Bäumchen wechsel dich an der Spitze: Wolkenverhangener Platz an der Sonne - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 25.08.2016 um 06:00 Uhr
Bäumchen wechsel dich an der Spitze: Wolkenverhangener Platz an der Sonne
Dass sich gerade an den ersten Spieltagen die Tabellenführer einer Liga beinahe in Wochenfristen gegenseitig ablösen ist keine Seltenheit. Doch so wechselfreudig wie in dieser Saison präsentierte sich die Bezirksliga Oberfranken West auf dem begehrten Platz 1 schon seit Jahren nicht mehr. Lesen Sie außerdem wer zwar Erster war, aber noch nie auf Platz 1 stand und wer sich zum Spitzenreiter-Besieger entwickelt…
Von Bernd Riemke
In der Saison 2013/14 ging der FC Redwitz als haushoher Favorit in die neue Spielzeit, setzte sich am dritten Spieltag an die Tabellenspitze und gab sie bis zum allerletzten Spieltag nicht mehr her. Während der gesamten Serie gab es folglich lediglich drei Teams, denen der Sprung auf Rang 1 gelang. 2014/15 gab es für die Konkurrenz des FC Coburg ebenfalls nichts zu erben. Auch die Vestestädter erlaubten nur an den ersten beiden Spieltagen zwei Konkurrenten das restliche Feld hinter sich zu lassen. 2015/16 erwischte zunächst der FC Oberhaid einen Traumstart, ehe der TSV Mönchröden und der FC Lichtenfels ihr Wechselspiel auf dem Ligathron begannen, welches letztlich mit dem Titelgewinn der Korbstädter endete. Im gesamten Saisonverlauf gab es nur fünf verschiedene Spitzenreiter. Die laufende Spielzeit wartet schon am fünften Spieltag mit dem vierten Tabellenführer auf. Eine Fortsetzung des Wechselspiels scheint indes nicht ausgeschlossen, denn die vermeintlichen Favoriten lauern bislang noch auf den Verfolgerplätzen.

1. Spieltag

Der mit dem höchsten Auftaktsieg ist der erste Spitzenreiter der neuen Saison. So einfach ist das und mit Beendigung der ersten acht Partien am Abend des 24. Juli 2016 gab es zwei 2:0-Sieger. Der TSV Marktzeuln nahm seine Aufstiegseuphorie mit in die erste Begegnung und siegte prompt auf fremdem Gelände bei der SpVgg Stegaurach. Der FC Oberhaid indes machte seinem Ruf als Frühstarter aller Ehre und wies den Vorjahresvierten SpVgg Ebing mit dem gleichen Ergebnis in die Schranken. Die Freude über den Platz an der Sonne währte freilich nur einen Spieltag lang – vorübergehend aus Zeulner Sicht.

Der TSV Marktzeuln ist bislang das einzige Team, dem es gelang, seine Spitzenposition auch einmal zu verteidigen.
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2. Spieltag

Der FC Oberhaid verlor in Mitwitz mit seinem Auftaktergebnis (0:2), ging seither allerdings nicht mehr als Verlierer vom Platz und ziert mit acht Zählern derzeit den siebten Rang. Der TSV Marktzeuln feierte sein 0:0 gegen den spielstarken SV Bosporus Coburg zwar wie einen Sieg, doch vier Punkte aus zwei Partien reichten schließlich nicht, um die Tabellenführung zu verteidigen. Die schnappte sich ein anderer Aufsteiger. DJK Don Bosco Bamberg 2 gewann schon seine Bezirksliga-Premiere mit 2:1 in Ebern und setzte in der zweiten Runde mit dem 3:0 gegen TSV Schammelsdorf auf der heimischen Rudi-Ziegler-Sportanlage noch eins drauf. Das bessere Torverhältnis gegenüber den ebenfalls gemessen an der Punktausbeute perfekt gestarteten Teams aus Kleintettau und Sonnefeld gaben den Ausschlag für die Wildensorger. 6 Punkte und 5:1 Tore reichten für den alleinigen Spitzenplatz.

3. Spieltag

Über den konnte sich die Bail-Truppe jedoch wiederum nur eine Woche freuen, denn mit dem 0:2 beim TSV Mönchröden begann eine kleine Abwärtsspirale des letztjährigen Bamberger Kreisligameisters. Drei Niederlagen in Folge mit einer Bilanz von 1:6 Toren reichten die zweite Vertretung der DJK Don Bosco auf den elften Rang durch. Neuer alter Spitzenreiter war der TSV Marktzeuln, der nach dem 5:0-Erfolg in Ebern mit sieben Zähler das Feld anführte. Punktgleich, aber mit dem besseren Torverhältnis gegenüber des ASV Kleintettau.

4. Spieltag

Die Frankenwälder sind die heimlichen Spitzenreiter der Liga, denn sie standen drei Spieltage lang punktgleich mit auf Platz 1 und zogen jeweils nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses den Kürzeren. So auch nach vier Partien, nach denen es dem TSV Marktzeuln tatsächlich gelang, die Pole Position zu verteidigen. Gegen den TSV Schammelsdorf gab es nach 358 Bezirksligaminuten zwar den ersten Gegentreffer für die Zeulner, doch der 2:1-Sieg brachte die Punkte acht, neun und zehn auf das Konto der Kellner-Truppe, die damit weiterhin über der Liga thronten.

Fabio Cannone (li.) und der TSV Mönchröden erwiesen sich bereits zweimal als Spitzenreiter-Besieger.
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5. Spieltag

… bis wieder einmal der TSV Mönchröden auf der Bildfläche erschien. Nachdem die Mönche zwei Wochen zuvor bereits DJK Don Bosco Bamberg 2 entthronten, musste diesmal der TSV Marktzeuln dran glauben. Wieder hieß es im Wildpark 2:0 für die Heimelf und wieder musste der aktuelle Ligaprimus nach einer Niederlage gegen die Hüttl-Elf seinen Thron räumen. Der fiel mit immer noch zehn Zählern allerdings weich und landete vorübergehend auf dem zweiten Rang der Bezirksliga. Neuer Spitzenreiter ist nun der TSV Breitengüßbach – und damit nicht nur der vierte unterschiedliche Anführer des 16er-Feldes, sondern auch der dritte Aufsteiger, der es sich ganz oben gemütlich macht. Ausschlaggebend dafür waren die jüngsten vier Siege in Serie. Dem 7:4-Paukenschlag gegen den TSV Mönchröden, folgte ein 1:0 bei Mitaufsteiger Sonnefeld sowie zwei Heimsiege in Serie im Derby gegen Ebensfeld (3:2) und anschließend gegen DJK Bamberg 2 (3:1). Mit nunmehr zwölf Zählern aus fünf Spielen überflügelte der TSV Breitengüßbach die Konkurrenz, ist mit zwei Punkten Vorsprung alleiniger Spitzenreiter, steht allerdings am kommenden Wochenende beim Vorjahresdritten SV Merkendorf vor einer weiteren hohen Hürde. Steht der nächste Führungswechsel bevor? Kann sich der TSV Breitengüßbach vielleicht sogar kurzzeitig ein wenig absetzen? Reichlich Szenarien sind denkbar, zumal die lauernde Favoritenschar so allmählich in Tritt kommt…

Die lauernden Verfolger

Allen voran der SV Bosporus Coburg, der sich zwar selbst nicht in der Mitfavoritenrolle sieht, von der Konkurrenz aber hoch eingeschätzt wird. Belege dafür, dass beide Seiten mir ihrer Einschätzung richtig liegen, gab es bislang reichlich. Spielerisch überzeugte der Vorjahresaufsteiger beinahe in jeder Begegnung und ist folgerichtig neben dem FC Mitwitz  immer noch das einzige Team der Liga ohne Niederlage. Fehlende Konsequenz in der Chancenverwertung, Gegentore, die aus Unkonzentriertheiten resultieren und die Tatsache, eine eigene Führung immer wieder leichtfertig aus der Hand zu geben, führen bislang dazu, dass der SV Bosporus mit neun Punkten „nur“ auf dem 5. Rang liegt. Langsam in Schwung kommt auch der TSV Mönchröden, der mit zwei Niederlagen und 4:8 Toren einen Gruselstart erwischte. Zwei Zu-Null-Heimsiege und sieben Zähler aus drei Partien später sieht die Welt im Wildpark schon wieder etwas rosiger aus. Der absolute Fehlstart konnte verhindert werden und mit ureigenen kämpferischen Tugenden kann der Aufwärtstrend durchaus seine Fortsetzung finden. Komplett gegen den Trend agiert bislang die SpVgg Ebing, die noch überhaupt keinen Rhythmus gefunden zu haben scheint. Acht Gegentore im heimischen Seestadion und Platz zehn mit sieben Punkten sind sicher nicht das Zwischenziel, das Abich sich nach fünf Spieltagen gesetzt hatte. Immerhin scheint die Integration der Neuen gelungen, so dass Dumperts Mannen den Weg in die bislang fehlende Konstanz und damit zu den vorderen Tabellenregionen finden sollten. Zumindest tabellarisch ist Landesliga-Absteiger TSV Ebensfeld davon weit entfernt. Am vergangenen Wochenende gelang im Derby gegen Unterleiterbach immerhin der erste Sieg. Zuvor reichten ein Ausgleich in der 90. Minute in Sonnefeld sowie eine 2:0-Führung in Breitengüßbach jeweils nicht zu Punktgewinnen der eigenen Mannschaft. Dem TSV muss zweifelsohne zu Gute gehalten werden, dass die Truppe nach den vergangenen beiden Spielzeiten jeweils in die Relegation gehen und folglich beinahe ohne Sommerpause durchspielen musste. Aktuell fünf Punkte und Platz zwölf stellen ohne Zweifel nicht das wahre Leistungsvermögen des auserkorenen Mitfavoriten auf die Meisterschaft dar. Ob oder wann einer dieser Titelaspiranten sich Platz 1 sichert, werden die kommenden Wochen weisen. Wochen, in denen das Wechselspiel an der Tabellenspitze durchaus auch weiterhin seine Fortsetzung finden könnte…

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Tabelle Bezirksliga Oberfranken

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
5
9:3
10
3
5
6:4
10
4
5
8:7
10
10
5
11:11
7
12
5
5:6
5
16
5
3:13
1
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit
Neben den vier Spitzenreitern stand auch der ASV Kleintettau drei Spieltage lang jeweils punktgleich mit dem Tabellenführer vorne - jedoch aufgrund des stets schlechteren Torverhältnisses nie auf Platz 1.


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