Duell der "Teams der Stunde": Der Selbstzufriedenheit keine Chance geben - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 22.11.2014 um 06:00 Uhr
Duell der "Teams der Stunde": Der Selbstzufriedenheit keine Chance geben
Zwei Teams der Stunde treffen am letzten Spieltag der Bayernliga vor der Winterpause mit dem FC Amberg und dem VfL Frohnlach aufeinander. Aber auch wenn sowohl die Oberpfälzer als auch die Oberfranken zuletzt sechs Spiele nicht mehr verloran haben, liegt die Favoritenrolle wohl eindeutig, bei den Gastgebern, die zahlreiche Akteure mit Regionalliga-Erfahrung in ihren Reihen haben.
Von Manuel Beck und Stephan Landgraf
"Wir werden selbstverständlich noch einmal mit aller Kraft versuchen unseren jüngsten Lauf fortzusetzen, um auch beim gastgebenden Spitzenteam aus Amberg zu punkten", tritt VfL-Cheftrainer Stefan Braungardt die anstehende Reise in die Oberpfalz voller Selbstvertrauen an. Ähnlich wie seine Schützlinge schwimmen aber auch die Mannen von Coach Timo Rost aktuell auf einer wahren Erfolgswelle. Nach jeweils sechs ungeschlagenen Partien in Folge können so also beide Konkurrenten das bevorstehende Aufeinandertreffen mit äußerst breiter Brust angehen. Auch ein Blick auf die Rückrundentabelle verdeutlicht, dass es sich beim Duell der beiden Führenden dieses Klassements wohl um die absolute Topbegegnung des 22. Spieltages der Bayernliga Nord handelt. Nicht zuletzt aufgrund der klaren 0:2-Hinspielniederlage und der sowohl finanziell als auch personell weitaus besseren Möglichkeiten der selbsternannten "Macht an der Vils" sieht Braungardt die im Gesamttableau auf Rang drei rangierenden Hausherren trotzdem in der Favoritenrolle.

In Führung gehen und den Kontrahenten ärgern

"Wenn es uns erneut gelingt früh in Führung zu gehen, werden die Amberger voraussichtlich aufmachen müssen, so dass wir die notwendigen Räume bekommen werden, um unseren Kontrahenten zu ärgern", weiß der 46-Jährige, dass der Druck des gewinnen Müssens in diesem Vergleich eher bei der Truppe von Ex-Profi Timo Rost liegen wird. Eine komfortable Ausgangssituation in die sich Kapitän Tayfun Özdemir, Goalgetter Tevin McCullough und Co. dank ihrer starken Auftritte in den letzten Wochen und der damit einhergehenden Erfolge selbst erst gebracht haben. Trotz allem sehnt man sich im Lager der Blauweißen jedoch ebenfalls langsam aber sicher nach der wohlverdienten Winterpause. Vorab heißt es insbesondere für die körperlich etwas angeschlagenen Alexander Eckert, Marcel Burkard und Philipp Beetz allerdings noch einmal auf die Zähne zu beißen. In diesem Zusammenhang verweist Braungardt jedoch sofort auf die Breite seines Kaders, um die Reservisten zu loben, die nach ihren Einwechslungen immer wieder für frischen Wind gesorgt und so entscheidend zum momentanen Höhenflug des VfL Frohnlach beigetragen haben.
Gleichzeitig hebt der erfahrene Übungsleiter aber auch noch einmal mahnend den Zeigefinger: "Wir können beim Meisterschaftsanwärter aus Amberg nur etwas Zählbares mitnehmen, wenn wir noch einmal 100prozent abrufen und eventuell aufkommender Selbstzufriedenheit keine Chance lassen". Obgleich Braungardt indes einräumt, dass die Trauben für seine Kicker selbst dann sehr hoch hängen dürften, wenn seine Elf gegen die mit ehemaligen Regionalligaakteuren nur so gespickte FCA-Auswahl an ihr Leistungslimit kommt, bemüht der Coburger voller Zuversicht ein Zitat der bekannten Trainerlegende Otto Rehhagel: "Die Wahrheit liegt auf dem Platz".

Zuletzt stets ein Aktivposten: Tayfun Özdemir (li. - hier gegen Neudrossenfelds Steffen Taubenreuther).
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Timo Rost verärgert

Merklich verärgert und – was einen möglichen Spielausgang angeht – ungemein vorsichtig äußert sich momentan Timo Rost, Trainer des Fußball-Bayernligisten FC Amberg, vor der Heimpartie im Stadion am Schanzl gegen den VfL Frohnlach. Und das zu Recht: „Für diese wichtige Begegnung konnten wir uns die Woche über im Training nicht gezielt und sinnvoll, so wie es für einen Gegner wie Frohnlach nötig wäre, vorbereiten“, dämpft der FCA-Coach die vorhandenen Erwartungen.
Ein Umstand, der beim Coach der Vilssädter für den sogenannten „dicken Hals“ sorgt. Denn in den zurückliegenden Tagen waren alle Trainingsplätze gesperrt und so eine explizite Vorbereitung auf das letzten Spiel im Jahr 2014 nicht möglich. „Zudem ist der VfL Frohnlach zur Zeit sehr gut drauf, so dass dies ein ganz schwerer Brocken wird“, so Rost weiter.
Der VfL besitze nämlich eine sehr gute und junge Truppe, die körperlich ungemein stark sei, charakterisiert Rost den nächsten Gegner, gegen den die Gelb-Schwarzen im Hinspiel durch das Doppelpack von Kai Hempel (35./82. Minute) gewonnen hatten. Zwar hätten die Oberfranken mit Christian Brandt  und Paul Scheller (beide zur SpVgg Bayern Hof) und Kristian Böhnlein (zur SpVgg Oberfranken Bayreuth) wichtige Spieler aus der letzten Saison verloren, der „Eingespieltheit des VfL“ habe dies jedoch keinem Abbruch getan. „Da müssen wir schon alles die Waagschale werfen“, weiß Rost.
Eine vollkommen richtige Einschätzung, denn der VfL Frohnlach um Trainer Stefan Braungardt ist, ähnlich wie der zuletzt gastierende Würzburger FV und der FC Amberg selbst derzeit das „Team der Stunde“. Denn nach dem neuerlichen Coup beim 4:2-Heimsieg gegen den SV Alemannia Haibach (9.) haben die Oberfranken nicht nur das Abstiegsgespenst vorerst verjagt, sondern peilt in großen Schritten das gesicherte Mittelfeld an. Was aber nicht verwundert, denn der VfL blieb in den letzten sechs Partien, fünf Siege und nur ein Unentschieden stehen zu Buche, ungeschlagen. In der Rückrunde holte er sogar in allen vier bisher bestrittenen Partien die volle Punkteausbeute.
Dennoch drückt Braungardt auf die Euphoriebremse und sagt: „Es ist schon ein bisschen länger her, dass wir so erfolgreich waren. Dennoch spielen wir mit unserer sehr jungen Mannschaft auch weiterhin nur gegen den Abstieg. Natürlich dürfen wir uns aber über diese Serie freuen und diese auch genießen. Klar ist aber auch, dass wir nur dann weiterhin so erfolgreich sein können, wenn wir auch fokussiert bleiben.“ Das gelte insbesondere für die Partie in Amberg, gegen den man nur bestehen könne, wenn bei seiner Elf alles passe und der FCA nicht seinen besten Tag erwische.

"Augen zu und durch!"

Klar, dass die Amberger dieses trotz aller Widrigkeiten in dieser Woche verhindern wollen. Immerhin weisen die Vilsstädter aus den letzten Wochen eine ähnlich makellose Bilanz vor. Auch sie blieben sechs Spiele in Folge ohne Niederlage, feierten fünf Siege in Serie und mussten sich erst am Wochenende beim heimstarken SV Erlenbach mit einem 0:0 zufrieden geben. Ein Punktgewinn, mit dem Rost zufrieden war. Ein Punktgewinn, der in der Endabrechnung für die Amberger wichtig werden könnte. Denn: „In Erlenbach werden viele Teams ihre Schwierigkeiten haben“, schätzt Rost.
Für den gilt in der letzten Partie dieses Jahres der Grundsatz „Augen zu und durch“. Und nicht für ihn, auch für einige seiner Spieler. Denn die plagen sich seit geraumer Zeit mit Verletzungen herum und werden erneut auf die Zähne beißen. Definitiv fehlen weiterhin die mit Bänderanrissen im Knie außer Gefecht gesetzten Andreas Graml und Michael Dietl. Ansonsten kann der FC Amberg seine Bestbesetzung ins Rennen schicken.

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Punkte aus den letzten 4 Spielen (in grau: Torverhältnis). Rechtes Kästchen = letztes Spiel, 2. Kästchen v.r. = vorletztes Spiel usw. Farben: grün = Sieg, weiß = Unentschieden, rot = Niederlage, grau = kein Spiel. In Klammern: Tabellenplätze der Gegner


Tabelle Bayernliga Nord

Liga-Tabelle

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Team
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14
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2
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22
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:
38
26
12
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18
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19
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21
:
31
24
14
21
28
:
42
21
Der im Vergleich schlechtere Tabellen-14. der beiden Bayernligen nimmt an Abstiegsrelegation teil.

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