jahr wurden wir natürlich etwas von der Euphorie getragen, da fällt vieles leichter. Trotzdem ist die Stimmung in der Mannschaft sehr gut. Das ändert aber nichts daran, dass wir auch schon sieben oder acht Punkte auf unserem Konto haben könnten", lautet das Zwischenfazit des Übungsleiters, dessen Sohn Luca selbst mitspielt. Besonders bei der Auswärtsniederlage in Lauf hatte man aus Sicht des Meistertrainers die Zähler einfach liegen gelassen. "Wir laufen viermal alleine auf den Kasten zu und machen das Ding nicht und die schießen ihre beiden Tore aus dem Nichts." Bereits zur Saisonpremiere gegen Ex-Bayernligisten aus Baiersdorf verkaufte sich der Aufsteiger recht ordentlich - und musste sich trotzdem knapp mit 2:3 geschlagen geben. Nur in Hof konnten die Hörnes-Schützlinge bisher das Spielfeld als Sieger verlassen. Beim 3:2-Erfolg war es Julian Bayer, der mit seinem zweiten Treffer in der Nachspielzeit für den Überraschungsdreier sorgte.

Keeper Yannick Leisgang wechselt nach der Saison wie ein Großteil der Truppe ins Seniorenlager.

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Man kennt sich

Beim Derby in Bamberg steht eher freundschaftliches Wiedersehen statt verbissene Rivalität auf dem Programm. Eintracht-Trainersohn Deniz Yilmaz hatte bereits unter Matthias Hörnes gekickt und Robin Renner bereits das Steigerwalder Trikot getragen. "Aber Prestige ist natürlich immer dabei", deutet der JFG-Coach an, dass es auf dem Platz trotzdem nicht ganz so kuschelig zugehen könnte. Nach der überstandenen Grippewelle hat er dabei so ziemlich alle Mann an Bord. Nur Neuzugang Justin Edwards fällt nach muskulären Problemen schon seit dem dritten Spieltag aus und der ehemalige B-Jugendliche Sebastian Krebs konnte wegen einer Knieverletzung bisher nicht eingreifen. Allerdings darf bei dem 18 Mann starken Kader, in dem sich auch zwei Keeper befinden, nicht viel mehr passieren. "Bei unseren Konkurrenten stehen ja meist Nachwuchsleistungszentren dahinter. Da ist es nicht unüblich, auch einmal vier oder fünf Spieler wegzulassen. Das wäre bei uns nicht möglich. Wir sehen uns eher wie ein Dorfverein", so der langjährige Nachwuchstrainer, der sich künftig durchaus eine Funktion in der zweiten Reihe als sportlicher Leiter vorstellen könnte.