FC Lichtenfels-Greuther Fürth 0:11: Kleeblatt siegt und gewinnt Sympathiepunkte - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 04.07.2015 um 14:55 Uhr
FC Lichtenfels-Greuther Fürth 0:11: Kleeblatt siegt und gewinnt Sympathiepunkte
Gut 800 Zuschauer pilgerten am Freitag, 3. Juli ins altehrwürdige Karl-Fleschutz Stadion um wieder einmal Bundesligaluft zu schnuppern. Zweitligist SpVgg Greuther Fürth gab sein Stelldichein und überzeugte sowohl sportlich als auch hinsichtlich der Fan-Nähe auf der ganzen Linie. Der gastgebende 1. FC Lichtenfels konnte mit Stolz auf eine gelungene Veranstaltung blicken.
Von Bernd Riemke
„Und in der nächsten Saison kommt ihr mal ins Stadion“, zwinkerte Stefan Thesker den emsigen Autogrammjägern nach der Partie im Karl-Fleschutz Stadion zu. Die strahlten zurück und nickten eifrig, denn nicht nur in den gespielten 90 Minuten zuvor betrieb der fränkische Zweitligist hervorragende Werbung in eigener Sache. Auf dem Rasen, den die Verantwortlichen des Bezirksligisten wohl extra zu Ehren der Gäste in deren Vereinsfarben grün mit weißen Seiten- und Mittellinien gehalten hatten ließen die engagierten Profis bei hochsommerlich tropischen Temperaturen keinen Zweifel daran, die Anforderungen ihres Neu-Trainers Stefan Ruthenbeck zielstrebig umsetzen zu wollen. Gegenpressing, Ballkontrolle sowie eine gewisse Portion Egoismus vor dem gegnerischen Tor wollte dieser von seinen Schützlingen sehen und natürlich „soll auch das Ergebnis stimmen“, so der 43-Jährige, der seit wenigen Wochen in der sportlichen Verantwortung am Ronhof steht.

Elf + elf = elf

Angereist kam die SpVgg Greuther Fürth mit zwei kompletten Blöcken zu je elf Spielern, die in regelmäßigen Abständen elf mitunter sehenswerte Treffer herausspielten. Beim Zweitligisten gefielen vor allem Tom Weilandt und im zweiten Durchgang der junge Stefan Maderer aus dem eigenen Nachwuchs. Die Kicker des 1. FC Lichtenfels enttäuschten aber keineswegs. Zwar dauerte es gut eine Viertelstunde bis die Akteure von Trainer Alexander Grau ihren Respekt abgelegt hatten, doch dann suchten  sie vereinzelt immer wieder ihre Möglichkeiten, um selbst zum Torerfolg zu gelangen. Daniel Oppel bot sich nach einem feinen Spielzug aus der eigenen Hälfte heraus die beste Gelegenheit. Über Michael Martin und Jonas Lulei gelangte das Leder per Direktpassspiel in den Lauf des Torjägers, der vom rechten Flügel allein auf Neuverpflichtung Sebastian Mielitz zwischen den Pfosten zusteuerte, letztlich aus spitzem Winkel jedoch am Ex-Werderaner scheiterte. So blieb den Korbstädtern der erhoffte eigene Treffer ebenso verwehrt wie die Aussicht, „ein einstelliges Ergebnis auf der Anzeigentafel zu sehen“, wie es Grau vor dem Anpfiff formulierte. Jürgen Gjasula eröffnete den Torreigen bereits nach fünf gespielten Minuten. Anschließend verteilten die Kleeblätter ihre Torschützen gleichmäßig über das Team. Florian Trinks, Veton Berisha und Stefan Maderer trafen jeweils doppelt. Domi Kumbela, Sebastian Freis, Tom Weilandt und Robert Zulj machten das Ergebnis schließlich zweistellig.

Jonas Lulie verteidigt das Leder mit allen Mitteln gegen Johannes Wurtz.
anpfiff.info

Kleeblatt Greuther Fürth – Ehre dir gebührt

… heißt es in der Fan-Hymne der Mittelfranken und Ehre gebührte den fußballspielenden Profis nicht nur für ihr Engagement auf, sondern auch außerhalb des Platzes. Das Kleeblatt gab sich äußerst publikumsnah, erfüllte bereitwillig unzählige Autogrammwünsche und lächelte auf ebenso vielen Selfies in diverse Smartphone-Kameras. Für Fans und Spieler des 1. FC Lichtenfels blieb somit ein neues Kapitel der „unvergesslichen Erlebnisse“, denn als die Rotschwarzen ihre Ehrfurcht zunehmend abgelegt hatten, gab es immer wieder Phasen in der Begegnung, in der die Grau-Elf ansprechend Paroli bot und sich mitunter auch spielerisch aus der Umklammerung befreien konnte. Die abschließende Sportheimparty in Lichtenfels rundete das erste Saisonhighlight der Bezirksliga-Kicker ab, die zurecht stolz auf ihre gezeigte Leistung sein konnten.

Für den 1. FC Lichtenfels spielten:

Tobias Schorn, Florian Roßbach, Daniel Ruck – Jan Haselmann, Pascal Graf, Daniel Schwardt, Christian Goller, Pascal Scholz, Michael Martin, Andreas Hempfling, Daniel Oppel, Manuel Aumüller, Jonas Lulei, Tobias Zollnhofer, Niklas Lulei, Lukas Dietz, Martin Hellmuth, Florian Goller, Bastian Gutgesell, Kevin Wige, Patrick Krappmann, Stefan Fischer und Paul Bornschlegel.

Stimmen zum Spiel

Daniel Oppel (Fast-Torschütze): Bei der Chance zum Ehrentreffer hab ich mich an der Abseitskante bewegt und als der Ball kam gleich zur Seitenlinie geguckt. Als die Fahne unten blieb war ich am Ende gegen Sebastian Mielitz nicht abgeklärt genug. Insgesamt war es ein geiles Erlebnis. Wir mussten viel laufen, in der Sturmspitze auch viel umsonst, aber es war jeden Meter wert.

Stefan Fischer (U19-Youngster): Die Schnelligkeit war schon imponierend. Mit nur zwei Kontakten war der Ball schon wieder komplett verlagert und da Greuther Fürth eine unheimliche Ballkontrolle ausgeübt hat, konnten wir nur hinterherlaufen. Aus solchen Spielen kann man nur lernen, aber man sieht auch, dass das tägliche Training sich lohnt.

Niklas Lulei (Mittelfeldstratege): Vor einer solchen Kulisse war das schon ein Highlight. Vor allem das Tempo, das die Profis gehen ist schon beeindruckend. Unser Respekt war anfangs riesig. Aber wenn man etwas erreichen will, dann muss man den Respekt auch mal ablegen, so dass wir auch die ein oder andere Aktion nach vorne hatten.

Alexander Grau (Trainer 1. FC Lichtenfels): Ich bin sogar ein wenig enttäuscht, weil einige Tore zu einfach gefallen sind und wir trotzdem Möglichkeiten hatten, unseren Treffer zu erzielen. Grundsätzlich geht es natürlich vor allem um das Erlebnis als solches, aber ich hätte mir schon gewünscht, dass Greuther Fürth sich stellenweise ein bisschen mehr für seine Tore hätte quälen müssen. Vor zwei Jahren haben wir gegen den Club 0:12 verloren. Wir haben uns also um ein Tor verbessert. Jetzt brauchen wir nur noch elf Spiele, um einmal ein Unentschieden gegen eine Profimannschaft zu erreichen (schmunzelt)

Stefan Ruthenbeck (Trainer SpVgg Greuther Fürth): Wir haben gut angefangen und es uns dann teilweise selbst schwer gemacht. Halbherzige Möglichkeiten der Lichtenfelser habe ich nicht gesehen. Im Gegenteil, zweimal ist es bei uns in der Defensive richtig schief gegangen. Das hätte auch in die Hose gehen können. Für uns war das heute schon ein richtig guter Test.


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