Günther Reitzner wird 75: Energiegeladen im (Un-)Ruhestand - anpfiff.info
Artikel veröffentlicht am 07.12.2022 um 06:00 Uhr
Günther Reitzner wird 75: Energiegeladen im (Un-)Ruhestand
Unzählige Jahre setzte er sich für die Schiedsrichterei ein - zunächst auf dem Platz bis hoch zum Bundesliga-Assistenten. Später als Funktionär auf verschiedenen Posten in der Gruppe Bamberg: Günther Reitzner. Heute wird der gebürtige Stegauracher und ehemalige KSO 75 Jahre alt. Herzlichen Glückwunsch!
Von Markus Schütz
Seit der letzten KSO-Wahl befindet sich Günther Reitzner offiziell im Schiedsrichter-Ruhestand. Voller Energie ist er aber immer noch. Nur, dass er sie mittlerweile eben anders einsetzt. Als Schiri-Rentner widmet er sich heute gerne der Familie, den Enkelkindern, dem Haus, dem Garten und seinen Hunden und er geht nach wie vor gerne auf Reisen. 

Seine Lebensleistung für die Schiedsrichterei und insbesondere für die Bamberger und als langjähriger KSO auch für die anderen Gruppen im Kreis 1 und darüber hinaus, ist jedenfalls unbestritten. Die Anekdoten und Erlebnisse, die und von denen er erzählen kann, sind zahlreich.

„Es war eine spannende Zeit, eine interessante Zeit, eine aufreibende Zeit – zusammengefasst: eine schöne Zeit. “, so Günther Reitzner, der fast sein ganzes Leben dem Fußball gewidmet hat, rückblickend. Für diesen wichtigen Aspekt seines Lebens, aber auf für das Berufliche und Private gilt: "Ich weine nichts und niemandem nach und würde alles wieder so machen!"

Günther Reitzner (re.) auf der Weihnachtsfeier der Bamberger Schiedsrichter 2018 gemeinsam mit dem damaligen BFV-Präsidenten Rainer Koch. Dem schenkte er eine Elefanten-Figur mit den Worten: "Ich bin genauso dickhäutig wie du!"
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Zehn Jahre auf der DFB-, 20 Jahre auf der Verbandsliste

Seit nun genau einem Jahr ist er nicht mehr in Amt und Würden, "aber ich bin nicht in ein Loch gefallen, im Gegenteil!", so der Jubilar, der es als Schiedsrichter bis auf die DFB-Liste schaffte, in der Bundesliga an der Linie stand und international im Einsatz war. "Dass es so weit gehen würde, hätte ich mir in meinen kühnsten Träumen nicht vorstellen könnte, als ich anfing. Ich wollte es in die Bezirksliga schaffen." Schlussendlich ging es als Referee deutlich weiter, er stand 20 Jahre lang auf der BFV-Verbandsliste.

Als aktiver Spieler zwischen den Pfosten

Schon als Fünfjähriger trat er gegen den Ball und stand schon im Tor, als dieses noch beim Bolzen das heimische Scheunentor war. Später stand er bei der SpVgg Stegaurach zwischen den Pfosten. Weil es zeitlich mit dem Beruf nicht mehr vereinbar war - Reitzner war der damals jüngste Fliesenlegermeister, später Geschäftsführer eines großen Keramik-Unternehmens und selbstständiger Verkaufstrainer - tauschte er die Torwarthandschuhe mit der Schiedsrichterpfeife. Die Anekdoten und Erlebnisse aus seiner aktiven Zeit sind zahlreich und spannend.

Günther Reitzner stand der Schiedsrichter-Gruppe Bamberg und den Referees im Kreis 1 lange vor, insgesamt war er 28 Jahre als Funktionär tätig. Und hat in dieser Zeit vieles bewegt. 
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Schiedsrichter-Wesen entscheidend mitgeprägt

Seine wichtigste Rolle in der Schiedsrichterei bzw. im Fußball dürfte trotz seiner Erfolge an der Pfeife aber die als Funktionär gewesen sein. Als GSO und KSO prägte er die Geschicke der Bamberger Schiedsrichter und darüber hinaus entscheidend mit. Die damals als "Atom-Gruppe" bezeichneten Bamberger übernahm er mit 180 Schiedsrichtern und finanziellen Nöten,  führte sie in ruhige und finanziell sichere Gewässer und übergab sie nach fast drei Jahrzehnten Funktionärstätigkeit mit 440 aktiven und passiven Mitgliedern. Bei seinem Einsatz für die Basis eckte er mit seiner direkten Art nicht selten an. Ein Artikel der von ihm ins Leben gerufenen und über Jahrzehnte mit Leben gefüllten Schiedsrichter-Zeitung "Dompfiff" brachte ihm sogar eine zehnmonatige Funktionärssperre ein. Die saß er ab und stieg danach wieder ein. Sein letztes großes Projekt war die Organisation des 100-jährigen Jubiläums der Gruppe 2019. Dass er eine Reizfigur und unbequem für manchen war, weiß er selbst. "Allerdings ging es mir immer und jederzeit um die Schiedsrichter und vor allem um die Basis."

Nach nun einem Jahr hat er weiterhin viel Kontakt zu seinen ehemaligen Schiedsrichter-Kameraden. Ruft dazu an Geburtstagen an oder macht Krankenbesuche. "Nur halt nicht mehr als Obmann und Freund, sondern nur noch als Freund.", so der seit heute 75-Jährige. Insgesamt seien es die vielen Freundschaften, die geblieben sind und die "Anerkennung für das Geleistete und dafür, dass ich mehr als mein halbes Leben mit viel Aufwand der Schiedsrichterei und dem Fußball gewidmet habe.", so Günther Reitzner. So wird er weiterhin der Schiedsrichterei und den Schiedsrichtern verbunden bleiben und sich über "den fortschreitenden Mangel oder der Gewalt gegen die Referees und manch anderes Problem Sorgen machen."
Aber für die Lösung oder den Kampf gegen diese Probleme ist er nicht mehr zuständig. Das kann auch erleichternd sein.

So sagen wir herzlichen Glückwunsch und wünschen einen entspannten Geburtstag!

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