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Artikel veröffentlicht am 15.06.2015 um 12:00 Uhr

Top-Elf der Bezirksliga Ofr./West: Daniel ist ein-Sam-e Spitze!

Die Trainer der Bezirksliga Oberfranken/West haben abgestimmt und ihre Top-Elf der Saison 2014/15 gewählt. Wenig überraschend stellt der Meister aus Coburg drei Akteure und mit einer einzigen Ausnahme entstammen alle nominierten Spieler von Vereinen der Top-5 der Abschlusstabelle...

Von Bernd Riemke

Michael Endres (SpVgg Ebing): Dreimal fehlte der 31-Jährige in der Formation von Trainer Heiner Dumpert und in diesen drei Partien setzte es kapitale zwölf Gegentreffer für die Germania. Mit Michael Endres zwischen den Pfosten schien das Gehäuse der SpVgg Ebing beinahe wie vernagelt. Durchschnittliche nur alle 130 Minuten musste „die Krake“ hinter sich greifen und blieb in seiner längsten Phase sogar sage und schreibe 545 Minuten und damit länger als sechs Spiele in Folge ohne Gegentreffer. Michael Endres hielt seinen Kasten im Laufe der Saison insgesamt 15 Mal sauber – das sind mehr als die Hälfte der Einsätze, die er zu verzeichnen hat. Die Daten sprechen für sich: Er ist die Nummer 1 der Einser!

Sebastian Lieb (TSV Ebensfeld): Mr. Zuverlässig fehlte nur in einer einzigen Partie über die gesamte Saison hinweg. 26 seiner 31 Einsätze absolvierte der Kapitän über die volle Distanz und kam 2014/15 auf nicht weniger als 2598 Spielminuten – für einen Feldspieler eine herausragende Quote. Sie macht unter anderem deutlich, wie unverzichtbar sich der 32-Jährige für seinen Coach gemacht hat. Sebastian Lieb besticht mit einer enorm abgeklärten Zweikampfführung und einer starken Antizipation. Er ist nicht der Mann für den kreativen Spielaufbau, aber was er anpackt hat Hand und Fuß. Wenn er vorangeht, folgen seine Mannen! Sebastian Lieb ist zu einem echten Leader gereift und führte seine Vorjahres-Fast-Absteiger über die Relegation in die Landesliga!

Wenn Sebastian Lieb (re.) in den Zweikampf geht, bleibt so manchem Gegenspieler einfach nur der Rückwärtsgang als letzte Lösung...

anpfiff.info

Johannes Landgraf (SpVgg Ebing): Der Dauerbrenner wurde zum dritten Mal in Folge von den Trainern der Liga in die Top-Elf des Jahres berufen. Gerechtfertigt ist diese Nominierung nicht nur aufgrund des sehr vorausschauenden Stellungsspiels des 25-Jährigen, dessen Spiel trotz seines noch recht jungen Alters von einer gehörigen Portion Routine und Abgeklärtheit geprägt ist. An seiner beinahe stoischen Ruhe, die er ausstrahlt, können sich die Teamkollegen auch in brenzligen Situationen aufrichten. Johannes Landgraf verfügt über ein exzellentes Kopfballspiel und ist zudem in der Lage, eigene Aktionen von hinten heraus zu kreieren. Aufgrund all dieser Fähigkeiten ist es nicht verwunderlich, dass Landgraf bei Trainer Dumpert gesetzt ist: bei 28 Einsätzen ging er 27 Mal über die volle Distanz. Dabei gelangen ihm je drei Tore und drei Vorlagen. Bemerkenswert sind ebenso seine drei gelben Karten – NUR drei!

Christian Beetz (FC Coburg): Pipi kam vor der Saison mit der Empfehlung von über 60 Einsätzen für den VfL Frohnlach und den FC Eintracht Bamberg in der Regionalliga in die Vestestadt. „Zu gut für die Liga“, hieß es allerorten und das unterstrich der 29-Jährige eindrucksvoll in nahezu jedem seiner 28 Pflichtspiele. Abgesehen von einer dreiwöchigen Rotsperre fehlte Christian Beetz nur in einer Partie und unterstreicht dadurch die enorme Wichtigkeit für sein Team. Der Innenverteidiger strahlt eine ungemeine Präsenz auf dem Platz aus, verfügt über ein exzellentes Kopfballspiel und einen sicheren Spielaufbau. Aus der defensiven Zentrale heraus lenkt er die Geschicke des FC Coburg und ist maßgeblicher Taktgeber des Meisters. Seine drei Tore führten unmittelbar zu direkten Punktgewinnen für seine Farben. Pipi ist eben immer dann da, wenn es wichtig wird: ein echter Leader!

Manuel Schunk (TSG Niederfüllbach): DVV Coburg, TSV Mönchröden, VfL Frohnlach, TSV Meeder – Manuel Schunk führte die TSG Niederfüllbach in die Bezirksliga und war der uneingeschränkte Leader einer Mannschaft, die zu großen Teilen komplettes Neuland betreten hat. Der 27-Jährige jedoch schnürte für die genannten Vereine bereits in der BOL und der Landesliga die Stiefel und war daher unverzichtbarer Führungsspieler für den Liganeuling. Trainer Martin Mnich konnte sich auf die Allround-Fähigkeiten seiner Allzweckwaffe verlassen. Egal, ob in vorderster Front, aus dem zentralen Mittelfeld heraus oder aus der Abwehrkette agierend – Manuel Schunk bekleidete viele Positionen in der abgelaufenen Spielzeit und jede interpretierte er mit der für ihn gewohnten dynamischen und aggressiven Spielweise, mit der er seine Kameraden mitreißen konnte. Auch wenn es für die TSG Niederfüllbach am Ende nicht reichen sollte, der 29-jährige Routinier war einer der schillernden Figuren des Auf- und Absteigers.

So oft - und teilweise auch so ausgefallen - wie er jubelte kein anderer in der Liga. Daniel Sam sicherte sich mit 24 Treffern die Torjägerkanone der Bezirksliga und letztlich auch die meisten Nennungen aller Nominierten der Top-Elf.

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Steffen Hönninger (1. FC Lichtenfels): Hönninger, der Könninger! Er kann’s wahrhaftig! Endlich verletzungsfrei absolvierte der 27-Jährige eine Saison zum Zungeschnalzen. Eine Quote von 35% Torbeteiligung an den Treffern seines Teams allein sagt jedoch nichts über die Präsenz des offensiven Leaders der 1. FC Lichtenfels für seine Farben aus. Hönninger ist der verlängerte Arm des Trainers, er besticht mit seiner überragenden Kopfballstärke, seinen technischen Fähigkeiten und gleichzeitig dem unbedingten Siegeswillen sowie der Ansage, keinem Zweikampf aus dem Weg zu gehen. In 31 Partien für die Korbstädter verdiente sich der Blondschopf 30 Scorerpunkte und traf 19 Mal. Die anpfiff.info-Leser kürten ihn nicht umsonst mit einer Gesamtnote von 1,9 zu einem der drei besten Mittelfeldspieler der Liga. Die Trainer schlossen sich mit einem eindeutigen Votum an. Wie wichtig „Hönni“ für seine Elf wirklich ist? Nur ein einziges seiner Tore war „bedeutungslos“, was im Umkehrschluss bedeutet, dass jeder anderer seiner Treffer unmittelbar für Punktgewinne gut war!

Kevin Popp (TSV Ebensfeld): Eine Mischung aus dem schnellsten Flügelspieler der Liga und dem schnellsten Mann der Welt wäre ziemlich treffend „Kevin Bolt“ (klingt jedenfalls besser als Usain Popp). Und damit tut man dem 22-Jährigen offensiven Außenbahnspieler des TSV Ebensfeld keinesfalls Unrecht. Er ist einer der drei Top-Mittelfeldspieler der anpfiff.info-Noten und bringt es ebenfalls auf einen Durchschnitt von 1,9. Das Kraftpaket ist pfeilschnell, lässt seine Gegenspieler oft bedauernswert „alt“ aussehen und bereitete über seine rechte Seite nicht weniger als 17 Treffer vor – das ist ligaweit unüberttroffen. Zusätzlich traf er selbst achtmal ins Schwarze und wuchs gerade und vor allem in den Relegationsspielen um den – am Ende geglückten – Aufstieg in die Landesliga über sich hinaus! Kevin „Bolt“ Popp war die ganze Saison auf der Überholspur – so wie sein TSV Ebensfeld auch!

Johannes Müller (FC Mitwitz): Der Nächste bitte! anpfiff.info Notendurchschnitt von 1,9 für einen Mittelfeldspieler? Das kann der 28-jährige Mimezer auch! Johannes Müller ist die zentrale Figur im Spiel des Aufsteigers. Aus der zentralen Defensive heraus führt er die „jungen Wilden“ um sich herum und genießt dabei in jeder Hinsicht Vorbildcharakter. Ob Zweikampfführung, Übersicht oder der unbedingte Wille, in jedem Spiel als Sieger das Feld zu verlassen. Johannes Müller vereint nicht nur diese Qualitäten, die der „Eiserne Heinrich“ an der Seitenlinie so sehr schätzt. 30 Mal stand Müller für den Aufsteiger auf dem Platz! 30 Mal in der Startformation und 30 Mal wagte es Heinrich Föhrweiser nicht, seinen „Star“ auszuwechseln. Dem klassischen Sechser gelangen acht Tore und vier Vorlagen – eine für ihn selbst bis dato unerreichte Bilanz auf Bezirksebene. Mit diesen Werten krönte der Leitwolf seine persönlich herausragende Saison, in der er sich zudem in die Gilde der Aushängeschilder der Liga spielte.

Sechs Vereine speisen die von den Trainern gewählte Top-Elf der Bezirksliga, wobei die Top 4 der Abschlusstabelle mit insgesamt neun Akteuren auch das Gros der Auserwählten stellen.

anpfiff.info

Eric Heinze (FC Coburg): Er spielt nicht immer auffällig, aber immer auffällig gut! Den 24-Jährigen als Arbeitsbiene im defensiven Mittelfeld zu bezeichnen, der die viel zitierte „Drecksarbeit“ erledigt, damit andere glänzen, täte ihm völlig Unrecht. Eric Heinze ist zwar einer, der keinen Zweikampf scheut und diese mit einer erfreulich positiven Bilanz bestreitet, doch Eric Heinze ist auch und vor allem einer, den seine Mitspieler suchen. Er ist im Spielaufbau in der Zentrale erste Anspielstation und wenn er das Leder am Fuß hat, dann kommt meist etwas Gescheites dabei heraus. Drei Saisontore (einschließlich Pokal) klingen nicht viel und doch ist es seine persönliche Bestmarke – und damit nur ein Mosaiksteinchen, das zum Ausdruck bringen soll, inwiefern Eric Heinze Woche für Woche dem Spieler seines FC Coburg den Stempel aufdrückt. Der Sechser verpasste nur das erste Saisonspiel und stand sonst in allen anderen Partien der gesamten Serie (bei allen drei Coburger Trainern) von der ersten Minute an auf dem Feld! Eine größere Wertschätzung kann es für den 24-Jährigen kaum geben. Eric Heinze ist der Dauerbrenner der Liga!

Daniel Oppel (1. FC Lichtenfels): Der kleine Wirbelwind, der in vorderster Front scheinbar unermüdlich unterwegs ist, kam im Sommer vom TBVfL Neustadt/Wildenheid und feierte einen Einstand nach Maß: erstes Spiel, erster Hattrick! Der 23-Jährige hatte mehr als nur eine Duftmarke hinterlassen und bestätigte diese eindrucksvoll. Alle 134 Minuten traf Oppel für die Korbstädter und war mit zwölf Vorlagen und 21 Treffern an beinahe 40% aller Tore der Lichtenfelser beteiligt. Obgleich sich seine eigenen Tore auf „nur“ 14 Spiele verteilten, kann man von einer Torflaute beim Dauerläufer nicht sprechen: nur einmal in der gesamten Serie gab es drei Spiele am Stück, an denen Daniel Oppel nicht direkt an einem Tor seiner Farben beteiligt war. Der flinke Stürmer spielte zweifelsohne die Saison seines Lebens in seiner bisherigen Vita.

Daniel Sam (FC Coburg): Der 30-Jährige erhielt die meisten Nennungen aller Spieler – und das ist aufgrund der Saison, die er zelebrierte auch nicht verwunderlich. Mit 24 eigenen Treffern und zehn Vorlagen war er an insgesamt 34 Toren seines Teams beteiligt; mehr schaffte kein anderer Akteur ligaweit. Im Durchschnitt traf der Neuzugang des FC Coburg alle 108 Minuten und war direkt an mehr als 40% aller Treffer des Meisters beteiligt. Er war zudem der einzige Spieler in der abgelaufenen Serie, dem drei Hattricks gelangen – gegen die SpVg Eicha sogar vier Tore in einem Spiel. Mehr Superlative gehen nicht, weshalb am kopfballstarken Techniker kein Weg vorbei führte.